Nach über 40 Jahren ist Schluss – Höfer neues Gesicht der Kriminalpolizei. Die Regionale Kriminalinspektion Hersfeld-Rotenburg hat ab sofort ein neues Leitungsgesicht: Polizeirat Johannes Höfer übernimmt die Geschicke der Inspektion.
Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Generationswechsel an der Spitze der RKI
Osthessen (ost)
Generationswechsel an der Spitze der RKI
Nach über 40 Jahren ist Schluss – Höfer neues Gesicht der Kriminalpolizei
Hersfeld-Rotenburg. Die Regionale Kriminalinspektion (RKI) Hersfeld-Rotenburg hat ab sofort ein neues Gesicht: Polizeirat Johannes Höfer wird die Geschicke der Inspektion ab dem 01. Dezember offiziell leiten und folgt damit auf den Ersten Kriminalhauptkommissar Uwe Teichmann, der fast 30 Jahre lang kriminalpolizeilich im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gewirkt hat.
Sie sind beide gebürtige Osthessen und hatten schon als Kind den Wunsch, Polizist zu werden. An für sich schon einmal keine schlechten Voraussetzungen für den Führungswechsel bei der RKI. Die beiden Vollblutpolizisten geben sich die Klinke in die Hand und haben bereits im November mit einer Führungsübergabe gestartet. Teichmann zeigt sich dankbar, dass seine Nachfolge frühzeitig geregelt ist. “Wir sind gut aufgestellt mit fähigen und motivierten Mitarbeitern, die in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet haben”, lobt der künftige Pensionär sein Team. Der sportliche Kriminalist ist stets gerne zur Arbeit gekommen und habe das gute Arbeitsklima immer zu schätzen gewusst. Seit über 28 Jahren ist das Bad Hersfelder-Urgestein ein bekanntes Gesicht in der RKI. “Uwe Teichmann steckt viel Herzblut in seine Arbeit”, sagt Höfer, der dies bereits in den ersten Tagen zu spüren bekommen hat. Nun verabschiedet sich Teichmann mit dem obligatorischen lachenden und weinenden Auge. “Ich konnte mich auf den Ruhestand einstellen, aber Wehmut schwingt natürlich trotzdem mit. Dennoch bin ich froh, dass ich die RKI in gute Hände geben darf.” Der 61-Jährige ist sich sicher, dass Höfer frischen Wind mit sich bringt und den ein oder anderen Prozess im Haus auch einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.
Während Teichmann schon Pläne für seinen Ruhestand schmiedet, ist Höfer voller Vorfreude auf seine neue Herausforderung: “Ich habe mich riesig gefreut, dass ich mit der RKI Hersfeld-Rotenburg eine Inspektion in meiner Heimat Osthessen leiten darf.” Schon jetzt kann der 34-Jährige sagen: “Hier herrscht ein offener und freundlicher Umgang und die Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen, sich weiterzuentwickeln, ist auch da.” Denn Höfer und Teichmann sind sich einig: Die Digitalisierung hat die Kriminalität grundlegend verändert. Massenkriminalität – wie etwa Betrugsdelikte im Internet – stellen die Polizisten vor besondere Herausforderungen. Hier möchte Höfer Entlastung schaffen – beispielsweise durch automatisierte Prozesse. Doch jetzt heißt es für ihn erst einmal: Ankommen, sein Team kennenlernen und einen Ist-Stand erheben. Und währenddessen möchte der Familienvater ein Ohr nahe an seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben, sich austauschen und gemeinsam den Blick nach vorne richten.
