Im Jahr 2024 wurden im Landkreis Marburg-Biedenkopf 10.623 Straftaten registriert, ein Rückgang von 608 Fällen (-5,4%). 61,5% der Straftaten wurden aufgeklärt.
Kriminalitätsentwicklung im Landkreis Marburg-Biedenkopf

Marburg-Biedenkopf (ost)
Zusätzlich zu der bereits veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wird im Folgenden auf die Entwicklungen im Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie in den Städten Biedenkopf, Stadtallendorf/ Neustadt und Marburg für das Jahr 2024 eingegangen (die gesamte PKS für das Jahr 2024 ist hier nachzulesen: https://ppmh.polizei.hessen.de/ueber-uns/regionales/statistik/ ).
Im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Eine langfristige Analyse der Fallzahlen im Landkreis Marburg-Biedenkopf zeigt Zahlen auf einem vergleichbar konstanten Niveau. In den vergangenen zehn Jahren wurden zwischen rund 10.000 und 11.000 polizeilich registrierte Fälle erfasst (Hellfeld). Ebenso konstant ist die Fallzahlenbelastung der Universitätsstadt Marburg inklusive der stadtangrenzenden Ortsteilen mit 50 Prozent aller im Landkreis polizeilich erfassten Delikte. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 10.623 Straftaten erfasst. Das bedeutet einen Rückgang von 608 Fällen (-5,4%). Insgesamt konnten 61,5 % der Straftaten aufgeklärt werden. Bei der Rauschgiftkriminalität ist ein deutlicher Rückgang von 1.079 auf 611 Straftaten (-377 Delikte / -34,9 %) festzustellen. Die signifikanten Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr dieses klassischen Kontrolldelikts sind unter anderem mit dem Inkrafttreten des Cannabisgesetzes (CanG) bzw. des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) im Jahr 2024 und der damit einhergehenden Teillegalisierung des Besitzes von bestimmten Mengen an Cannabis zu erklären.
Ein erfreulicher Rückgang ist auch bei den erfassten Wohnungseinbrüchen von 175 Delikten auf 95 Fälle (-45 %) und bei den Fahrraddiebstählen von 324 auf 280 (-13,6%) im Jahr 2024 zu verzeichnen. Die positiven Entwicklungen sind unter anderem auf die effektive sowie zielgerichtete Präventionsarbeit der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf zurückzuführen.
Bei den erfassten Gewaltdelikten im Landkreis Marburg-Biedenkopf hingegen ist in der langfristigen Analyse ein Anstieg festzustellen, von 2014 bis 2024 stiegen die Zahlen der Gewaltdelikte von 341 auf 510. Dieser Deliktsbereich umfasst den Totschlag und Mord sowie die Taten der Vergewaltigung, schweren sexuellen Nötigung, des Raubes sowie der schweren und gefährlichen Körperverletzung. Insbesondere im Bereich der Häuslichen Gewalt ist ebenfalls ein deutlicher Anstieg der erfassten Zahlen festzustellen, die polizeilich registrierten Taten nahmen in der Analyse von 2014 bis 2024 von 232 auf 397 Delikte zu.
Biedenkopf
In der Stadt Biedenkopf kam es im Jahr 2024 zu öffentlichkeitswirksamen verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Personengruppen. -. Im Rahmen der Innenstadtoffensive Biedenkopf wurden daher seit August 2024 bis einschließlich Februar 2025 insgesamt 127 polizeiliche Kontrollen durchgeführt. Es konnten dabei 160 Personen kontrolliert, acht Festnahmen getätigt und sieben Strafanzeigen gefertigt werden. Durch die eingesetzten Beamtinnen und Beamten wurden alleine im Rahmen des Konzeptes 356 Einsatzstunden abgeleistet. Die Stadt Biedenkopf liegt mit 524 polizeilich erfassten Delikten im Jahr 2024 im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die Kriminalitätsbelastung ist damit auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau.
