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Pedo-Hunting-Komplex: 23-Jähriger in Untersuchungshaft

Eine Tätergruppierung, die männliche Personen auf Dating-Plattformen kontaktierte und erpresste, wurde in Frankfurt festgenommen. Opfer wurden zu Bargeldabhebungen genötigt.

Foto: Depositphotos

Frankfurt (ost)

Die Frankfurter Polizei hat am 15. Juli 2025 einen 23-jährigen deutschen Mann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft festgenommen und vor eine Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Frankfurt am Main gebracht, die dann Untersuchungshaft angeordnet hat.

Der Verdächtige wird beschuldigt, Teil einer Gruppe von Tätern zu sein (wobei drei weitere Personen identifiziert wurden), die sich zusammengeschlossen haben sollen, um ihre Opfer durch Drohungen und Gewalt zur Bargeldabhebung an Geldautomaten zu zwingen.

Die vier identifizierten Verdächtigen im Alter von 20 bis 25 Jahren werden verdächtigt, männliche Personen über die Dating-Plattform „Lovoo“ kontaktiert zu haben, sich als junge, oft minderjährige Frauen namens „Lena“ oder „Jana“ ausgegeben zu haben und persönliche Treffen mit den Opfern vereinbart zu haben, bei denen sie dann physisch auf die Männer eingewirkt und entweder Bargeld und Wertgegenstände gestohlen oder sie aufgefordert haben, Bargeld an Geldautomaten abzuheben und es ihnen zu übergeben. Durch dieses Vorgehen sollen sie mehrere hundert Euro Bargeld sowie ein Mobiltelefon erbeutet haben. Es wird auch behauptet, dass die Verdächtigen Ausweisdokumente der Opfer fotografiert und mit der Veröffentlichung der Chatverläufe gedroht haben.

Dem 23-jährigen wird konkret vorgeworfen, in Frankfurt am Main zwischen dem 28. Januar und dem 11. Juni 2025 einen erpresserischen Menschenraub in Kombination mit Raub und versuchter räuberischer Erpressung, einen schweren Raub und erneut eine räuberische Erpressung begangen zu haben. Am 28. Januar 2025 soll der Verdächtige mit anderen Personen ein Opfer mit der Behauptung konfrontiert haben, sich mit einem Minderjährigen zum Geschlechtsverkehr verabredet zu haben. Dabei soll das Opfer erfolglos aufgefordert worden sein, 5.000,- Euro zu übergeben. Außerdem soll das Opfer zur Geldabhebung an einem Geldautomaten gezwungen und auf dem Weg dorthin 80,- Euro gestohlen worden sein. Die Geldabhebung scheiterte, weil in der Nähe Polizeibeamte zu sehen waren, weshalb die Verdächtigen flohen.

Am 18. Mai 2025 soll der 23-jährige mit anderen Personen ein weiteres Opfer durch einen Stadtpark „gejagt“ haben, wobei sie ihn geschlagen und getreten haben sollen. Währenddessen soll dem Opfer ein Gegenstand mit angebrachten Rasierklingen mit der Drohung, ihn durch das Gesicht zu ziehen und aufzuschlitzen, vorgehalten worden sein. Unter dieser Gewaltanwendung sollen der Verdächtige und die anderen (noch) unbekannten Personen dem Opfer 490,- Euro und das Mobiltelefon gestohlen haben.

Am 11. Juni 2025 soll der Beschuldigte erneut zusammen mit anderen Personen und auf die gleiche Weise einem Opfer 300,- Euro gestohlen und ihn zur Abhebung von 500,- Euro an einem Geldautomaten genötigt haben, nachdem sie zuvor den Ausweis des Opfers fotografiert und gedroht hatten, Bekannten des Opfers zu erzählen, dass er pädophil sei.

Neben der oben genannten Festnahme wurden am 15. Juli 2025 vier Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, bei denen Datenträger beschlagnahmt wurden, die nun ausgewertet werden.

Die Ermittlungen gegen die vier Verdächtigen dauern an.

Es wird vermutet, dass die Dunkelziffer der Opfer in diesem Komplex hoch ist, weshalb potenzielle Opfer gebeten werden, sich bei der Polizei zu melden, damit weitere Taten aufgeklärt werden können.

Quelle: Presseportal

Raubstatistiken in Hessen für 2022/2023

Die Raubüberfallraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 stiegen leicht an. Im Jahr 2022 wurden 2871 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 3217 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 1785 auf 1850. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 2173 auf 2263, wobei die meisten Verdächtigen männlich waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Raubüberfällen in Deutschland mit 12625 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 2.871 3.217
Anzahl der aufgeklärten Fälle 1.785 1.850
Anzahl der Verdächtigen 2.173 2.263
Anzahl der männlichen Verdächtigen 1.974 2.046
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 199 217
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 1.077 1.179

Quelle: Bundeskriminalamt

nf24