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Watzenborn-Steinberg: Polizei rollt Altfall „Klingelhöfer“ wieder auf

Die „Cold Case“-Einheit des Polizeipräsidiums Mittelhessen und der Staatsanwaltschaft Gießen sucht Hinweise im Mordfall „Klingelhöfer“ nach 13 Jahren erneut in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY“.

Foto des Tatobjekts
Foto: Presseportal.de

Marburg-Biedenkopf (ost)

+++ Bekanntmachung der Staatsanwaltschaft Gießen und des Polizeipräsidiums Mittelhessen +++

Die Spezialeinheit „Cold Case“ des PP Mittelhessen und der StA Giessen nehmen den Altfall „Klingelhöfer“ erneut auf – Fahndungsaufruf in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ am 12.02.2025

Pohlheim:

Die Polizisten der „Cold Case“ Einheit des Polizeipräsidiums Mittelhessen und der Abteilung für Kapitalverbrechen der Staatsanwaltschaft Gießen wenden sich am Mittwoch, den 12.02.2025, in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY“ erneut an die Öffentlichkeit, um Hinweise zum Mordfall „Klingelhöfer“ zu erhalten. Der ehemalige Bauunternehmer Gerhard Klingelhöfer wurde am Freitag, den 09.09.2011, in seinem Haus in der Goethestraße in Watzenborn-Steinberg durch Gewalteinwirkung getötet. Die Ermittler gehen davon aus, dass mindestens 3 Täter an der Tat beteiligt waren. Die Unbekannten drangen spät abends in das Haus ein, überwältigten den 80-Jährigen und zwangen ihn erfolglos, einen Tresor im Keller zu öffnen. Als dies misslang, wurde Gerhard Klingelhöfer getötet. Trotz intensiver Ermittlungen konnten die Täter bisher nicht gefasst werden. Die „Cold Case“ Einheit arbeitet seit Monaten gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft an dem Fall. Die DNA-Spuren am Tatort wurden erneut untersucht und mit internationalen Datenbanken abgeglichen. Zeugen wurden bereits befragt. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei in Gießen bitten nun um Mithilfe:

Informationen, die zur Identifizierung und Festnahme der Täter führen, werden mit einer Belohnung von insgesamt 8.000 Euro (privat: 5.000 Euro; Staatsanwaltschaft: 3.000 Euro) honoriert. Die Belohnung wird ausschließlich an Privatpersonen ausgezahlt. Wichtiger Hinweis: Eine Anstiftung zu einem Wohnungseinbruchdiebstahl im Jahr 2011 oder Strafvereitelung sind inzwischen verjährt. Mitwisser müssen keine Strafverfolgung befürchten und werden dringend gebeten, sich bei der Polizei zu melden!

Für vertrauliche Hinweise steht die Polizei Gießen unter der Telefonnummer 0641/7006-4444 oder per E-Mail unter HINWEISE-COLDCASE@polizei.hessen.de zur Verfügung.

Weitere Informationen erhalten Sie von der Staatsanwaltschaft Gießen, Herrn Oberstaatsanwalt Hauburger (Tel.: 0641-934-3230; E-Mail: thomas.hauburger@sta-giessen.justiz.hessen.de).

Warum ist die Aufklärung von „Cold Cases“ für die Staatsanwaltschaft Gießen und die Polizei so wichtig? 1. Genugtuung für die Angehörigen der Opfer: Die Klärung eines „Cold Case“ kann den Hinterbliebenen helfen, mit dem Geschehenen abzuschließen.

2. Rechtsfrieden: Schwere Verbrechen müssen bestraft werden, um die Geltung der Gesetze wiederherzustellen. Täter dürfen sich nie sicher fühlen. Sie müssen wissen, dass sie auch viele Jahre nach der Tat zur Rechenschaft gezogen werden können. Mord verjährt nie!

3. Prävention: Die Festnahme und Verurteilung eines Täters kann weitere potenzielle Opfer verhindern!

Einheit für ungeklärte Fälle, Polizeipräsidium Mittelhessen

– Durch das Cold Case Management des Polizeipräsidiums Mittelhessen werden ungelöste Kapitalverbrechen, die mehrere Jahre zurückliegen – sogenannte Cold Cases – kontinuierlich überprüft. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft wird entschieden, welche Fälle „neu aufgerollt“ werden sollen. Die Bearbeitung erfolgt durch eine spezielle Einheit. – Die aktuelle Cold Case Einheit besteht aus fünf Ermittlern der Kriminaldirektion Mittelhessen. Es handelt sich um erfahrene Fachleute aus verschiedenen Bereichen, um den Fall aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. – Die Einheit digitalisiert und bewertet alte ungelöste Kapitalverbrechen. Dies geschieht mit modernsten Methoden und unvoreingenommen. – Alle Informationen und Beweise werden gesammelt. Spuren und Daten werden erneut untersucht und mit Datenbanken abgeglichen. Auch traditionelle Ermittlungsmethoden wie Befragungen gehören zum Repertoire der Einheit. – Die Hilfe der Öffentlichkeit ist auch Jahre nach der Tat von unschätzbarem Wert. – Mord verjährt nie! Durch die Bearbeitung von Cold Cases wird keine Tat vergessen!

Fotos: Staatsanwaltschaft Gießen

Thomas Hauburger, Oberstaatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Gießen

Pierre Gath, Polizeihauptkommissar und Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelhessen

Quelle: Presseportal

Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Hessen für 2022/2023

Die Mordraten in Hessen zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 243 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 nur 229 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ist ebenfalls gesunken, von 224 im Jahr 2022 auf 216 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen ist von 308 auf 267 gesunken, wobei die meisten Verdächtigen männlich waren. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Mordfällen in Deutschland mit 470 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 243 229
Anzahl der aufgeklärten Fälle 224 216
Anzahl der Verdächtigen 308 267
Anzahl der männlichen Verdächtigen 283 237
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 25 30
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 147 130

Quelle: Bundeskriminalamt

Cybercrime-Statistiken in Hessen für 2022/2023

Die Cyberkriminalitätsraten in Hessen stiegen zwischen 2022 und 2023 leicht an. Im Jahr 2022 wurden 9798 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 10106 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 3961 auf 4224 im gleichen Zeitraum. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 2653 auf 2828, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen höher war als die der weiblichen Verdächtigen. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 9.798 10.106
Anzahl der aufgeklärten Fälle 3.961 4.224
Anzahl der Verdächtigen 2.653 2.828
Anzahl der männlichen Verdächtigen 1.806 1.918
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 847 910
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 851 915

Quelle: Bundeskriminalamt

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