Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Obertshausen: Verkehrsverstöße am Sonntag

Zivile Streifen des Sachgebiets „TRuP“ ahndeten zahlreiche Verkehrsverstöße, darunter gefährliche Überholmanöver und Geschwindigkeitsüberschreitungen auf Bundesstraßen und Autobahnen.

Foto: Depositphotos

Südosthessen (ost)

(fg) Am vergangenen Sonntag führten verdeckte Ermittler der Abteilung „TRuP“ (Tuner, Raser und Poser) unter anderem Kontrollen auf den Bundesstraßen und Autobahnabschnitten im Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen durch und ahndeten zahlreiche Verkehrsverstöße.

Ein VW-Fahrer, der um 17.50 Uhr durch das Zentrum von Obertshausen fuhr, wird beispielsweise wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs strafrechtlich verfolgt. Der VW Golf 7 GTI und ein Porsche 911 wurden von den Beamten entgegengenommen und sollen sich dabei rasant verhalten haben. Der VW-Fahrer soll den Porsche später in einer 30er-Zone überholt haben. Daraufhin kehrte die Streife um und folgte den beiden Fahrzeugen. Kurz darauf beobachtete die Streifenbesatzung, wie der VW Golf 7 GTI vor einer schlecht einsehbaren Rechtskurve nach links ausscherte und angeblich in den Gegenverkehr fuhr, offenbar um das vorausfahrende Fahrzeug zu überholen. In diesem Moment kam ein Fahrzeug auf den VW Golf zu, das eine Notbremsung durchführen und nach rechts auf den Gehweg ausweichen musste, um eine Kollision zu vermeiden. Der Vorfall wurde mit der im Zivilwagen installierten Videotechnik aufgezeichnet. Die Streife stoppte daraufhin den VW Golf 7 GTI und kontrollierte den Fahrer. Der 23-jährige Obertshausener erwartet eine strafrechtliche Verfolgung wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs; der Führerschein wurde eingezogen. Er darf vorerst kein Fahrzeug mehr im öffentlichen Straßenverkehr führen.

Rund eine Stunde zuvor, gegen 16.50 Uhr, hielt die Streife auch einen VW auf der Bundesstraße 448 in Richtung Tannenmühlkreisel bei Obertshausen an. Der VW Golf 8 R hatte die erlaubte Höchstgeschwindigkeit deutlich überschritten. Eine Auswertung der Videoaufzeichnung ergab eine Geschwindigkeit von 181 bei erlaubten 120 Stundenkilometern. Der 26-jährige Frankfurter muss mit einer Geldstrafe von 1200 Euro, einem Fahrverbot von zwei Monaten und zwei Punkten im Fahreignungsregister rechnen.

Am Nachmittag, gegen 14 Uhr, fiel der Streife auf der Bundesstraße 45 in Höhe Hanau-Wolfgang ein BMW M2 mit Schweizer Kennzeichen auf, der offensichtlich zu schnell fuhr. Eine Messung ergab eine Geschwindigkeit von 140 bei erlaubten 100 Stundenkilometern. Die Beamten stoppten und kontrollierten das 480 PS starke Fahrzeug schließlich an der Autobahn 3 im Bereich der Anschlussstelle Obertshausen. Der 20-jährige Mann musste eine Sicherheitsleistung hinterlegen. Der junge Schweizer gab gegenüber den Beamten an, dass er in der Schweiz für eine vergleichbare Geschwindigkeitsüberschreitung deutlich höhere Strafen hätte zahlen müssen.

Gegen 15.30 Uhr war ein Audi A4 auf der Bundesstraße 448 in Richtung Offenbach ebenfalls deutlich zu schnell unterwegs. Am Ende des Ausbaus der Bundesstraße fuhr der 39-jährige Dietzenbacher im dortigen Geschwindigkeitsbereich mit 171 bei erlaubten 80 Stundenkilometern. Der Audi-Fahrer erwartet eine Geldstrafe von mindestens 1400 Euro, ein Fahrverbot von drei Monaten und zwei Punkte im Fahreignungsregister.

Um 16.20 Uhr soll ein Harley-Davidson-Fahrer widerrechtlich die Busspur auf der Mühlheimer Straße benutzt haben, um schneller voranzukommen. Bei der anschließenden Kontrolle wurde auch ein unzulässiger Motorradhelm festgestellt. Die Weiterfahrt wurde daher bis zum Wechsel des vorgeschriebenen Helms untersagt. Ein Angehöriger des 26-jährigen Offenbachers brachte einen geeigneten Helm zur Kontrollstelle. Anschließend konnte der Motorradfahrer seine Fahrt fortsetzen. Es wurde eine Ordnungswidrigkeitenanzeige erstellt.

Am Abend stellten die Verkehrsspezialisten zwei Fahrzeuge sicher; einen Mercedes E55 AMG und einen BMW 320Ci. Der Mercedes E55 AMG fiel durch sein Abgasgeräusch deutlich auf. Bei der anschließenden Kontrolle in Bruchköbel um 22.30 Uhr gab der 23-jährige Fahrer an, dass die Endschalldämpfer leer waren. Eine Inspektion der gesamten Abgasanlage durch die Polizisten ergab außerdem, dass zwei unzulässige Fächerkrümmer eingebaut waren und die vorgeschriebenen Vorkatalysatoren fehlten. Eine durchgeführte Lautstärkemessung ergab einen Wert von 94,7 bei erlaubten 85 Dezibel. Kurz vor Mitternacht wurde auch ein BMW 320Ci in Dreieich-Offenthal kontrolliert, nachdem das Fahrzeug zuvor auf der Autobahn 661 ebenfalls aufgrund des Abgasgeräuschs aufgefallen war. Offenbar war der vorgeschriebene Mittelschalldämpfer entfernt worden. Die durchgeführte Lautstärkemessung ergab einen Wert von 88 bei erlaubten 79 Dezibel. Sowohl der Mercedes als auch der BMW werden in den nächsten Tagen einem Sachverständigen vorgeführt. Ordnungswidrigkeitenanzeigen wurden erstellt.

Offenbach, 24.02.2025, Pressestelle; Thomas Leipold

Quelle: Presseportal

Statistiken zu Verkehrsunfällen in Hessen für 2023

Im Jahr 2023 gab es in Hessen insgesamt 145.422 Verkehrsunfälle. Davon waren 19.527 Unfälle mit Personenschaden, was einem Anteil von 13,43% entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 6.914 Fälle aus, was 4,75% aller Unfälle entspricht. 1.164 Unfälle wurden unter dem Einfluss berauschender Mittel verursacht, was 0,8% aller Unfälle ausmacht. Die meisten Unfälle, nämlich 117.817, waren Übrige Sachschadensunfälle, was einem Anteil von 81,02% entspricht. Innerhalb von Ortslagen ereigneten sich 14.839 Unfälle (10,2%), außerhalb von Ortslagen (ohne Autobahnen) 7.577 Unfälle (5,21%) und auf Autobahnen 3.013 Unfälle (2,07%). Insgesamt gab es 188 Getötete, 3.537 Schwerverletzte und 21.704 Leichtverletzte.

2023
Verkehrsunfälle insgesamt 145.422
Unfälle mit Personenschaden 19.527
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden 6.914
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel 1.164
Übrige Sachschadensunfälle 117.817
Ortslage – innerorts 14.839
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) 7.577
Ortslage – auf Autobahnen 3.013
Getötete 188
Schwerverletzte 3.537
Leichtverletzte 21.704

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

nf24