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Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Falsche Polizeibeamte betrügen Seniorinnen

Dreiste Betrüger täuschen Anrufe vor, um Seniorinnen um wertvolle Erinnerungsstücke zu bringen. Kriminalpolizei bittet um Zeugenhinweise.

Foto: Depositphotos

Bad Hersfeld (ost)

Zweimal am Dienstag (24.06.) hatten dreiste Betrüger im Landkreis Hersfeld-Rotenburg Erfolg mit dem perfiden Schockanruf. Indem sie vorgaben, Polizeibeamte zu sein, brachten sie zwei ältere Damen um wertvolle ideelle Erinnerungsstücke.

Beide Frauen wurden im Laufe des Tages von jeweils unbekannten Männern angerufen, die sich als Polizeibeamte ausgaben. Die Betrüger täuschten den Damen vor, dass derzeit Einbrecherbanden aktiv seien und die Frauen ins Visier der Kriminellen geraten seien. Nun wolle man die Seniorinnen und ihre Ersparnisse schützen. Die Frauen glaubten den Anrufern und übergaben in beiden Fällen Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro an zwei unbekannte Abholer.

Eine der Damen übergab gegen 18/18.30 Uhr in der Straße „Vorm Wald“ ihre Erinnerungsstücke an einen Mann, der wie folgt beschrieben werden kann: männlich, ca. 1,88 Meter groß, dunkel gekleidet, auffällig schlank. Die andere geschädigte Seniorin übergab ihren Schmuck gegen 20 Uhr im Jasminweg an einen etwa 1,60 Meter großen Mann, der mit einer hellen Jeans, dunkler Oberbekleidung und Basecap bekleidet war.

Die Kriminalpolizei Bad Hersfeld bittet nun um Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Wer hat in den Abendstunden (bis ca. 20.30 Uhr) in Bad Hersfeld in den Bereichen „Vorm Wald“, Lappenlied, Jasminstraße sowie den umliegenden Straßen verdächtige Beobachtungen gemacht – möglicherweise zu auffällig telefonierenden Personen oder wartenden Fahrzeugen? Hinweise bitte an die Polizeistation Bad Hersfeld unter Telefon 06621/932-0, jede andere Polizeidienststelle oder über die Onlinewache unter www.polizei.hessen.de.

Es kann jeden treffen

Wer glaubt, dass ihm das definitiv nicht passieren könnte, der irrt sich gewaltig: Das Vorgehen der Täter – das zeigt die kriminalistische Erfahrung – ist besonders perfide, überaus gut gespielt und vorbereitet und passt oft zur Lebenssituation der Angerufenen oder wird dieser angepasst.

Bei der Masche der „Falschen Polizeibeamten“ ruft in der Regel eine Rufnummer mit örtlicher Vorwahl, manchmal sogar mit der 110, an und der Anrufer gibt sich als Polizeibeamter einer örtlichen Dienststelle aus. Unmöglich, da der Notruf nur angerufen werden kann und nicht zurückrufen kann. Mit Hilfe des sogenannten „Call-ID-Spoofing“ können Betrüger jedoch tatsächlich jede beliebige Rufnummer auf dem Display ihrer Opfer anzeigen lassen. Erste Zweifel an der Identität des betrügerischen Anrufers werden so bereits ausgeräumt.

Was die Betrüger dann erzählen, löst bei den Angerufenen oft große Besorgnis aus: Einbrecher seien in der Nachbarschaft des Angerufenen unterwegs. Die Polizei habe bereits einige der Täter festgenommen. Einer der Festgenommenen habe einen Zettel bei sich gehabt, auf dem die Adresse des späteren Opfers und dessen Vermögenswerte gestanden hätten. Nun sei die Polizei besorgt um die Sicherheit des Angerufenen und dessen Ersparnisse.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs gehen die Betrüger äußerst geschickt vor und bringen ihre Opfer dazu, Wertsachen zusammenzusuchen und an vereinbarten Orten abzulegen oder zu übergeben. Den Opfern wird eindringlich suggeriert, dass dies die einzige Möglichkeit sei, um die Sicherheit ihrer Ersparnisse zu gewährleisten und sie könnten die Wertsachen in den nächsten Tagen auf der Polizeistation abholen.

Bei dieser Masche ist es auch nicht ausgeschlossen, dass die Kriminellen ihre Opfer anweisen, zur Bank zu gehen, um Bargeld abzuheben. Als Vorwand geben die Betrüger an, dass die vermeintlichen Einbrecher mit Bankangestellten zusammenarbeiten würden, um unbefugt und unbemerkt Geld von Kundenkonten abzubuchen.

Sobald die Wertsachen greifbar sind und ein Ablage- oder Übergabeort vereinbart wurde, kommt ein Betrüger oder eine Betrügerin persönlich vorbei, um die Wertgegenstände abzuholen.

Ihre Polizei warnt:

Trickbetrug ist vielfältig.

Informationen zum Trickbetrug finden Sie auf der Internetseite https://ppoh.polizei.hessen.de/Ueber-uns/Regionales/Regional-Informiert/

Julissa Sauermann

Quelle: Presseportal

nf24