Ein Deutscher verlor fast 44.000 Euro an eine Betrügerin, die vorgab, krank zu sein und um Hilfe bat. Die Polizei warnt vor „love scamming“.
Online-Liebesbetrug: 37-Jähriger verliert mehr als 40.000 Euro

LK V-R (ost)
Ein 37-jähriger Mann aus Deutschland, der zwischen Stralsund und Greifswald lebt, hat fast 44.000 Euro an eine Betrügerin im Internet verloren. Diese Frau hat ihn Anfang September 2025 über TikTok kontaktiert.
Die Person, die sich als Frau ausgab, behauptete, aus England zu stammen. Nach zahlreichen Nachrichten ging der 37-Jährige davon aus, dass es sich um eine Liebesbeziehung handelte. Sie zeigte ihm angeblich auch ein Flugticket mit ihrem bürgerlichen Namen. Später behauptete sie, krank zu sein, und bat um Hilfe bei Online-Bestellungen. Daraufhin überwies er mehrmals Geld auf ein Kryptokonto. Als sie behauptete, dass für die Auszahlung eine weitere Zahlung erforderlich sei, wurde er misstrauisch und wandte sich an die Polizei.
Dieses Beispiel verdeutlicht erneut, wie geschickt die Betrüger beim „love scamming“ vorgehen, also beim sogenannten Liebesbetrug. Die Tarnung der Betrüger im Internet wird immer ausgefeilter.
Die Polizei vermutet, dass es viele unentdeckte Opfer gibt, die aus Scham keine Anzeige erstatten. Trickbetrug bleibt ein gesellschaftliches Tabu. Oft verschweigt das Opfer sogar seinem sozialen Umfeld den Vorfall. Die Polizei empfiehlt daher, die mögliche Scham zu überwinden und sich an die Behörden zu wenden! Dort sind solche Fälle bekannt und Unterstützung wird angeboten. Die Strafverfolgung gestaltet sich zwar schwierig, da die Betrüger oft im Ausland sitzen, dennoch ist es wichtig, den Vorfall zu melden.
Personen, die in sozialen Netzwerken, Messengerdiensten oder per E-Mail von vermeintlichen Liebesbekundungen kontaktiert werden, sollten besonders auf die Fotos achten. Oft sind diese amateurhaft bearbeitet und gefälscht, was bei genauerem Hinsehen auffällt. Manchmal lassen sich die Bilder bei einer Rückwärtssuche im Netz wiederfinden.
Zusätzlich existieren mittlerweile Online-Foren und Selbsthilfegruppen, die sich mit dieser Betrugsform beschäftigen. Manche Betrüger verwenden regelmäßig denselben Fake-Namen. Wer diesen Namen mit dem Zusatz „Scammer“ in eine Suchmaschine eingibt, kann häufig vor einem Betrug gewarnt werden. Sowohl die Masche als auch die Namen und Fotos werden immer wieder erfolgreich eingesetzt, um Menschen zu täuschen.
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Mecklenburg-Vorpommern für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2022 und 2023 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2022 wurden 919 Fälle registriert, von denen 382 gelöst wurden. Es gab insgesamt 328 Verdächtige, darunter 209 Männer, 119 Frauen und 40 nicht-deutsche Verdächtige. Im Jahr 2023 wurden 818 Fälle registriert, von denen 409 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen stieg auf 394, wobei 244 Männer, 150 Frauen und wiederum 40 nicht-deutsche Verdächtige beteiligt waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.
| 2022 | 2023 | |
|---|---|---|
| Anzahl erfasste Fälle | 919 | 818 |
| Anzahl der aufgeklärten Fälle | 382 | 409 |
| Anzahl der Verdächtigen | 328 | 394 |
| Anzahl der männlichen Verdächtigen | 209 | 244 |
| Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 119 | 150 |
| Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 40 | 40 |
Quelle: Bundeskriminalamt








