Am vergangenen Wochenende wurden 47 Verkehrsverstöße festgestellt, bei denen Fahrer unter Alkohol-, Drogen- oder Medikamenteneinfluss standen und Unfälle verursachten.
Wismar: Verkehrssünder im Polizeipräsidium Rostock, dutzende Einsätze
Rostock (ost)
Am vergangenen Wochenende wurden im Gebiet des Polizeipräsidiums Rostock 47 Verkehrsverstöße festgestellt, bei denen Fahrzeugführer unter dem Einfluss berauschender Substanzen oder Medikamente standen, ohne gültige Fahrerlaubnis unterwegs waren und teilweise in diesem Zustand für Verkehrsunfälle oder -gefährdungen verantwortlich waren.
Bei 22 Einsätzen stellten die Polizisten fest, dass die Fahrer unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen ein Fahrzeug lenkten. Zusätzlich zu den zuvor genannten Feststellungen kam es zu 16 Verkehrsunfällen, bei denen entsprechende Beeinflussungen oder körperliche Einschränkungen der jeweiligen Fahrer unfallursächlich waren. Insgesamt wurden zwölf Personen verletzt, zwei davon schwer.
Im Landkreis Ludwigslust-Parchim ereigneten sich folgende Vorfälle:
In Crivitz entdeckten Polizeibeamte des Polizeireviers Sternberg am frühen Sonntagmorgen gegen 03:30 Uhr einen 29-jährigen Radfahrer in der Parchimer Straße, der einen Atemalkoholwert von 1,93 Promille aufwies.
Kurz darauf gegen 04 Uhr desselben Tages kontrollierten Beamte des Polizeihauptreviers in Parchim einen 24-jährigen Fahrer, der seinen PKW in der Otto-Grotewohl-Straße lenkte. Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,30 Promille.
Ein Sekundenschlaf war wahrscheinlich die Ursache für einen Verkehrsunfall am Samstag auf der BAB24. Gegen 13 Uhr geriet ein 67-jähriger Mann mit seinem Renault zwischen den Anschlussstellen Wöbbelin und dem Rastplatz Schremheide in Fahrtrichtung Hamburg von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Leitpfosten und einer Kilometertafel. Er fuhr etwa 150 Meter durch die Bankette, bevor er auf dem Standstreifen zum Stillstand kam. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, aber der Renault war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Es entstand ein Sachschaden von ca. 4.600 EUR.
In Rostock Dierkow entdeckten Einsatzkräfte unter anderem am Samstagabend gegen 23:20 Uhr einen Fahrer mit einem Ford Transit in der Lorenzstraße, der mit 2,86 Promille unterwegs war. Der 54-Jährige fiel den Beamten auf, da er zuvor ohne Licht und in Schlangenlinien gefahren war.
Im Landkreis Rostock wurden ebenfalls verschiedene Verstöße und entsprechende Verkehrsunfälle registriert:
Am Freitagnachmittag ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall im Zehlendorfer Weg in Kritzkow (Gemeinde Laage) im Landkreis Rostock. Ein 43-jähriger Mann wollte eine Probefahrt mit einem Motorrad machen, fuhr jedoch ohne Helm und mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in dem Wohngebiet, bevor er die Kontrolle über das Krad verlor und stürzte. Der Mann zog sich lebensbedrohliche Verletzungen zu und wurde zur weiteren medizinischen Versorgung ins KMG Klinikum nach Güstrow gebracht. Am Motorrad entstand ein Schaden von etwa 7.000 EUR. Zeugenaussagen zufolge hatte der 43-Jährige zuvor mit dem Besitzer des Krades Alkohol getrunken.
Am Samstagabend kam es zu einem weiteren Verkehrsunfall im Landkreis Rostock, bei dem eine Beeinflussung des Fahrers wahrscheinlich ist. Gegen 20:30 Uhr kam es zu einem Auffahrunfall auf der L122 zwischen Hanshagen und Boldenshagen (Gemeinde Kröpelin). Zuvor befuhren ein Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug die Straße in Richtung Kröpelin mit Sonder- und Wegerechten. Aufgrund der medizinischen Versorgung einer Patientin mussten beide Fahrzeuge anhalten. Ein 34-jähriger Seat-Fahrer bemerkte dies zu spät und fuhr zunächst auf den Notarztwagen auf, der wiederum gegen den vor ihm stehenden Rettungswagen stieß. Alle drei Fahrer sowie der im Rettungswagen befindliche Notarzt verletzten sich leicht und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Bei dem 34-jährigen Unfallverursacher ergab sich der Verdacht auf Alkohol- oder Drogeneinfluss, weshalb entsprechende Blutproben entnommen wurden. Beide Fahrzeuge erlitten wirtschaftliche Totalschäden und mussten abgeschleppt werden. Der entstandene Sachschaden wird auf 100.000 EUR geschätzt. Die Freiwillige Feuerwehr Kröpelin sicherte die Unfallstelle ab.
