Polizei und Staatsanwaltschaft bitten um Hinweise in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY“ am 12.02.2025.
Watzenborn-Steinberg: Neue Fahndung nach Mordfall „Klingelhöfer“
Friedberg (ost)
+++ Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Gießen und Polizeipräsidium Mittelhessen +++
Die „Cold Case“-Einheit des PP Mittelhessen und StA Giessen nehmen den Altfall „Klingelhöfer“ erneut auf – Fahndungsaufruf in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY“ am 12.02.2025
Pohlheim:
Die Polizeibeamten der „Cold Case“-Einheit des Polizeipräsidiums Mittelhessen und der Abteilung für Kapitalverbrechen der Staatsanwaltschaft Gießen wenden sich am Mittwoch, den 12.02.2025, in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ erneut an die Öffentlichkeit, um Hinweise zum Mordfall „Klingelhöfer“ zu erhalten. Der ehemalige Bauunternehmer Gerhard Klingelhöfer wurde am Freitag, den 09.09.2011, in seinem Haus in der Goethestraße in Watzenborn-Steinberg durch Gewaltanwendung getötet. Es wird angenommen, dass mindestens 3 Täter an der Tat beteiligt waren. Die Ermittler sind bisher nicht in der Lage gewesen, die Täter zu identifizieren, obwohl umfangreiche Maßnahmen ergriffen wurden. Die „Cold Case“-Einheit und die Staatsanwaltschaft beschäftigen sich seit mehreren Monaten intensiv mit dem Fall. Der Altaktenbestand wurde digitalisiert und erneut überprüft. DNA-Spuren wurden erneut untersucht und mit internationalen Datenbanken abgeglichen. Zeugen wurden bereits befragt. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei in Gießen bitten um Mithilfe:
Eine Belohnung von insgesamt 8.000 Euro (privat: 5.000 Euro; StA: 3.000 Euro) wird für Informationen ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen. Die Belohnung wird nur an Privatpersonen und nicht an Beamte, die strafbare Handlungen verfolgen, verteilt. Eine Anstiftung zu einem Wohnungseinbruchsdiebstahl im Jahr 2011 oder eine Strafvereitelung sind mittlerweile verjährt. Mögliche Mitwisser müssen sich daher keine Sorgen machen und werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden!
Für vertrauliche Hinweise steht die Polizei Gießen unter der Telefonnummer 0641/7006-4444 oder per E-Mail unter HINWEISE-COLDCASE@polizei.hessen.de zur Verfügung.
Weitere Informationen erhalten Sie von der Staatsanwaltschaft Gießen, Herrn Oberstaatsanwalt Hauburger (Tel.: 0641-934-3230; E-Mail: thomas.hauburger@sta-giessen.justiz.hessen.de).
Warum ist die Bearbeitung von „Cold Cases“ für die Gießener Staatsanwaltschaft und die Polizei so wichtig? 1. Genugtuung für die Angehörigen der Opfer: Die Aufklärung eines „Cold Case“ kann den Hinterbliebenen helfen, mit dem Geschehenen abzuschließen. 2. Rechtsfrieden: Schwere Kapitalverbrechen müssen bestraft werden, um die Geltung der Gesetze wiederherzustellen. Täter dürfen sich nie sicher fühlen. Sie müssen wissen, dass sie auch Jahre nach der Tat zur Verantwortung gezogen werden können. Mord verjährt nie! 3. Prävention: Die Festnahme und Verurteilung eines Täters kann weitere potenzielle Opfer verhindern!
Cold Case Einheit, Polizeipräsidium Mittelhessen
– Das Cold Case Management des Polizeipräsidiums Mittelhessen bewertet fortlaufend ungelöste Kapitalverbrechen, die mehrere Jahre zurückliegen – die sogenannten Cold Cases. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft wird entschieden, welche Fälle „neu aufgerollt“ werden. Die Bearbeitung erfolgt durch eine spezielle Cold Case Einheit. – Die aktuelle Einheit besteht aus fünf Mitarbeitern der Kriminaldirektion Mittelhessen, die unterschiedliche Fachrichtungen abdecken. Dadurch wird sichergestellt, dass der Fall aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird. – Die Einheit digitalisiert und bewertet ungelöste Kapitalverbrechen neu. Dabei werden moderne Methoden verwendet und der Fall unvoreingenommen betrachtet. – Alle verfügbaren Informationen, Akten und Beweise werden gesammelt. Spuren und digitale Daten werden erneut untersucht und mit Datenbanken abgeglichen. Auch klassische Ermittlungsmethoden wie Befragungen gehören zum Repertoire der Einheit. – Die Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit ist auch viele Jahre nach der Tat von großer Bedeutung. – Mord verjährt nicht! Durch die Bearbeitung von Cold Cases wird kein Verbrechen vergessen!
Die angehängten Fotos wurden von der Staatsanwaltschaft freigegeben und können verwendet werden.
Thomas Hauburger, Oberstaatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Gießen
Pierre Gath, Polizeihauptkommissar und Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelhessen
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Hessen für 2022/2023
Die Mordraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 243 Fälle registriert, wovon 224 aufgeklärt wurden. Es gab insgesamt 308 Verdächtige, darunter 283 Männer, 25 Frauen und 147 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 sank die Anzahl der registrierten Fälle auf 229, von denen 216 aufgeklärt wurden. Es gab insgesamt 267 Verdächtige, darunter 237 Männer, 30 Frauen und 130 Nicht-Deutsche. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Mordfällen in Deutschland mit 470 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 243 | 229 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 224 | 216 |
Anzahl der Verdächtigen | 308 | 267 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 283 | 237 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 25 | 30 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 147 | 130 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Cybercrime-Statistiken in Hessen für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Hessen stiegen zwischen 2022 und 2023 leicht an. Im Jahr 2022 wurden 9798 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 10106 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 3961 im Jahr 2022 auf 4224 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 2653 im Jahr 2022 auf 2828 im Jahr 2023. Darunter waren 1806 männliche Verdächtige und 847 weibliche Verdächtige im Jahr 2022, während es im Jahr 2023 1918 männliche und 910 weibliche Verdächtige gab. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg im gleichen Zeitraum von 851 auf 915. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Berlin im Jahr 2023 mit 22125 Fällen die höchste Anzahl an Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 9.798 | 10.106 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 3.961 | 4.224 |
Anzahl der Verdächtigen | 2.653 | 2.828 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 1.806 | 1.918 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 847 | 910 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 851 | 915 |
Quelle: Bundeskriminalamt