Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Ludwigshafen am Rhein: Schwarzarbeitsnetzwerk im Baugewerbe aufgedeckt

Ermittlungen gegen 11 Personen, 2 Haftbefehle vollstreckt, 1,4 Millionen Euro Schaden für Sozialversicherungsträger

FKS Einsatz
Foto: Presseportal.de

Frankfurt am Main (ost)

Ein organisiertes Schwarzarbeitsnetzwerk in der Baubranche wurde aufgedeckt, und Geschäfts- und Wohnräume in Hessen, Rheinland-Pfalz und Berlin wurden durchsucht.

Das regionale Ermittlungszentrum der Finanzkontrolle Schwarzarbeit beim Hauptzollamt Frankfurt am Main, das auf Fälle schwerer struktureller und organisierter Kriminalität spezialisiert ist, führte heute im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main umfangreiche Ermittlungen durch. Insgesamt wurden 23 Wohn- und Geschäftsräume sowie 2 Baustellen durchsucht. An den Durchsuchungen in Frankfurt am Main, Ludwigshafen am Rhein und Berlin sowie in weiteren Objekten in Hessen waren rund 290 Einsatzkräfte beteiligt. Es wurden Haftbefehle gegen zwei Männer im Alter von 40 und 41 Jahren vollstreckt, ebenso wie Vermögensarreste. Arbeitnehmer wurden vernommen und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt 11 Personen im Alter von 30 bis 48 Jahren, darunter 6 Männer und 5 Frauen. Der Verdacht besteht hinsichtlich des besonders schweren Falls des Vorenthaltens und Veruntreuens von Sozialversicherungsbeiträgen, der Steuerhinterziehung sowie des gewerbsmäßigen Betrugs zum Nachteil der Sozialkasse im Baugewerbe und der Beihilfe zu diesen Straftaten.

Es wurde festgestellt, dass einige der Beschuldigten mehrere Servicefirmen betreiben, die ausschließlich Abdeckrechnungen erstellen und an verschiedene Unternehmen der Baubranche („Rechnungskäufer“) verkaufen.

Die anderen Beschuldigten führen ein Unternehmen in der Baubranche, das Bauleistungen im gesamten Bundesgebiet im Wert von etwa 5 Millionen Euro erbracht hat. Es besteht der Verdacht, dass in beträchtlichem Umfang Schwarzlöhne gezahlt wurden. Um die erforderlichen Gelder für die Zahlung der Schwarzlöhne zu generieren, nutzten die Beschuldigten Abdeckrechnungen im bisher ermittelten Umfang von etwa 3 Millionen Euro.

Der bisher ermittelte Gesamtschaden für die Träger der Sozialversicherung beläuft sich auf etwa 1,4 Millionen Euro.

Zur vorläufigen Sicherung von Vermögenswerten wurden bereits zwei Vermögensarreste in das Vermögen der Baufirmen verhängt, die im Rahmen des Einsatzes durch Pfändungen vollstreckt wurden.

Neben dem Hauptzollamt Frankfurt am Main waren auch Einsatzkräfte von 6 weiteren Hauptzollämtern, dem Zollfahndungsamt Frankfurt am Main, der Steuerfahndungsstelle des Finanzamtes Frankfurt am Main und der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main an den Maßnahmen beteiligt.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und des regionalen Ermittlungszentrums der Finanzkontrolle Schwarzarbeit dauern an.

Quelle: Presseportal

Karte für diesen Artikel

nf24