Verschiedene Einsätze gab es auch im Bereich Nordwestmecklenburg:
Beamte des Polizeihauptreviers Wismar stellten am Freitagabend bei einer 65-jährigen Mercedesfahrerin einen Atemalkoholwert von 1,71 Promille fest. Zuvor hatte sie gegen 19:25 Uhr die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren und war in der Rostocker Straße in Wismar gegen einen Ampelmast gefahren. Die Frau verletzte sich leicht. Der entstandene Schaden wird auf etwa 40.000 EUR geschätzt.
Am Freitagabend gegen 19 Uhr kam es zu einem Verkehrsunfall in der Lübschen Straße in Wismar, bei dem unter anderem eine schwangere Frau und ihr Säugling leicht verletzt wurden. Ein 47-jähriger Vater hielt in der Lübschen Straße an, als ein hinter ihm fahrender Mercedes mehrmals gegen seinen Opel fuhr. Der Opel wurde regelrecht angeschoben. Um weiteres Auffahren zu verhindern, stieg der Vater aus und ging zum Unfallverursacher. Als dieser erneut gegen den Opel fuhr, öffnete der Vater die Fahrertür des Mercedes, nahm den Schlüssel und zog den Fahrer aus dem Auto. Der Verdacht besteht, dass der 71-jährige Unfallverursacher unter dem Einfluss von Medikamenten stand, die er aufgrund einer Erkrankung einnahm. Die schwangere Beifahrerin im Opel erlitt einen Schock. Die 7 Monate alte Tochter im Fahrzeug und der Unfallverursacher verletzten sich ebenfalls leicht.
Zwölf der festgestellten Fahrer waren am vergangenen Wochenende nicht im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnis.
Besonders tragisch war ein Verkehrsunfall am Sonntagmorgen, bei dem ein 13-jähriger Junge als Fahrer eines Quads in Schwerin verunglückte und sich schwer verletzte. Der Junge war gegen 09:30 Uhr mit seinem Vater und einem weiteren Angehörigen auf einer unbefestigten Sandfläche entlang der Friedrich-Paschen-Straße unterwegs, als er vermutlich aufgrund eines technischen Problems die Kontrolle über das Quad verlor und stürzte. Er erlitt schwere Verletzungen und wurde zur weiteren Behandlung in die Heliosklinik gebracht. Rettungs- und Notarztwagen sowie ein Gerätewagen der Schweriner Berufsfeuerwehr waren vor Ort. Gegen den 44-jährigen Vater des Jungen wird nun strafrechtlich ermittelt.
Im Bereich der Schweriner Polizei kam es zudem zu einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Am Sonntagmorgen meldete eine aufmerksame Bürgerin, dass ein Unbekannter in der Hamburger Allee in Neu Zippendorf drei Gullideckel aus der Verankerung genommen und neben dem Loch abgelegt hatte. Die Polizei konnte die Gefahrenquelle schnell beseitigen und die Deckel wieder einsetzen.
Die zuständigen Kriminalpolizeidienststellen haben die Ermittlungen zu den entsprechenden Delikten aufgenommen.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Mecklenburg-Vorpommern für 2022/2023
Die Drogenraten in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 8223 Fälle registriert, wovon 7758 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen belief sich auf 6598, wobei 5556 Männer und 1042 Frauen verdächtigt wurden. 713 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Jahr 2023 sank die Anzahl der registrierten Fälle auf 7972, wovon 7575 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen belief sich auf 6573, wobei 5585 Männer und 988 Frauen verdächtigt wurden. 875 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73917 registrierten Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 8.223 | 7.972 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 7.758 | 7.575 |
Anzahl der Verdächtigen | 6.598 | 6.573 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 5.556 | 5.585 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 1.042 | 988 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 713 | 875 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Mecklenburg-Vorpommern für 2023
Die Verkehrsunfallstatistik für Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2023 zeigt insgesamt 55.641 Unfälle. Davon entfallen 4.880 Unfälle auf Personenschäden, was 8,77% ausmacht. Schwere Unfälle mit reinem Sachschaden machen 1.228 Fälle aus, was 2,21% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel sind mit 334 Fällen oder 0,6% vertreten. Die restlichen Sachschadensunfälle belaufen sich auf 49.199 Fälle, was 88,42% ausmacht. Innerorts gab es 3.500 Unfälle (6,29%), außerorts (ohne Autobahnen) 2.320 Unfälle (4,17%) und auf Autobahnen 437 Unfälle (0,79%). Bei den Verkehrsunfällen kamen 57 Menschen ums Leben, 1.105 wurden schwer verletzt und 5.095 leicht verletzt.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 55.641 |
Unfälle mit Personenschaden | 4.880 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 1.228 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 334 |
Übrige Sachschadensunfälle | 49.199 |
Ortslage – innerorts | 3.500 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 2.320 |
Ortslage – auf Autobahnen | 437 |
Getötete | 57 |
Schwerverletzte | 1.105 |
Leichtverletzte | 5.095 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)