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Berlin: Internationale Zigarettenbande zerschlagen

Nach 1 ½ Jahren intensiver Ermittlungen wurden bei 12 Durchsuchungen in Berlin und Brandenburg 4 Beschuldigte festgenommen. Ein möglicher Steuerschaden von mehreren Millionen Euro wurde aufgedeckt.

Maschine zur Trocknung von Rohtabak zur weiteren Verarbeitung zu illegalen, unversteuerten Zigaretten
Foto: Presseportal.de

Hannover (ost)

Nach etwa anderthalb Jahren intensiver Untersuchungen, die vom Zoll im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stendal durchgeführt wurden, fand am 16.04.2025 in den frühen Morgenstunden der Zugriff durch die Einsatzkräfte statt.

Es besteht der Verdacht gegen mindestens 6 Beschuldigte, illegale Zigarettenproduktionsstätten betrieben zu haben und damit in großem Stil Steuern in Millionenhöhe hinterzogen zu haben.

Insgesamt 12 Objekte in Berlin und Brandenburg wurden durchsucht, darunter Wohn- und Geschäftsräume. Bei zwei der Beschuldigten wurden die Zugriffsmaßnahmen von Spezialkräften des Zolls und der Polizei durchgeführt.

Bei den Maßnahmen wurden 4 Verdächtige aus dem inneren Kreis der Bande festgenommen. Gegen drei der Beschuldigten wurde vom zuständigen Amtsgericht Stendal Haftbefehl erlassen. Darüber hinaus konnten Vermögenswerte wie 124.000 Euro Bargeld und verschiedene Luxusuhren im Zuge der Maßnahmen sichergestellt werden.

In einer Lagerhalle nördlich von Berlin wurden Herstellungsmaterialien und Vorprodukte, sogenannte „Non Tobacco Materials“, wie Zigarettenpapier und Folien sichergestellt. Außerdem wurde eine Maschine zur Tabaktrocknung gefunden.

Gleichzeitig fanden Maßnahmen in der Slowakischen Republik statt, bei denen in enger Abstimmung mit dem deutschen Zoll durch slowakische Strafverfolgungsbehörden auf eine Lagerhalle zugegriffen wurde. Dabei wurde ein professioneller Herstellungsbetrieb zur Produktion von illegalen, unversteuerten Zigaretten aufgedeckt. Insgesamt wurden 9 Beschuldigte in der Slowakei festgenommen. Bei weiteren Durchsuchungen innerhalb der betreffenden Lagerhalle wurden 1,8 Millionen unversteuerte Zigaretten und etwa 7 Tonnen Tabak zur weiteren illegalen Zigarettenherstellung sichergestellt. Der mutmaßliche Steuerschaden allein für die sichergestellten Mengen beläuft sich auf 1,2 Millionen Euro.

Die deutschen Ermittler vermuten, dass bis zur Enttarnung am 16.04.2025 in der nun sichergestellten Herstellungsanlage bereits bis zu 20 Millionen Zigaretten für den Schwarzmarkt produziert worden sein könnten, was einem weiteren geschätzten Steuerschaden von bis zu 3 Millionen Euro entspräche.

Der Gruppierung wird vorgeworfen, die Ware auf dem illegalen europäischen Zigarettenmarkt auf Großhandelsebene verkauft zu haben. Dadurch sollen illegale Gewinne in Millionenhöhe erzielt worden sein.

Der Erfolg der Ermittlungen war vor allem der intensiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit europäischen Partnerbehörden zu verdanken und unterstreicht erneut die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der organisierten Verbrauchssteuerkriminalität.

Quelle: Presseportal

nf24