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Nordrhein-Westfalen: Verkehrspräventionsprogramm „CrashKurs“ in Grünberg

Das neue Präventionsprogramm informiert und sensibilisiert junge Verkehrsteilnehmende über Risiken im Straßenverkehr. Schülerinnen und Schüler erleben ehrliche Schilderungen von Rettungskräften bei Verkehrsunfällen.

Begrüßung zu CrashKurs
Foto: Presseportal.de

Gießen (ost)

Das neue Verkehrspräventionsprogramm „CrashKurs“ der Polizei Hessen soll vor allem Fahranfängerinnen und Fahranfänger erreichen. Das Ziel des Programms ist es, die jungen und noch unerfahrenen Verkehrsteilnehmenden über Risiken und Gefahren im Straßenverkehr zu informieren und zu sensibilisieren. Hierfür arbeitet die Polizei gemeinsam mit anderen Rettungskräften wie Feuerwehren, Rettungsdiensten, Krankenhausbeschäftigten und der Notfallseelsorge sowie teilweise mit Bestattungsunternehmen eng mit daran interessierten Schulen zusammen. Die Vorphase und Nachphase des CrashKurs wird dabei von Lehrkräften übernommen, indem Themenbereiche in passende Unterrichtsfächer integriert werden. Die Hauptphase besteht aus einer Veranstaltung, in der Rettungskräfte von ihren Erlebnissen bei Verkehrsunfällen berichten. Diese sehr ehrlichen Schilderungen sollen einen langfristigen Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern hinterlassen und im Optimalfall das eigene Handeln entsprechend positiv beeinflussen.

Eine solche „CrashKurs“-Veranstaltung fand am Donnerstag, 13. Februar, in der Theo-Koch-Schule in Grünberg statt. Schon morgens sahen ankommende Schülerinnen und Schüler nicht nur die Einsatzfahrzeuge von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr auf dem Schulhof stehen, auch der Wagen eines Bestattungsunternehmens war Teil der Ausstellung. Hierdurch wurde bereits erkennbar, dass das Präventionsprogramm sehr konkret auch die schlimmsten Unfallfolgen thematisiert. Ganz im Sinne des Slogans „Realität erfahren. Echt hart.“

Innenstaatssekretär Martin Rößler und Polizeipräsident Torsten Krückemeier waren bei der Veranstaltung ebenfalls anwesend. „Ich freue mich sehr, dass eine weitere mittelhessische Schule an dem CrashKurs teilnimmt. Für mich ist es besonders schön, die Umsetzung dieses neuen Präventionsprogramms begleiten zu dürfen, nachdem ich mich 2019 in meiner Zeit als Verkehrsreferent im Innenministerium dafür eingesetzt habe, dass wir als Polizei Hessen das Konzept CrashKurs aus Nordrhein-Westfalen übernehmen. Seit Jahren befinden sich die Unfallzahlen mit Menschen unter 25 Jahren auf einem hohen Niveau- oft mit weitreichenden Folgen. Wir hoffen, dass die folgenden Schilderungen und Darstellungen zu einem Umdenken führen. Ich danke Innenstaatssekretär Martin Rößler, dass er sich heute von dem Engagement der vielen Beteiligten selbst ein Bild macht. Weiterhin gilt mein besonderer Dank allen, die an dieser Veranstaltung mitwirken“, sagte Torsten Krückemeier dazu. Während eindrückliche Bilder von Verkehrsunfällen gezeigt wurden, schilderten verschiedene Rettungskräfte ihre Erfahrungen von Unfällen in der Region. Die Berichte machten nicht nur die Herausforderungen in den verschiedenen Berufen der „Rettungskette“ deutlich, sie zeigten auch die oftmals weitreichenden Auswirkungen eines „kleinen Fehlers“: Ob es der Blick auf das Handy ist, der nicht angelegte Anschnallgurt, die überhöhte Geschwindigkeit oder die Ablenkung aus anderer Ursache: Sekunden können über das weitere Leben mehrerer Menschen entscheiden. Die etwa 120 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe waren sichtlich beeindruckt von den authentischen Berichten der Polizei, Feuerwehr, Krankenhausbeschäftigten, Notfallseelsorge, Pietät und dem Rettungsdienst. In anschließenden Workshops beschäftigten sie sich mit den gesammelten Eindrücken. Hierfür gab es bis zum Nachmittag unterschiedlichste Angebote mit verschiedenen Schwerpunkten, um die Themen zu vertiefen.

Innenstaatssekretär Martin Rößler hob die Bedeutung der schulischen Verkehrsunfallprävention hervor: „Sicherheit vor Geschwindigkeit. Der ‚CrashKurs‘, den das Polizeipräsidium Mittelhessen zusammen mit der Theo-Koch-Schule durchgeführt hat, war das richtige Angebot für die richtige Zielgruppe. Ab der Jahrgangsstufe 11 spielt das Thema ‚Führerschein‘ eine immer größere Rolle. Die heutige Präventionsveranstaltung hat den Oberstufenschülerinnen und -schülern frühzeitig die Risiken des Autofahrens und die mitunter dramatischen Folgen schwerer Verkehrsunfälle aufgezeigt. Ich freue mich, dass die Landespolizei für dieses Jahr ‚CrashKurse‘ in weiteren Schulen plant.“

Interessierte können sich für einen CrashKurs an ihrer Schule an folgende Emailadresse wenden: verkehrspraevention@innen.hessen.de

Yasmine Scholz, Pressesprecherin

Quelle: Presseportal

Statistiken zu Verkehrsunfällen in Hessen für 2023

Im Jahr 2023 gab es in Hessen insgesamt 145.422 Verkehrsunfälle. Davon waren 19.527 Unfälle mit Personenschaden, was 13,43% aller Unfälle ausmacht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 6.914 Fälle aus, was 4,75% entspricht. 1.164 Unfälle wurden unter dem Einfluss berauschender Mittel verursacht, was 0,8% der Gesamtzahl ausmacht. Die restlichen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 117.817 Fälle, was 81,02% entspricht. Innerorts ereigneten sich 14.839 Unfälle (10,2%), außerorts (ohne Autobahnen) 7.577 Unfälle (5,21%) und auf Autobahnen 3.013 Unfälle (2,07%). Insgesamt gab es 188 Getötete, 3.537 Schwerverletzte und 21.704 Leichtverletzte.

2023
Verkehrsunfälle insgesamt 145.422
Unfälle mit Personenschaden 19.527
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden 6.914
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel 1.164
Übrige Sachschadensunfälle 117.817
Ortslage – innerorts 14.839
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) 7.577
Ortslage – auf Autobahnen 3.013
Getötete 188
Schwerverletzte 3.537
Leichtverletzte 21.704

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

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