Über Uwe Teichmann
Fußball, Triathlon, Marathon, Windsurfen, Tauchen, Ski fahren (auch abseits der Piste), Wellenreiten, Kitesurfen… und noch vieles mehr. Teichmann war – zumindest was seine sportlichen Hobbies betrifft – schon immer sehr experimentierfreudig. Bei der Polizei sah das etwas anders aus, denn schon früh war sich der 61-Jährige darüber im Klaren, dass er zur Kriminalpolizei will. 1982 bei der Polizei Hessen in Kassel angefangen, folgten Tätigkeiten bei der Bereitschaftspolizei Mühlheim, als Schutzpolizist in Frankfurt und Offenbach und im Ausbildungsbereich in Kassel, bevor es bereits sieben Jahre später zur Kriminalpolizei nach Bad Hersfeld ging. Nach seinem Studium in den gehobenen Polizeivollzugsdienst in Kassel – von 1990 bis 1993 – sammelte der Familienvater in verschiedensten Kommissariaten in Bad Homburg, Kassel und Homberg-Efze Erfahrungen. “Ich hatte schon immer ein Faible für Ermittlungen”, so Teichmann. Von kleineren Rauschgiftdelikten bis hin zu Großverfahren – der engagierte Kriminalist hat in seiner dienstlichen Zeit einiges erlebt. Ein großer Schritt war für ihn 1996 der Sprung nach Osthessen zur Regionalen Kriminalinspektion, wo er bis heute tätig war. Teichmann hat in den vergangenen Jahren alle dortigen Kommissariate geleitet, bis er schließlich 2020 die Leitung der RKI übernommen hat. Zu seinen größten Fällen zählen unter anderem der “Kannibale von Rotenburg” aus dem Jahr 2001 sowie der Mord an seinem Kollegen, Polizeihauptmeister Günter Knöpfel, der 2000 während einer stationären Radarmessung auf der A 4 erschossen worden ist.
Über Johannes Höfer
Nach seinem Abitur 2010 ging es für Höfer, der von dem Polizeiberuf schon immer fasziniert gewesen ist, direkt zur Polizei. In Wiesbaden absolvierte er erfolgreich sein Studium für den gehobenen Polizeivollzugsdienst, während diesem er bereits zweimal als Praktikant bei der Polizeistation Bad Hersfeld Waldhessen-Luft schnuppern konnte. Nach seinem Studium war der junge Familienvater vier Jahre lang bei der Bereitschaftspolizei. 2017 ging es für zwei Jahre zum heutigen Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz nach Wiesbaden, wo der 34-Jährige im Bereich des Landespolizeipräsidiums tätig war. Es folgte eine Abordnung zum Polizeipräsidium Frankfurt als Sachbearbeiter im Streifendienst sowie Einsatz und Organisationen im ersten Polizeirevier und anschließend als Leiter der Operativen Einheit / Observationsgruppe in der Kriminaldirektion. Höfer traf schließlich die Entscheidung, ein Studium für den höheren Polizeivollzugsdienst zu machen: “Ich packe gerne Probleme an und möchte die Einflussmöglichkeiten im höheren Dienst nutzen, Prozesse zu optimieren.” Für seine Qualifikationsverwendung legte der Osthesse Stopps beim Landeskriminalamt im Bereich Staatsschutz sowie bei der Führungsgruppe der Polizeidirektion Wiesbaden ein, bevor er 2024 sein zweijähriges Master-Studium für den höheren Polizeivollzugsdienst erfolgreich abschloss. Mit der Übernahme der Leitung der RKI Hersfeld-Rotenburg startet der junge Polizist in seine erste Führungsverwendung nach seinem Studium und freut sich auf die neue Herausforderung. Höfer ist in Osthessen fest verwurzelt. Fernab seines Berufsalltags reist er gerne und genießt die Auszeit mit seiner jungen Familie.
Julissa Sauermann
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Hessen für 2022/2023
Die Mordraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 243 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 nur noch 229 waren. Die Anzahl der gelösten Fälle war ebenfalls rückläufig, von 224 im Jahr 2022 auf 216 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen sank ebenfalls von 308 im Jahr 2022 auf 267 im Jahr 2023. Von den Verdächtigen waren 283 männlich, 25 weiblich und 147 nicht-deutsch. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Mordfällen in Deutschland mit 470 registrierten Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 243 | 229 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 224 | 216 |
Anzahl der Verdächtigen | 308 | 267 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 283 | 237 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 25 | 30 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 147 | 130 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Cybercrime-Statistiken in Hessen für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 sind leicht angestiegen. Im Jahr 2022 wurden 9798 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 10106 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 3961 im Jahr 2022 auf 4224 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 2653 im Jahr 2022 auf 2828 im Jahr 2023. Unter den Verdächtigen waren 1806 Männer und 847 Frauen im Jahr 2022, während es im Jahr 2023 1918 Männer und 910 Frauen waren. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 851 im Jahr 2022 auf 915 im Jahr 2023. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 9.798 | 10.106 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 3.961 | 4.224 |
Anzahl der Verdächtigen | 2.653 | 2.828 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 1.806 | 1.918 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 847 | 910 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 851 | 915 |
Quelle: Bundeskriminalamt