Stadtallendorf / Neustadt
Stadtallendorf verzeichnet 1.150 Delikte und eine sehr gute Aufklärungsquote von 69,8 %, was in etwa dem Niveau der Vorjahre (bis 2020) entspricht. In der Gemeinde Neustadt ist die Kriminalitätsentwicklung seit 2022 mit 625 auf 524 Delikten in 2024 wieder rückläufig. Erfreulich sind zudem die stetig steigenden Aufklärungsquoten von 67,8 % auf 77,9 %. Die sinkenden Fallzahlen und die sehr guten Aufklärungsquoten belegen die erfolgreiche Ermittlungsarbeit der Polizeistation Stadtallendorf und die intensive Präventionsarbeit, die in Kooperation mit dem Regierungspräsidium Gießen und der Gemeinde Neustadt erfolgt.
Universitätsstadt Marburg
Betrachtet man die Entwicklung der Universitätsstadt Marburg mit angrenzenden Ortsteilen, so ist mit 5.208 Fällen die Gesamtkriminalität um 398 Delikte (-7,1 %) rückläufig. Deutlich gesunken ist auch hier die Rauschgiftkriminalität von 541 auf 343 Delikte (-36,6 %). Besonders positiv ist der Rückgang der Straßenkriminalität (Diebstahlsdelikte, Raubüberfälle, gefährliche sowie schwere Körperverletzungen auf Straßen, Wegen und Plätzen) von 1.051 (2023) auf 859 (2024). Damit sind die im Stadtgebiet Marburg polizeilich erfassten Taten wieder mit den Zahlen aus 2019 (849 Delikte) vergleichbar. Auch die Delikte im Bereich der Jugendkriminalität sind in 2024 zurückgegangen. „Dies ist das Ergebnis unserer fortwährenden Maßnahmen „Sichere Innenstädte“ (Sicheres Marburg), welche wir gemeinsam mit der Universitätsstadt Marburg betreiben“, so der Leiter der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf, Frank Göbel.
Quelle: Presseportal
Einbruchstatistiken in Hessen für 2022/2023
Die Einbruchsraten in Hessen stiegen zwischen 2022 und 2023 leicht an. Im Jahr 2022 wurden 4275 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 5206 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 723 auf 840. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 598 relativ konstant, wobei die meisten Verdächtigen männlich waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Einbrüchen in Deutschland mit 27061 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 4.275 | 5.206 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 723 | 840 |
Anzahl der Verdächtigen | 569 | 598 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 498 | 511 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 71 | 87 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 275 | 270 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Hessen für 2022/2023
Die Mordraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 sind leicht gesunken. Im Jahr 2022 wurden 243 Fälle registriert, wovon 224 gelöst wurden, während im Jahr 2023 die Zahl auf 229 Fälle gesunken ist, von denen 216 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen ging ebenfalls von 308 im Jahr 2022 auf 267 im Jahr 2023 zurück. Von den Verdächtigen waren 283 männlich, 25 weiblich und 147 nicht-deutsch. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Mordfällen in Deutschland mit 470 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 243 | 229 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 224 | 216 |
Anzahl der Verdächtigen | 308 | 267 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 283 | 237 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 25 | 30 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 147 | 130 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023
Die Drogenraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 sind im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen, das die meisten registrierten Fälle von Drogenkonsum in Deutschland im Jahr 2023 mit 73917 aufweist, relativ niedrig. Im Jahr 2022 wurden in Hessen 24363 Fälle registriert, wovon 22378 gelöst wurden. Es gab insgesamt 19168 Verdächtige, darunter 17079 Männer, 2089 Frauen und 6494 nicht-deutsche Verdächtige. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 26518, wobei 23101 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 19133 nahezu gleich, wobei 17106 Männer, 2027 Frauen und 7004 nicht-deutsche Verdächtige verzeichnet wurden.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 24.363 | 26.518 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 22.378 | 23.101 |
Anzahl der Verdächtigen | 19.168 | 19.133 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 17.079 | 17.106 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.089 | 2.027 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 6.494 | 7.004 |
Quelle: Bundeskriminalamt