Das Fusion-Festival endete offiziell am Sonntag. Die Landespolizei hat seit Dienstag 152 Anzeigen aufgenommen, darunter 88 wegen Drogen am Steuer.
Fusion-Festival: Polizeibeamte ziehen positive Bilanz
Neustrelitz, Stralsund, Neubrandenburg (ost)
+++ Gemeinsame Bekanntmachung von der Bundespolizeiinspektion Stralsund, der Polizeiinspektion Neubrandenburg und dem Hauptzollamt Stralsund +++
Das 26. Fusion-Festival auf dem Flugplatzgelände in Lärz endete offiziell am Sonntag. Die Polizeiinspektion Neubrandenburg führt weiterhin Stichprobenkontrollen von Festivalbesuchern durch, die mit dem PKW abreisen, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Bis Montag, den 30.06.2025, 16:00 Uhr, wurden seit Beginn des Einsatzes am vergangenen Dienstag 152 Anzeigen von der Landespolizei registriert. 88 Festivalbesucher wurden beim Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln erwischt, drei Mal mit zu viel Alkohol. Darüber hinaus gab es 36 Anzeigen wegen Drogenhandels.
Die Zufahrt zum Festivalgelände war ein Engpass, an dem es gelegentlich zu kleinen Staus kam. Viele Gäste reisten in diesem Jahr nicht nur mit dem eigenen PKW, sondern auch mit Reisebussen an, die vom Veranstalter organisiert waren. Es kam zu vereinzelten kurzen Staus bei der An- und Abreise.
Zusätzlich war die Polizei mit einer mobilen Wache am Rande des Festivalgeländes rund um die Uhr für alle Besucher erreichbar. Es wurden bereits mehrere Fälle von Sachbeschädigung, Diebstahl und einer Körperverletzung gemeldet.
Die Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg hat Ermittlungen aufgenommen, nachdem eine Festivalbesucherin am Freitag in einem lebensbedrohlichen Zustand ins Krankenhaus gebracht werden musste. Es wird derzeit untersucht, ob ihr Zustand mit dem Konsum von Drogen zusammenhängt. Ihr Zustand wird weiterhin als lebensbedrohlich eingestuft.
Am Rande des Festivals sorgte am Freitagnachmittag auch ein 30-jähriger Deutscher für Aufsehen. Nach Angaben ging er vom Festivalgelände in Lärz in ein privates Wohnhaus, sperrte sich im Badezimmer der Bewohner ein und begann, das gesamte Mobiliar zu zerstören. Die Polizei musste ihn gewaltsam aus dem Bad entfernen, da er es nicht freiwillig verlassen wollte. Er wurde dann in ein Krankenhaus gebracht. Er gab an, vorher Drogen konsumiert zu haben und sich dann in einem psychischen Ausnahmezustand befunden zu haben. Die Kriminalpolizei Röbel ermittelt wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch gegen den Mann.
Die Bundespolizei konzentrierte sich darauf, eine sichere An- und Abreise der Festivalbesucher am Hauptbahnhof Neustrelitz und am Haltepunkt Kratzeburg zu gewährleisten. Die verstärkte Bundespolizeiinspektion Stralsund war täglich mit etwa 80 Beamten im Einsatz.
Insgesamt kann eine positive Bilanz im Bahnbereich gezogen werden. Fast 7.200 Festivalteilnehmer reisten am Wochenende mit Zügen der Deutschen Bahn an und bis heute Nachmittag rund 6.300 Personen auch wieder ab. Die Anzahl der Reisenden liegt deutlich unter den Werten des Vorjahres, obwohl die Deutsche Bahn für das Wochenende zusätzliche Sonderzüge zwischen Oranienburg und Neustrelitz eingesetzt hatte. Es waren jedoch deutlich mehr Reisebusse mit Festivalbesuchern unterwegs.
Wie bereits angekündigt, wurde der Hauptbahnhof Neustrelitz von der Bundespolizei als gefährdetes Objekt eingestuft. Während des Einsatzzeitraums wurden Stichproben- und anlassbezogene Kontrollen durchgeführt, bei denen 63 Straftaten und 6 Ordnungswidrigkeiten festgestellt wurden. Die meisten Straftaten betrafen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Drogen im Wert von 18.000 Euro wurden beschlagnahmt. Darüber hinaus wurden 6 Haftbefehle vollstreckt. Es gab auch einen tätlichen Angriff auf eine Bundespolizistin, die dienstfähig blieb.
Die Sicherheit der Bahnreisenden konnte in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn jederzeit gewährleistet werden. Durch den Einsatz von Sonderzügen wurde der Abreiseverkehr entzerrt und Wartezeiten vermieden. Die Abreise verlief geordnet und störungsfrei.
Aufgrund der steigenden Besucherzahlen beim Fusion Festival, auch aus dem europäischen Ausland, steigt auch das Potenzial für Zollverstöße. Das Hauptzollamt Stralsund hat daher den Anreiseverkehr zum Fusion Festival in zwei Abschnitten über drei Tage kontrolliert.
Die Zollkontrollen zielten hauptsächlich darauf ab, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Bereich der Verbote und Beschränkungen, insbesondere das Mitbringen verbotener Substanzen, zu verhindern, festzustellen und zu verfolgen.
Insgesamt wurden 19 Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Konsumcannabisgesetz eingeleitet.
Bei einer gemeinsamen Kontrollmaßnahme der Bundespolizei Stralsund und des Hauptzollamtes Stralsund wurde im Reisegepäck eines österreichischen Reisenden etwa 1,8 kg Fruchtgummis entdeckt, bei denen aufgrund eines vor Ort durchgeführten Schnelltests der Verdacht besteht, dass sie mit Kokain versetzt sind. Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet und die Beweise sichergestellt. Die weiteren Ermittlungen werden nun vom zuständigen Zollfahndungsamt geführt.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Mecklenburg-Vorpommern für 2022/2023
Die Drogenraten in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 8223 Fälle von Drogenkriminalität erfasst, wovon 7758 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen betrug 6598, wobei 5556 männliche und 1042 weibliche Verdächtige waren. Darunter waren auch 713 nicht-deutsche Verdächtige. Im Jahr 2023 wurden 7972 Fälle von Drogenkriminalität registriert, wovon 7575 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen sank auf 6573, wobei 5585 männliche und 988 weibliche Verdächtige waren. Darunter waren auch 875 nicht-deutsche Verdächtige. Im Vergleich dazu hat Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 8.223 | 7.972 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 7.758 | 7.575 |
Anzahl der Verdächtigen | 6.598 | 6.573 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 5.556 | 5.585 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 1.042 | 988 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 713 | 875 |
Quelle: Bundeskriminalamt