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Stralsund: Erpressung mit Nacktaufnahmen – Betrugsmasche weiterhin verbreitet

Immer wieder melden Opfer sexuelle Erpressungen bei der Polizei. Täter nutzen Unwissenheit aus und fordern hohe Geldsummen für intime Bilder und Videos.

Foto: unsplash

Vorpommern-Rügen (ost)

Gelegentlich gibt es bei der Polizeiinspektion Stralsund Anzeigen wegen sexueller Erpressung. Was anfangs oft als unbedenkliches Flirten über ein soziales Netzwerk beginnt, endet in der Regel mit hohen Geldforderungen für die Opfer.

Der Begriff “Sextortion” setzt sich aus den englischen Wörtern “Sex” und “Extortion” – Erpressung – zusammen. Die Täter nutzen häufig die Unwissenheit oder das Vertrauen der Opfer aus, um sie dazu zu bringen, intime Bilder oder Videos von sich zu machen oder bereits vorhandenes Material preiszugeben.

Gestern erging es auch einem deutschen Mann aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen so. Der 38-Jährige lernte am gestrigen Mittwoch über Facebook eine Frau kennen und unterhielt sich zunächst mit ihr. Im weiteren Verlauf des Chats wurde das Opfer durch geschickte Gesprächsführung dazu gebracht, sich vor der Webcam auszuziehen und seinen Intimbereich zu zeigen. Dies wurde vermutlich von der Täterin oder dem Täter aufgezeichnet. Anschließend forderten die Unbekannten 25.000 Euro von dem Mann und drohten, das Video zu veröffentlichen, wenn er nicht bezahlt. Der 38-Jährige entschied sich dafür, nicht auf die Erpressung einzugehen, sondern die Polizei zu informieren.

An dieser Stelle möchten wir eindringlich davor warnen, intimes Bild- und Videomaterial weiterzugeben oder zu veröffentlichen. Verzichten Sie darauf, solche Aufnahmen zu machen und zu versenden oder zu veröffentlichen. Falls Sie dennoch Opfer einer Erpressung werden, zahlen Sie kein Geld! Bewahren Sie stattdessen E-Mails und Chatverläufe auf und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Warnen Sie auch Jugendliche in Ihrem Umfeld vor dieser Masche.

Zu guter Letzt: Haben Sie keine Angst oder Scham. Solche Täter wissen genau, wie sie ein Opfer ansprechen und Vertrauen aufbauen können. Jeder und jede kann Opfer werden, unabhängig vom Alter. Weitere Informationen dazu finden Sie unter: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/sextortion/

Quelle: Presseportal

Cybercrime-Statistiken in Mecklenburg-Vorpommern für 2022/2023

Die Cyberkriminalitätsraten in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 919 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 nur noch 818 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg jedoch von 382 im Jahr 2022 auf 409 im Jahr 2023 an. Die Anzahl der Verdächtigen stieg ebenfalls von 328 im Jahr 2022 auf 394 im Jahr 2023. Die Anzahl der männlichen Verdächtigen stieg von 209 auf 244, während die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 119 auf 150 stieg. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen blieb konstant bei 40. Im Vergleich dazu verzeichnete Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 registrierten Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 919 818
Anzahl der aufgeklärten Fälle 382 409
Anzahl der Verdächtigen 328 394
Anzahl der männlichen Verdächtigen 209 244
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 119 150
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 40 40

Quelle: Bundeskriminalamt

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