Sechs Tatverdächtige festgenommen, 5 Kilogramm Rauschgift sichergestellt
Thüringen: Schlag gegen organisierten Drogenhandel

Kassel (ost)
Gemeinsame Bekanntmachung der Staatsanwaltschaft Kassel und des Polizeipräsidiums Nordhessen
Kassel/ Landkreis Kassel:
In einem langwierigen Ermittlungsverfahren des Kommissariats 34 der Kasseler Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Kassel gegen organisierte Strukturen des Drogenhandels fanden gestern umfangreiche Festnahme- und Durchsuchungsmaßnahmen bei sechs Verdächtigen statt. Mit Unterstützung von Spezialeinheiten aus Hessen und Nordrhein-Westfalen, dem Fahndungskommissariat des Polizeipräsidiums Nordhessen, Beamten der Kasseler und der Thüringer Polizei, Kräften der Bereitschaftspolizei sowie Diensthunden wurden fünf Männer im Alter von 25, 32, 35, 36 und 53 Jahren aus Kassel, Calden und Espenau sowie eine 24-jährige Frau aus Mühlhausen in Thüringen festgenommen. Die sechs Verdächtigen mit deutscher, nordmazedonischer und türkischer Staatsangehörigkeit stehen nach den bisherigen Ermittlungen im Verdacht, einen regen Handel mit Kokain und Marihuana betrieben zu haben. Bei den Durchsuchungen wurden neben 5 Kilogramm Rauschgift mit einem geschätzten Straßenverkaufswert von rund 130.000 Euro eine scharfe Schusswaffe samt vollem Magazin sowie rund 9.000 Euro mutmaßliches Drogengeld beschlagnahmt. Zudem stellten die Polizeibeamten hochwertigen Schmuck, Luxusuhren und Designerkleidung im Wert von über 120.000 Euro sowie einen Mercedes AMG sicher, da die Gegenstände vermutlich durch Einnahmen aus Drogengeschäften finanziert wurden. Vier Verdächtige werden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kassel am heutigen Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt, der über die Untersuchungshaft entscheidet. Der 35-Jährige und die 24 Jahre alte Frau wurden nach ihren Festnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt, da keine Haftgründe vorlagen.
Die Tätergruppierung geriet bei umfangreichen und intensiven Ermittlungen gegen organisierte Strukturen des Drogenhandels ins Visier der Kasseler Drogenfahnder. Da die weiteren operativen Maßnahmen den Verdacht des regen Handels mit Betäubungsmitteln erhärteten, hatte ein Richter auf Antrag der Kasseler Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse erlassen, die am Dienstag in Kassel, Calden, Espenau und Mühlhausen vollstreckt wurden. An acht verschiedenen Objekten wurden Wohnungen durchsucht. Zuvor waren am Nachmittag die Festnahmen der sechs Verdächtigen in Bielefeld, auf einer Bundesstraße bei Mühlhausen und in der Kasseler Innenstadt erfolgt. Die weiteren Ermittlungen wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, Verstößen gegen das Waffengesetz und Verdacht der Geldwäsche dauern an.
Ulrike Schaake, Pressesprecherin Polizeipräsidium Nordhessen, Tel. 0561-910 1021
Andreas Thöne, Pressesprecher Staatsanwaltschaft Kassel, Tel. 0561-912 2653
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Hessen für 2022/2023
Die Drogenraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 zeigen einen Anstieg der gemeldeten Fälle von 24363 im Jahr 2022 auf 26518 im Jahr 2023. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 22378 auf 23101 im gleichen Zeitraum. Die Anzahl der Verdächtigen blieb jedoch mit 19133 konstant. Unter den Verdächtigen waren 17106 Männer und 2027 Frauen. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 6494 auf 7004. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an gemeldeten Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 24.363 | 26.518 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 22.378 | 23.101 |
Anzahl der Verdächtigen | 19.168 | 19.133 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 17.079 | 17.106 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.089 | 2.027 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 6.494 | 7.004 |
Quelle: Bundeskriminalamt