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Landkreis Marburg-Biedenkopf: Drogen- und Waffenhändler festgenommen

Mehrere Mitglieder zweier deutschlandweit agierender Tätergruppierungen festgenommen, darunter Frauen und Männer im Alter von 22 bis 62 Jahren.

Bild: Sichergestellte Langwaffe Quelle:HLKA
Foto: Presseportal.de

Frankfurt am Main / Hanau / Hagen / Holzminden / Kassel / Marburg / Wiesbaden (ost)

Gemeinsame Bekanntmachung von Staatsanwaltschaften Kassel und Marburg, dem Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) und dem Zollfahndungsamt Frankfurt am Main (ZFA)

In zwei Untersuchungsfällen, die im Auftrag der Staatsanwaltschaften Marburg und Kassel durchgeführt werden, gelang es dem Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) zusammen mit dem Zollfahndungsamt Frankfurt am Main (ZFA) am frühen Mittwochmorgen, dem 07.05.2025, mehrere Mitglieder von zwei bundesweit operierenden Tätergruppen festzunehmen. Sie werden beschuldigt, gewerbs- und bandenmäßig Drogen in erheblichen Mengen illegal eingeführt und gehandelt zu haben, sowie gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen zu haben.

In dem von der Staatsanwaltschaft Kassel geführten Ermittlungsverfahren wird den Beschuldigten vorgeworfen, im Ausland Schusswaffen und Munition gekauft zu haben, um sie dann in Deutschland weiterzuverkaufen. Im von der Staatsanwaltschaft Marburg geführten Ermittlungsverfahren wird den Beschuldigten vorgeworfen, gemeinsam Cannabisprodukte und Kokain im vermutlich zweistelligen bis dreistelligen Kilobereich nach Deutschland eingeführt und dort verkauft zu haben.

Die Beschuldigten sind zwei Frauen und 16 Männer im Alter von 22 bis 62 Jahren. 16 Personen wurden vorläufig festgenommen. Fünf Männer sollen anschließend dem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Einsatzmaßnahmen unter der Leitung der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des HLKA und des ZFA fanden in Hessen (Landkreis Waldeck-Frankenberg, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Marburg, Hanau), Thüringen (Wartburgkreis), Niedersachsen (Holzminden) und Nordrhein-Westfalen (Hagen, Hochsauerlandkreis, Duisburg) statt. Gleichzeitig wurden 34 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht.

Neben Ermittlerinnen und Ermittlern des HLKA, des ZFA, des Zollkriminalamts, des Hauptzollamts Gießen, der Polizeipräsidien Nordhessen und Mittelhessen sowie des Hessischen Polizeipräsidiums Einsatz (HPE) waren auch mehrere Spezialeinheiten an den Maßnahmen beteiligt. Der Einsatz wurde zudem von Beamten der Landespolizeien Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen unterstützt.

Neben verschiedenen Datenträgern, darunter über 50 Mobiltelefone, und Dokumenten wurden mehr als 60 Schusswaffen und tausende Schuss Munition sowie verschiedene wesentliche Waffenteile gefunden und beschlagnahmt. Darunter befand sich auch ein Kugelschreiber, der zu einer Schusswaffe umgebaut wurde. Darüber hinaus konnten verschiedene Utensilien für Betäubungsmittel sowie ein halbes Kilo Betäubungsmittel, darunter Kokain und Cannabis, beschlagnahmt werden. Außerdem wurden knapp 10.000 Euro Bargeld, vier Goldbarren im Wert von ca. 40.000 Euro und sechs hochwertige Uhren sichergestellt. Die Auswertung und Bewertung der Beweismittel dauern noch an.

Die Pressehoheit liegt bei den Staatsanwaltschaften Kassel und Marburg. Weitere Informationen werden ausschließlich von dort erteilt.

Zusätzliche Informationen:

Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen wurde im Jahr 2012 als Kooperation zwischen Ermittlerinnen und Ermittlern des Hessischen Landeskriminalamtes und des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main gegründet. Ziel der GER Hessen ist die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität in Hessen und über die Grenzen hinaus. Als Expertendienststelle führt die GER Hessen besonders umfangreiche Ermittlungsverfahren im Bereich der schweren und organisierten Kriminalität mit dem Schwerpunkt Rauschgiftdelikte durch.

Quelle: Presseportal

Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023

Die Drogenraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 sind gestiegen. Im Jahr 2022 wurden 24.363 Fälle von Drogenregistrierungen verzeichnet, wobei 22.378 Fälle gelöst wurden. Es gab insgesamt 19.168 Verdächtige, darunter 17.079 Männer, 2.089 Frauen und 6.494 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 26.518, wobei 23.101 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 19.133 nahezu gleich, wobei 17.106 Männer, 2.027 Frauen und 7.004 Nicht-Deutsche beteiligt waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Drogenfällen in Deutschland mit 73.917 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 24.363 26.518
Anzahl der aufgeklärten Fälle 22.378 23.101
Anzahl der Verdächtigen 19.168 19.133
Anzahl der männlichen Verdächtigen 17.079 17.106
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 2.089 2.027
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 6.494 7.004

Quelle: Bundeskriminalamt

nf24