Die Verkehrsunfallstatistik zeigt, dass Autobahnen vergleichsweise sicher sind. Gefährliche Situationen an Baustellen können durch Turbobaustellen reduziert werden.
Braunschweig: Turbobaustellen machen Autobahnen sicherer
Braunschweig (ost)
Veröffentlichung der Unfallstatistik für die Autobahnen im Großraum Braunschweig
Das Autobahnpolizeikommissariat Braunschweig betreut knapp 200 km Bundesautobahnen in der Region Braunschweig. Von den insgesamt sechs Autobahnen ist die A2 mit ihren sechs Spuren und mit einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke von rund 40.000 pro Richtung eine der wichtigsten West-Ost-Routen in Europa. Die heute veröffentlichte Verkehrsunfallstatistik zeigt, dass die Autobahnen weiterhin vergleichsweise sichere Straßen sind. Aufgrund der gefahrenen Geschwindigkeiten und des hohen Anteils an Schwerlastverkehr sind die Folgen im Falle eines Unfalls jedoch entsprechend schwer. Ablenkung, nicht angepasste Geschwindigkeit und Unterschreitung des Sicherheitsabstandes sind insbesondere an Stauenden, wie sie an Baustellen häufig entstehen, daher besonders gefährlich. So kam es im Zuge einer längerfristigen Baustelle auf der A2 im Jahr 2023 zu zwei Unfällen mit Getöteten und einer Vielzahl weiterer Unfälle mit Verletzten. Je kürzer eine Baustelle andauert und desto mehr sie in verkehrsärmere Zeiten fallen, desto weniger gefahrenträchtige Situationen entstehen daher. Im vergangenen Jahr wurden auf der A2 drei sogenannte Turbobaustellen jeweils an Wochenenden umgesetzt. Innerhalb von weniger als 72 Stunden wurden jeweils 2 km Autobahn komplett saniert. Dabei wurde eine Richtungsfahrbahn vollgesperrt und gut sichtbare Umleitungen eingerichtet. Dazu Sven Jürgensen, Leiter der Autobahnpolizei: „Wir sind sehr glücklich, dass sich in unserem Bereich die Anzahl der Verkehrstoten im letzten Jahr noch einmal reduziert hat. Hierzu dürften die Turbobaustellen und die enge Abstimmung mit der Autobahn GmbH erheblich beigetragen haben. Gefahrenträchtige Baustellensituationen wurden so enorm verkürzt und die extrem wichtige Instandhaltung dennoch ermöglicht.“ Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist leicht um 2,9% auf 2167 (2105) gestiegen, wobei ein deutlicher Anstieg auf der A39 feststellbar ist (706 (581)). Hingegen sind die Zahlen auf der A2 um 29 leicht gesunken. Insgesamt ist die A2 als Ost-West-Achse gemessen an ihrer Fahrstreifenanzahl im Vergleich zu den anderen Autobahnen im Bereich nicht übermäßig unfallbelastet.
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Niedersachsen für 2023
Im Jahr 2023 gab es in Niedersachsen insgesamt 211.737 Verkehrsunfälle. Davon waren 32.471 Unfälle mit Personenschaden, was 15,34% aller Unfälle ausmacht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 4.271 Fälle aus, was 2,02% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 1.665 Fällen registriert, was 0,79% aller Unfälle entspricht. Die meisten Unfälle, nämlich 173.330, waren Übrige Sachschadensunfälle, was 81,86% aller Unfälle ausmacht. Innerhalb geschlossener Ortschaften ereigneten sich 24.125 Unfälle (11,39%), außerhalb von Ortschaften (ohne Autobahnen) 13.995 Unfälle (6,61%) und auf Autobahnen 3.672 Unfälle (1,73%). Insgesamt gab es 423 Getötete, 5.122 Schwerverletzte und 36.247 Leichtverletzte.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 211.737 |
Unfälle mit Personenschaden | 32.471 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 4.271 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 1.665 |
Übrige Sachschadensunfälle | 173.330 |
Ortslage – innerorts | 24.125 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 13.995 |
Ortslage – auf Autobahnen | 3.672 |
Getötete | 423 |
Schwerverletzte | 5.122 |
Leichtverletzte | 36.247 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)