Die Polizei führt gezielte Kontrollen durch, um Einbrüche in der dunklen Jahreszeit zu verhindern. Die Wohnungseinbruchszahlen sind niedrig, aber Prävention bleibt wichtig.
Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Polizeikontrollen und Präventionstipps zur “dunklen Jahreszeit”
Osthessen (ost)
Osthessen. Am Sonntag wurde die Uhr auf “Winterzeit” umgestellt – nun ist es wieder eine Stunde früher dunkel. Die Zeitumstellung läutet nicht nur die Herbst- und Wintermonate ein, sondern ruft erfahrungsgemäß auch Einbrecher auf den Plan, die in dieser Jahreszeit aufgrund der Beleuchtungssituation in den Nachmittags- und frühen Abendstunden besser erkennen können, ob jemand zuhause ist. Das Polizeipräsidium Osthessen führt daher in den kommenden Wochen wieder zielgerichtete Kontroll- und Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität durch.
Interessanter Fakt: Wohnungseinbruchszahlen auf konstant niedrigem Niveau – Fast jeder zweite Einbruch bleibt im Versuchsstadium
Die Zahlen im Bereich Wohnungseinbruchsdiebstahl (WED) sind seit mehreren Jahren auf einem konstant niedrigen Niveau und konnten seit 2016 um nahezu ein Drittel reduziert werden. Im Jahr 2023 lag die Aufklärungsquote – mit 271 vollendeten und 111 versuchten Einbruchstaten – bei 26,6 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang der Fallzahlen des Vorjahres um 46 Taten.
Die niedrigen Fallzahlen in Verbindung mit der hohen Aufklärungsquote dürften unter anderem auf einen konstant hohen Kontrolldruck, intensive Präventionsmaßnahmen und verbesserte Sicherungstechnik im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls zurückzuführen sein. So haben die Mitarbeiter der Fachstelle Prävention des Polizeipräsidiums Osthessen allein in den vergangenen fünf Jahren etwa 1.200 Bauherren, Geschäftsleute sowie Haus- und Wohnungseigentümer kostenlos kriminalpolizeiliche Beratungen durchgeführt.
Mit Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger möchte die osthessische Polizei auch weiterhin die Einbruchszahlen so niedrig wie möglich halten. Denn: Jeder Einbruch verursacht nicht nur finanzielle Schäden, sondern bedeutet auch einen Eingriff in die Privatsphäre und kann zu einem verlorenen Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden führen.
Empfehlungen und kostenlose Beratung zum Einbruchsschutz für alle
Es ist daher ratsam, Fenster und Türen bei Abwesenheit stets zu verschließen und mit angemessener Beleuchtung die Anwesenheit im Haus vorzutäuschen. Es ist besonders wichtig, auf verdächtige Personen im eigenen Bereich oder auf den Nachbargrundstücken zu achten und bei verdächtigen Beobachtungen die Polizei zu informieren.
Um mit allen Bürgerinnen und Bürgern in Osthessen ins Gespräch zu kommen und sie über die Möglichkeiten des Einbruchsschutzes zu informieren, bieten die Experten des Polizeipräsidiums Osthessen eine entsprechende Beratung an – beispielsweise am 12. November und am 11. Dezember vor der Stadtwache in Fulda.
“Wir freuen uns, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger an diesen Tagen an unserem Beratungsstand begrüßen und beraten zu dürfen”, betont Marco Hohmann von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle. Der Kriminalhauptkommissar ist einer von drei Einbruchsschutzberatern des Polizeipräsidiums Osthessen. “Wir möchten die Menschen über die vielfältigen Möglichkeiten des Einbruchsschutzes und auch alle weiteren Präventionsthemen, wie Cybercrime, Opferschutz, Verkehrsprävention, Seniorenprävention und Digital Native aufklären”, so Hohmann weiter.
Vereinbarung von Beratungsterminen ganz einfach telefonisch möglich
Übrigens: Die Einbruchsschutzberater kommen für eine individuelle Schwachstellenanalyse auch gerne zu jedem anderen vereinbarten Zeitpunkt direkt zu den Bürgerinnen und Bürgern nach Hause – und das kostenfrei.
Die Kontaktpersonen der kriminalpolizeilichen Beratungsstellen im Überblick:
Kriminalhauptkommissar Marco Hohmann, Tel. 0661/105-2041 (Landkreis Fulda), Kriminalhauptkommissar Maik Dorsch, Tel. 06621/932-112 (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und Kriminalhauptkommissarin Lorena Decher, Tel. 06641/971-111 (Vogelsbergkreis)
Außerdem informiert die osthessische Polizei regelmäßig auf X, Instagram und Facebook unter @polizei_oh über bevorstehende Veranstaltungen und gibt dort sowie auf der Internetseite https://ppoh.polizei.hessen.de/Ueber-uns/Regionales/Regional.-Informiert./ nützliche Tipps zum Einbruchsschutz.
Regional.Informiert. ist eine Präventionsinitiative des Polizeipräsidiums Osthessen im Rahmen der landesweiten Kampagne “Gemeinsam Sicher in Hessen”. Unter diesem Motto widmet sich die osthessische Polizei seit Dezember 2023 in unregelmäßigen Abständen verschiedenen Themen der polizeilichen Kriminal- und Verkehrspräventionsarbeit. Ihr Ziel: Die Bürgerinnen und Bürger in Osthessen über mögliche Gefahren aufzuklären und entsprechend zu sensibilisieren. Weitere Informationen und hilfreiche Tipps zu verschiedenen Präventionsthemen finden Sie unter: https://ppoh.polizei.hessen.de/Ueber-uns/Regionales/Regional-Informiert/
(PB)
Quelle: Presseportal
Einbruchstatistiken in Hessen für 2021/2022
Die Einbruchsraten in Hessen stiegen zwischen 2021 und 2022 leicht an, wobei im Jahr 2021 3858 Fälle registriert wurden und im Jahr 2022 4275 Fälle. Die Anzahl der gelösten Fälle ging jedoch von 810 im Jahr 2021 auf 723 im Jahr 2022 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen sank ebenfalls von 637 im Jahr 2021 auf 569 im Jahr 2022. Von den Verdächtigen waren 571 männlich und 66 weiblich im Jahr 2021, während es im Jahr 2022 498 männliche und 71 weibliche Verdächtige gab. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 266 im Jahr 2021 auf 275 im Jahr 2022. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 mit 23528 Fällen die höchste Anzahl an Einbrüchen in Deutschland.
2021 | 2022 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 3.858 | 4.275 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 810 | 723 |
Anzahl der Verdächtigen | 637 | 569 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 571 | 498 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 66 | 71 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 266 | 275 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Cybercrime-Statistiken in Hessen für 2021/2022
Die Cyberkriminalitätsraten in Hessen stiegen zwischen 2021 und 2022 leicht an. Im Jahr 2021 wurden 8896 Fälle registriert, während es im Jahr 2022 bereits 9798 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging von 4173 im Jahr 2021 auf 3961 im Jahr 2022 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen sank ebenfalls von 2766 im Jahr 2021 auf 2653 im Jahr 2022. Von den Verdächtigen waren 1945 männlich, 821 weiblich und 948 nicht-deutsch. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die höchste Anzahl an registrierten Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 29667 Fällen.
2021 | 2022 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 8.896 | 9.798 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 4.173 | 3.961 |
Anzahl der Verdächtigen | 2.766 | 2.653 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 1.945 | 1.806 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 821 | 847 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 948 | 851 |
Quelle: Bundeskriminalamt