Mehrere Mitglieder einer europaweit agierenden Tätergruppe im Bereich der organisierten Drogenkriminalität wurden festgenommen.
Rhein-Main-Gebiet: Erfolgreiche internationale Zusammenarbeit
Frankfurt am Main / Wiesbaden (ost)
Gemeinsame Bekanntmachung der Staatsanwaltschaft Wiesbaden, des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main und des Hessischen Landeskriminalamts
Im Rahmen eines länderübergreifenden Ermittlungskomplexes, der im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wiesbaden durchgeführt wurde, gelang es dem Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) gemeinsam mit dem Zollfahndungsamt Frankfurt am Main (ZFA) am frühen Mittwochmorgen, den 04.12.2024, mehrere Mitglieder einer europaweit operierenden Tätergruppierung wegen gewerbs- und bandenmäßig organisierter illegaler Einfuhr und Handel von Betäubungsmitteln in nicht unerheblichen Mengen festzunehmen.
Insgesamt wurden sieben Personen im Alter von 25 bis 44 Jahren verhaftet. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, ein europaweites Netzwerk gegründet zu haben, um gemeinsam große Mengen Kokain nach Deutschland und in andere europäische Länder einzuführen und dort zu verkaufen.
Unter der Leitung von Eurojust wurde ein Joint Investigation Team (JIT) eingerichtet. Deutsche und serbische Ermittlungsbehörden arbeiteten zusammen, um gegen das europaweit operierende Netzwerk verschiedener, insbesondere serbischstämmiger Organisationsmitglieder, zu ermitteln. Die in Deutschland ansässigen Mitglieder der Gruppe leben hauptsächlich im Rhein-Main-Gebiet. Die in Serbien lebenden Beschuldigten agieren vor allem aus der Provinz Vojvodina heraus.
Während des gemeinsamen Aktionstages wurden in Deutschland und Serbien gleichzeitig verschiedene Objekte durchsucht und mehrere Haftbefehle vollstreckt. In Hessen und Rheinland-Pfalz wurden insgesamt 20 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Neben Ermittlerinnen und Ermittlern des HLKA und des ZFA waren auch mehrere Spezialeinheiten sowie weitere Kräfte des Hessischen Polizeipräsidiums Einsatz (HPE) beteiligt. Die sieben Personen sollen heute dem Haftrichter vorgeführt werden.
Neben verschiedenen Datenträgern und Dokumenten wurden drei Schusswaffen, Munition, sechs Kilogramm Kokain und mehrere Luxusuhren gefunden und beschlagnahmt. Darüber hinaus wurden fast 70.000 Euro Bargeld und sieben Fahrzeuge sichergestellt, die mutmaßlich in Verbindung mit den Straftaten stehen. An sechs Fahrzeugen wurden bereits professionelle Schmuggelverstecke entdeckt. Die Auswertung der Datenträger und Dokumente läuft noch.
Zusätzliche Informationen:
Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen wurde im Jahr 2012 als Kooperation zwischen Ermittlerinnen und Ermittlern des HLKA und des ZFA gegründet. Das Ziel der GER Hessen ist die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität in Hessen und darüber hinaus. Als Expertendienststelle führt die GER Hessen besonders umfangreiche Ermittlungsverfahren im Bereich der schweren und organisierten Kriminalität mit Schwerpunkt auf Rauschgiftdelikten durch.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023
Die Drogenraten in Hessen stiegen zwischen 2022 und 2023 leicht an. Im Jahr 2022 wurden 24363 Fälle erfasst, während es 2023 bereits 26518 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 22378 auf 23101. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 19133 konstant. Davon waren 17106 männlich, 2027 weiblich und 7004 nicht-deutsch. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 24.363 | 26.518 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 22.378 | 23.101 |
Anzahl der Verdächtigen | 19.168 | 19.133 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 17.079 | 17.106 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.089 | 2.027 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 6.494 | 7.004 |
Quelle: Bundeskriminalamt