Dank des Hinweises einer Zeugin wurden drei mutmaßliche Drogendealer in Kassel festgenommen, darunter ein 31-jähriger Mann mit verkaufsfertigem Marihuana und verschreibungspflichtigen Medikamenten.
Passantin bietet Marihuana zum Kauf an: Drei mutmaßliche Dealer festgenommen
Kassel (ost)
Kassel-Zentrum:
Im Zuge der „Innenstadtoffensive gegen Kriminalität“ führten verdeckte und uniformierte Beamte der OE City gestern in der Kasseler Innenstadt Kontrollen durch und konnten dank des Hinweises einer Zeugin drei Verdächtige festnehmen, die im Verdacht stehen, mit Drogen zu handeln.
Zuerst hatten verdeckte Ermittler der OE City der Kasseler Polizei am Montagnachmittag in der Fußgängerzone einen Drogenhandel beobachtet, bei dem der Verkäufer bereits wegen Drogenhandels bekannt war. Die Verdächtigen konnten sie dann gegen 15:00 Uhr am Martinsplatz stoppen. Bei der Durchsuchung des 31-jährigen Mannes fanden sie mehrere verkaufsfertige Marihuana-Portionen, verschreibungspflichtige Medikamente, die er anscheinend auch verkaufen wollte, und mutmaßliches Drogengeld in typischer Stückelung. Da der Festgenommene algerischer Staatsbürger ist, in einer Flüchtlingsunterkunft im Landkreis Kassel lebt und im Verdacht steht, durch wiederholten Drogenhandel ein fortlaufendes Einkommen zu erzielen, muss er sich nun wegen gewerbsmäßigen Handels mit Cannabis verantworten.
Eine Passantin, die die Festnahme am Martinsplatz beobachtet hatte, gab nur wenige Minuten später den entscheidenden Hinweis auf zwei weitere Drogendealer. Die beiden Männer hatten sie in der Unteren Königsstraße angesprochen und ihr Marihuana im Wert von 80 Euro zum Kauf angeboten. Die genaue Beschreibung der Zeugin und die Anwesenheit uniformierter Beamter der OE City in der Nähe führten schnell zum Erfolg: Um 15:30 Uhr nahmen die Polizisten mit Hilfe der Stadtpolizei an der Stern-Kreuzung einen 18-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize, ein 26 Jahre alter Mann, versuchte zu fliehen, konnte aber nach einer kurzen Verfolgung ebenfalls gestellt werden. Bei den beiden Männern tunesischer Staatsangehörigkeit, die bereits der Polizei bekannt sind und derzeit keine feste Wohnadresse haben, wurden neben 14 Verkaufseinheiten Cannabis über 300 Euro mutmaßliches Drogengeld beschlagnahmt. Sie stehen im Verdacht, gemeinsam mit Cannabis gehandelt zu haben. Da eine Überprüfung ergab, dass der 26-Jährige zur Ausreise verpflichtet ist, wurde er nach seiner Festnahme in eine Abschiebehaftanstalt gebracht. Die Ermittlungen gegen die beiden Verdächtigen dauern an.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023
Die Drogenraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 sind leicht angestiegen. Im Jahr 2022 wurden 24363 Fälle registriert, wobei 22378 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen betrug 19168, darunter 17079 Männer, 2089 Frauen und 6494 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 26518, wobei 23101 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 19133 relativ konstant, wobei 17106 Männer, 2027 Frauen und 7004 Nicht-Deutsche verdächtigt wurden. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die meisten Drogenfälle in Deutschland mit 73917 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 24.363 | 26.518 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 22.378 | 23.101 |
Anzahl der Verdächtigen | 19.168 | 19.133 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 17.079 | 17.106 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.089 | 2.027 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 6.494 | 7.004 |
Quelle: Bundeskriminalamt