Die Bundespolizei vollstreckt Durchsuchungsbeschlüsse in mehreren Bundesländern und in Schweden. Es wurden Beweismittel sichergestellt und ein umfangreiches Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Schleswig-Holstein: Durchsuchungen in Deutschland und Schweden

Rostock, Flensburg, Kiel, Bad Bramstedt, Schleswig-Holstein, Nortorf, Oschersleben, Magdeburg, Hamburg, Sachsen-Anhalt (ost)
Im Namen der Staatsanwaltschaft Kiel durchsuchen seit dem frühen Morgen etwa 85 Beamte der Bundespolizei mehrere Standorte in Hamburg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Gleichzeitig durchsuchen schwedische Polizeibeamte eine Wohnung in Schweden. Die durchsuchten Standorte umfassen Wohnungen der Hauptverdächtigen sowie Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende, in denen die Geschleusten gemeldet sind. Insgesamt wurden neun Durchsuchungsbefehle in Hamburg, Kiel, Nortorf, Oschersleben und Askim/Schweden vollstreckt.
Die heutigen Maßnahmen der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Rostock zielen darauf ab, Beweismittel zu finden. Es wurden bereits Betäubungsmittel, größere Geldbeträge, gestohlene Kfz-Kennzeichen, Werkzeuge sowie mehrere Mobiltelefone und verschiedene Speichermedien sichergestellt. Außerdem wurde bei einem der Beschuldigten ein Reizstoffsprühgerät gefunden, was den Verdacht einer Straftat nach dem Waffengesetz erhärtet. Die Durchsuchungen dauern noch an.
Der umfangreiche Einsatz erfolgt im Rahmen eines seit Februar 2024 laufenden Ermittlungsverfahrens der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Rostock. Der Anführer der irakischen Schleuserbande, der in Kiel lebt, steht im Verdacht, seit 2021 zusammen mit weiteren Bandenmitgliedern eine Vielzahl von Schleusungen organisiert zu haben.
Die Bande soll hauptsächlich türkische und irakische Staatsangehörige über verschiedene Schleusungsrouten in das Bundesgebiet gebracht haben, um sie weiter nach Großbritannien zu transportieren. Die Schleusungen der Gruppen erfolgten von Deutschland aus über die LKW-Fährverbindung Esbjerg/Dänemark sowie über die französische Ärmelkanalküste und von den Niederlanden aus.
Die vierköpfige Bande verlangte bis zu 17.000 Euro als Schleuserlohn. Die Geschleusten verwendeten dabei gefälschte europäische Reisedokumente.
Quelle: Presseportal