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Polizei durchsucht Wohnungen in Kassel

Drogen und Waffen sichergestellt; Festgenommener mit vier Haftbefehlen gesucht

Sichergestellte_Gegenstände_OE_City
Foto: Presseportal.de

Kassel (ost)

Gemeinsame Bekanntmachung von Staatsanwaltschaft Kassel und Polizeipräsidium Nordhessen

Kassel:

Erneut haben die Ermittler der OE City der Kasseler Polizei mit Unterstützung von Beamten der Direktion Bereitschaftspolizei Nord am Donnerstag erfolgreich gegen die Drogenkriminalität in der Kasseler Innenstadt vorgegangen. Insgesamt fünf Mal durchsuchten die Polizisten zusammen mit einem Diensthundeführer die Wohnungen mutmaßlicher Dealer und stellten dabei Drogen im Wert von mehreren tausend Euro, Waffen und Bargeld sicher. In einer der durchsuchten Wohnungen trafen sie zudem auf einen Mann, gegen den vier Haftbefehle vorlagen und der direkt inhaftiert wurde, um eine längere Freiheitsstrafe anzutreten.

Schon am Donnerstagmorgen durchsuchten die Ermittler die Wohnungen zweier Männer im Alter von 21 und 50 Jahren sowie einer 44-jährigen Frau. Diese standen im Verdacht, unabhängig voneinander mit Kokain und Heroin gehandelt zu haben, nachdem mehrwöchige Ermittlungen durchgeführt worden waren. Ein Richter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kassel einen Beschluss zur Durchsuchung der Wohnungen. Neben Heroin und Marihuana fanden die Ermittler auch Mobiltelefone und Utensilien für den Drogenhandel. Da keine Haftgründe vorlagen, wurden die Verdächtigen nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen, die Ermittlungen dauern an.

Zu Mittag beobachteten die Drogenfahnder dann einen 37-jährigen Mann, der auf dem Lutherplatz offensichtlich Drogen an eine Gruppe Männer übergab. Bei einer anschließenden Kontrolle fanden die Beamten bei ihm eine geringe Menge Heroin und verschiedene Utensilien zum Drogenkonsum. Gegen den äthiopischen Staatsbürger ohne festen Wohnsitz wurde ein Strafverfahren wegen Drogenhandels eingeleitet. Ein 42-jähriger Mann mit äthiopischer Staatsangehörigkeit, der ebenfalls in der Gruppe war, versuchte vergeblich, eine Dose mit acht verkaufsfertigen Kokainplomben zu verstecken, indem er sie in einer Astgabel eines Baumes platzierte. Da der Verdacht bestand, dass auch er mit Drogen handelte, durchsuchten die Ermittler auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Kassel seine Wohnung in der Innenstadt. Dabei fanden sie neben einer Machete und verschiedenen Utensilien für den Drogenhandel auch über 30 Gramm Cannabis.

Bei der Personenkontrolle am Lutherplatz ergab sich zudem der Verdacht, dass der 47-jährige Bruder des zuvor kontrollierten 42-Jährigen einen florierenden Drogenhandel aus seiner Kasseler Wohnung betreibt. Daher wurde auch bei ihm eine Durchsuchung angeordnet. Der Mieter war zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause, aber ein 35-jähriger Deutscher, der zu Besuch war und versuchte, vor den Beamten zu flüchten, als er sie sah. Gegen den Mann ohne festen Wohnsitz lagen vier Haftbefehle wegen Eigentumsdelikten und Drogenhandels mit einer Gesamtfreiheitsstrafe von anderthalb Jahren vor, weshalb er direkt inhaftiert wurde. In der Wohnung des 47-jährigen mutmaßlichen Drogenhändlers fanden die Fahnder neben einem Schreckschussrevolver auch mehrere verkaufsfertige Kokainplomben, rund 350 Gramm Cannabis und verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente. Gegen den Wohnungsmieter wurde ebenfalls ein Strafverfahren wegen Drogenhandels eingeleitet, die Ermittlungen dauern an.

Daniel Kalus-Nitzbon, Pressesprecher Polizeipräsidium Nordhessen, Tel. 0561-910 1021

Andreas Thöne, Pressesprecher Staatsanwaltschaft Kassel, Tel. 0561-912 2653

Quelle: Presseportal

Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023

Die Drogenraten in Hessen stiegen zwischen 2022 und 2023 leicht an. Im Jahr 2022 wurden 24363 Fälle erfasst, während es im Jahr 2023 bereits 26518 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 22378 auf 23101. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 19133 relativ konstant. Von den Verdächtigen waren 17106 männlich, 2027 weiblich und 7004 nicht-deutsch. Im Vergleich dazu wurden in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 insgesamt 73917 Drogenfälle registriert, was die höchste Anzahl in Deutschland darstellt.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 24.363 26.518
Anzahl der aufgeklärten Fälle 22.378 23.101
Anzahl der Verdächtigen 19.168 19.133
Anzahl der männlichen Verdächtigen 17.079 17.106
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 2.089 2.027
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 6.494 7.004

Quelle: Bundeskriminalamt

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