Im Jahr 2024 ereigneten sich in Mittelhessen 22.941 polizeilich aufgenommene Verkehrsunfälle, wobei 33 Personen ums Leben kamen.
Nordrhein-Westfalen: Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Mittelhessen 2024
Marburg-Biedenkopf (ost)
Der Chef der Polizei, Torsten Krückemeier, präsentiert zusammen mit dem Leiter der Verkehrsinspektion, Erster Polizeihauptkommissar Andreas Düding, die Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Mittelhessen für das Jahr 2024 im Anschluss an das Präventionsprogramm CrashKurs in den Räumlichkeiten der Kaufmännischen Schulen des Lahn-Dill-Kreises.
Im letzten Jahr ereigneten sich in Mittelhessen 22.941 polizeilich registrierte Verkehrsunfälle. Das entspricht einem Anstieg von weniger als zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr (2023: 22.560). Der leichte Anstieg passt zum hessenweiten Trend. Im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelhessen wurde also durchschnittlich alle 23 Minuten ein Verkehrsunfall polizeilich aufgenommen.
Trotz des Anstiegs der Gesamtunfallzahlen kann erfreulicherweise ein Tiefstand der Anzahl der Personen verzeichnet werden, die bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren haben. Mit 33 verstorbenen Personen im Jahr 2024 registrierte die mittelhessische Polizei sechs Unfalltote weniger. Drei Personen starben auf Autobahnen, 22 auf außerorts gelegenen Bundes-, Landes-, Kreisstraßen sowie sonstigen Straßen und acht innerhalb geschlossener Ortschaften.
Im Jahr 2024 verunglückten insgesamt 4.203 Personen auf den Straßen in Mittelhessen (2023: 3.997, +5,1 %). Dazu zählen tödlich Verletzte, Schwerverletzte und Leichtverletzte. Der Großteil der verunglückten Personen konnte der Kategorie Leichtverletzte zugeordnet werden (85,1 %). Die Anzahl der verunglückten Kinder (0-13 Jahre) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 % auf 239 Personen, wobei leider ein Kind sein Leben verlor (2023: Null).
„Jeden Tag sind unzählige Menschen auf unseren Straßen unterwegs – zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto oder dem Motorrad. Was alle verbindet: Wir möchten sicher ankommen. Durch gezielte Präventionsmaßnahmen möchten wir Verkehrsteilnehmende über Risiken informieren und hinsichtlich der möglichen Auswirkungen des eigenen Verhaltens sensibilisieren. Denn jede Entscheidung im Straßenverkehr zählt. Seien Sie aufmerksam. Bereits ein kurzer Blick zur Seite oder aufs Handy kann Menschenleben gefährden. Fahren Sie vorausschauend. Nicht jeder Mensch kann schnell reagieren – besonders Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung. Geben Sie Schwächeren Vorrang. Fußgänger und Radfahrer sind im Ernstfall ungeschützt. Schon ein kleiner Moment der Geduld kann entscheidend sein. Halten Sie sich an Regeln. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Abstandsregeln und rote Ampeln sind keine „wohlgemeinten Verhaltensempfehlungen“ – ihre Beachtung schützt uns alle. Helfen Sie mit, Leben zu schützen. Rücksicht ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke und Verantwortung. Wir als mittelhessische Polizei setzen uns täglich für die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger ein – bitte helfen Sie mit und treffen besonnene Entscheidungen im Straßenverkehr“, so Polizeipräsident Krückemeier.
Am Vormittag fand in den Räumlichkeiten der Kaufmännischen Schulen des Lahn-Dill-Kreises ein CrashKurs für junge Fahrerinnen und Fahrer statt. Das seit 2025 auch durch die hessische Polizei angebotene Präventionsprogramm CrashKurs hat das Ziel, die Zahl schwerer Verkehrsunfälle mit jungen Menschen nachhaltig zu verringern. Die Idee hinter CrashKurs ist es, die jungen, noch unerfahrenen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu informieren und gerade auch hinsichtlich der Unfallrisiken durch Alkohol, Drogen, Ablenkung und Geschwindigkeit zu sensibilisieren. In der heutigen Veranstaltung kamen die Schülerinnen und Schüler hautnah mit echten Erlebnissen und Erfahrungen in Berührung. In der Live-Veranstaltung erzählten Angehörige der sogenannten „Rettungskette“ u. a. von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst oder Notfallseelsorge, wie sie persönlich tragische Verkehrsunfälle mit Todesfolge oder schwersten Verletzungen wahrgenommen und erlebt haben.
Junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren sind hessenweit die am stärksten gefährdete Verkehrsteilnehmergruppe. 2024 passierte in Mittelhessen fast jeder fünfte registrierte Verkehrsunfall unter Beteiligung einer jungen Autofahrerin bzw. eines jungen Autofahrers. Die Zahl der dabei Verunglückten sank zwar leicht von 749 auf 730 Personen (-2.5 %). Dennoch stieg die Anzahl der tödlich Verunfallten von im Jahr 2023 drei auf fünf junge Fahrerinnen / Fahrer.
Polizeipräsident Krückmeier betont: „Ich freue mich sehr, dass heute Vormittag erneut eine mittelhessische Schule am CrashKurs teilnimmt. Für mich persönlich ist es etwas Besonderes, die Umsetzung dieses wichtigen Präventionsprogramms begleiten zu dürfen – insbesondere, da ich mich bereits 2019 in meiner Zeit als Verkehrsreferent im Innenministerium dafür eingesetzt habe, das erfolgreiche Konzept aus Nordrhein-Westfalen auch in Hessen einzuführen. Die Unfallzahlen junger Menschen unter 25 Jahren bleiben seit Jahren auf einem besorgniserregend hohen Niveau – mit oft tragischen und langfristigen Folgen. Mit dem CrashKurs möchten wir zu einem Umdenken beitragen. Die sehr emotionalen Schilderungen sind bewusst gewählt: Sie zeigen die Realität, wie sie leider allzu oft aussieht. Unser Ziel ist es, jungen Menschen die möglichen Konsequenzen ihres Handelns im Straßenverkehr eindringlich vor Augen zu führen. Mein großer Dank gilt heute allen, die an der Durchführung dieses bewegenden Formats mitwirken – sei es auf der Bühne oder im Hintergrund. Ihr Engagement macht den zu dem, was er ist: eine eindrucksvolle und wichtige Botschaft für mehr Verantwortung und Rücksicht auf unseren Straßen. Allen jungen Autofahrerinnen und Autofahrern möchte ich mitgeben, dass der Führerschein ein großer Schritt in die Unabhängigkeit ist, aber gleichwohl viel Verantwortung bedeutet. Das heute im CrashKurs Gehörte und Gesehene soll klarmachen, welche weitreichenden Folgen möglicherweise unbedacht getroffene Entscheidungen haben können. Du hast das Steuer in der Hand – und (d)ein Leben.“
Das vollständige Pressepapier zur Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2024 für das Polizeipräsidium Mittelhessen finden Sie unter https://k.polizei.hessen.de/967996905
Friederike Morello, Pressesprecherin
Tel.: 0641 / 7006-2040
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Hessen für 2023
Die Verkehrsunfallstatistik für Hessen im Jahr 2023 zeigt insgesamt 145.422 Unfälle. Davon sind 19.527 Unfälle mit Personenschaden, was 13,43% entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machen 6.914 Fälle aus, was 4,75% ausmacht. 1.164 Unfälle wurden unter dem Einfluss berauschender Mittel verursacht, was 0,8% entspricht. Die restlichen Sachschadensunfälle belaufen sich auf 117.817 Fälle, was 81,02% ausmacht. In der Ortslage innerorts gab es 14.839 Unfälle (10,2%), außerorts (ohne Autobahnen) 7.577 Unfälle (5,21%) und auf Autobahnen 3.013 Unfälle (2,07%). Es gab insgesamt 188 Getötete, 3.537 Schwerverletzte und 21.704 Leichtverletzte.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 145.422 |
Unfälle mit Personenschaden | 19.527 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 6.914 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 1.164 |
Übrige Sachschadensunfälle | 117.817 |
Ortslage – innerorts | 14.839 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 7.577 |
Ortslage – auf Autobahnen | 3.013 |
Getötete | 188 |
Schwerverletzte | 3.537 |
Leichtverletzte | 21.704 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)