Geldabholer im Bereich Bovenden festgenommen, Ermittlungen dauern an
Bovenden: Polizeizugriff stoppt Schockanruf-Betrüger
Göttingen (ost)
Gemeinde Bovenden
Wochenende vom Freitag, 4. Juli bis Sonntag, 6. Juli 2025
BOVENDEN (ab) – Fahnder der Polizeiinspektion Göttingen haben am vergangenen Wochenende einen weiteren Schlag gegen bundesweit tätige Telefonbetrüger gemacht. Zivilkräfte haben im Landkreis Göttingen einen 41-jährigen Verdächtigen festgenommen, der kurz zuvor versucht hatte, von einem älteren Ehepaar Wertgegenstände im mittleren fünfstelligen Bereich entgegenzunehmen.
Bereits Mitte Juni konnten die Ermittler aus Hann. Münden einen ähnlichen Erfolg verbuchen, siehe unsere Pressemitteilung Nr. 221/2025.
Ersten Erkenntnissen zufolge war das Paar aus dem Landkreis Göttingen bereits Tage zuvor Opfer eines sogenannten Schockanrufs geworden. Dabei hatte sich eine vermeintliche Amtsperson gemeldet, einen schweren Autounfall ihres Sohnes vorgetäuscht und unter dem Vorwand einer angeblichen Kaution Bargeld und Wertgegenstände im mittleren fünfstelligen Bereich erlangt. Am nächsten Tag wurde erneut von derselben Anruferin eine deutlich höhere „Kaution“ gefordert. Durch einen Zufall rief der im Ausland befindliche Sohn bei seinen Eltern an, wodurch der Schwindel während des Gesprächs aufgedeckt wurde. Der Sohn informierte sofort die Polizei.
Die Fahnder entwickelten daraufhin gemeinsam mit dem Ehepaar ein Einsatzkonzept, das letztendlich zum Erfolg führte. Als der 41-jährige Abholer wie vereinbart am Vormittag an der Wohnadresse des Paares erschien, um die „Kaution“ entgegenzunehmen, griffen verdeckte Kräfte sofort zu und nahmen ihn widerstandslos fest.
Bei der Durchsuchung wurden verschiedene Beweismittel bei dem Mann sichergestellt. Erste Auswertungen deuten darauf hin, dass der Festgenommene auch in ähnlichen Fällen in Bayern und Baden-Württemberg als Abholer involviert war. Der Beschuldigte hat keinen festen Wohnsitz in Deutschland; die Staatsanwaltschaft prüft derzeit die Beantragung eines Haftbefehls wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs.
Dieser Erfolg zeigt, wie effektiv das entschlossene und schnelle Handeln der betroffenen Bürger sein kann. Wer unter Druck gesetzt wird, angeblich Geld für Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gerichte bereitzustellen, sollte sofort auflegen, den Polizeinotruf 110 wählen und gegebenenfalls Angehörige unter den bekannten Nummern kontaktieren.
Jeder zeitnahe Hinweis ermöglicht es den Ermittlungsbehörden, Täter auf frischer Tat zu stellen und organisierte Betrugsstrukturen empfindlich zu treffen. Die Fahnder danken dem betroffenen Ehepaar ausdrücklich für ihre Besonnenheit und die enge Zusammenarbeit, durch die diese Festnahme erst möglich wurde, und appellieren gleichzeitig an alle Bürger, verdächtige Anrufe umgehend zu melden, um weitere Erfolge im Kampf gegen diese perfiden Betrugsmaschen zu ermöglichen.
Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Quelle: Presseportal