Berlin im Ausnahmezustand! Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf Hochspannungsmasten sitzen zehntausende Haushalte im Dunkeln. Selbst Notrufnummern und der Nahverkehr sind betroffen.
Mega-Stromausfall in Berlin: Anschlag auf Strommasten legt Stadt lahm!

50.000 Haushalte ohne Strom – Notruf teilweise ausgefallen
Ein großflächiger Stromausfall hat am Dienstagmorgen den Südosten Berlins lahmgelegt. Rund 50.000 Haushalte und zahlreiche Gewerbebetriebe sind betroffen. Besonders dramatisch: Auch die Notrufnummern 110 und 112 funktionierten zeitweise nicht. Die Feuerwehr warnte, dass Hilferufe in den Stadtteilen Niederschönweide, Treptow-Köpenick, Adlershof, Johannisthal, Altglienicke sowie Teilen von Rudow und Grünau teilweise nicht durchkamen.
In den betroffenen Gebieten können Notrufe derzeit auch über das Personal der BVG abgesetzt werden.
Brandanschlag auf Strommasten in Johannisthal
Gegen 3.30 Uhr wurde Stromnetz Berlin über einen Brand an zwei Hochspannungsmasten in Johannisthal informiert. Zwar konnte die Feuerwehr die Flammen schnell löschen, doch durch den Anschlag wurden wichtige Leitungen zerstört. Die Polizei sperrte den Königsheideweg weiträumig ab.
„Nach aktuellem Stand ist von einer vorsätzlichen Brandstiftung auszugehen“, so ein Sprecher der Polizei. Der Staatsschutz des LKA, zuständig für politisch motivierte Straftaten, hat die Ermittlungen übernommen.
Erste Versorgung wiederhergestellt – viele weiter im Dunkeln
Etwa sieben Stunden nach dem Anschlag konnten durch Umleitungen 15.000 der betroffenen Haushalte wieder mit Strom versorgt werden. Für die übrigen bleibt die Lage unklar – Reparaturen seien kurzfristig nicht möglich, hieß es von Stromnetz Berlin.
Durch den Ausfall waren zeitweise ganze Umspannwerke in Neukölln und Treptow betroffen.
Chaos im Nahverkehr und auf den Straßen
Der Ausfall legte auch den Nahverkehr lahm: S-Bahnen und Straßenbahnen standen still, zahlreiche Ampeln fielen aus. Betroffen waren die Linien S8, S9, S45, S46, S47 und S85. Zwar fuhren die Züge gegen 7.30 Uhr wieder, doch Anzeigen, Lautsprecher und Fahrkartenautomaten blieben defekt.
Im betroffenen Gebiet des #Stromausfalls kann es bei der Notrufnummer #112 zu Einschränkungen kommen. Notrufe können derzeit über das BVG-Personal abgegeben werden.
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) September 9, 2025
Zusätzlich hat die @Berliner_Fw Anlaufstellen eingerichtet.
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Feuerwehr-Einsatz in Pflegeheim – Patienten in Gefahr
Besonders heikel wurde es in einem Pflegeheim in der Semmelweisstraße. Dort fielen durch den Stromausfall mehrere Beatmungsgeräte aus. Vier Patienten mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Ein Feuerwehrsprecher erklärte, dass Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden könne.
Vergleich mit dem Blackout von Köpenick 2019
Aus Feuerwehrkreisen heißt es, das Schadensbild erinnere stark an den Mega-Stromausfall von Köpenick im Jahr 2019, als Zehntausende über 30 Stunden ohne Energieversorgung blieben. Wegen der Schwere des Vorfalls wurde in Berlin Stabs-Alarm ausgerufen – ein Notfallmodus, der sonst nur bei Naturkatastrophen greift.