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Bremen: Zivilcourage geehrt, Mutige Bürger ausgezeichnet

Im Jahr 2023 wurden Bürger für ihr couragiertes Verhalten ausgezeichnet. Sie halfen in Notlagen und zeigten Zivilcourage, was unsere Gesellschaft stärkt.

Als Anerkennung für ihre gezeigte Courage überreichten Inspektionsleiterin Antje Schlichtmann und der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes Andreas Lohmann den Helfern die Dankesurkunden und ein Präsent.
Foto: Presseportal.de

Landkreise Verden und Osterholz (ost)

Im Jahr 2023 haben sich mutige Bürgerinnen und Bürger durch ihr außergewöhnliches Engagement und ihre Zivilcourage ausgezeichnet. Sie haben in verschiedenen Situationen ganz selbstverständlich Hilfe angeboten, wenn andere in Not waren, und Betroffenheit gezeigt, wo heute oft von wachsendem Desinteresse in der Gesellschaft berichtet wird.

„Es sind die besonderen Fälle von Courage, die wir würdigen möchten“, betonte Inspektionsleiterin Antje Schlichtmann. „Schon im Alltag kann jeder von uns durch kleine Taten der Hilfsbereitschaft und Aufmerksamkeit mutig sein. Grundsätzlich sollte man sich aber nicht selbst in Gefahr bringen, um ein Vorbild zu sein.“

Auch Andreas Lohmann, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, war bei der Veranstaltung anwesend und würdigte die Beteiligten: „Zivilcourage ist kein Zufallsprodukt. Sie entsteht dort, wo Menschen Haltung zeigen und nicht wegsehen. Für unsere tägliche Arbeit sind solche engagierten Mitmenschen von unschätzbarem Wert.“

Nach den einleitenden Worten kamen die mutigen Helfer selbst zu Wort. Sie berichteten von ihren Erlebnissen, in denen sie beherzt eingegriffen haben – sei es, um Straftaten zu verhindern oder anderen in akuten Notsituationen beizustehen. Einige wurden dabei von Angehörigen begleitet, die ihre Taten ebenfalls mit würdigten.

Diese Ehrung soll nicht nur die Taten der Einzelnen anerkennen, sondern auch ein Zeichen setzen: Zivilcourage ist eine wertvolle Eigenschaft, die unsere Gesellschaft stärker, sicherer und menschlicher macht. Jeder kann durch kleine Gesten der Hilfsbereitschaft Großes bewirken.

FÄLLE LANDKREIS VERDEN

Unter den zu Ehrenden befanden sich zwei Jugendliche aus Oyten, welche damals erst 13 Jahre alt waren und sich für einen unbekannten älteren Mann einsetzen. Ein 18-jähriger Mann und dessen 54-jähriger Vater hatten den älteren Mann in einer Baguetteria beleidigt und angepöbelt. Die beiden Jungen waren dazwischen gegangen und beide Personen gebeten, aufzuhören. Durch das Einschreiten wurden die Jungen später selbst zum Ziel des 18-Jährigen. Als sie das Geschäft verließen, trafen sie erneut auf diesen, welcher sie daraufhin angriff und verletzte.

Zwei junge Frauen aus Bremen wurden ebenfalls für ihr Eingreifen geehrt. Eine Freundin fühlte sich bei einem Bekannten plötzlich sehr schlecht und konnte kaum noch etwas wahrnehmen. Sie schrieb zunächst eine unverständliche Nachricht an eine der jungen Frauen und rief sie dann an, um Hilfe zu erhalten. Die 19 Jahre alten Freundinnen nahmen den Hilferuf ernst und orteten die Freundin. Sie holten sie aus der Wohnung des Bekannten und kümmerten sich um sie. Später stellte sich heraus, dass ihre Freundin mit einem Fentanylpflaster betäubt und sexuell missbraucht worden war.

FALL LANDKREIS OSTERHOLZ

Unter den zu Ehrenden befand sich auch ein damals 43-jähriger Mann aus Beverstedt, der einer Jugendlichen im Zug auf dem Weg nach Bremerhaven half, als sie sexuell belästigt wurde. Die damals 16-jährige Jugendliche soll bereits in Bremen auf dem Weg zum Bahnhof von dem Täter angesprochen worden sein. Im Zug habe der Mann sie weiter belästigt und schließlich versucht, in eine Zugtoilette zu ziehen. Dabei habe sie sich lautstark gewehrt, sodass der 43-Jährige zusammen mit weiteren Zeugen einschritt. Er drängte den Täter aus dem Zug und wurde anschließend noch von ihm bedroht. Bis zum Kontakt mit der Polizei am nächsten Bahnhof blieb der 43-Jährige noch bei dem Mädchen.

Die Beamtinnen und Beamten, welche die jeweiligen Fälle bearbeitet haben, waren ebenfalls bei der Veranstaltung anwesend. Sie berichteten den Helfern ausführlich, wie die einzelnen Ermittlungen weiterverlaufen sind, was aus den Opfern wurde, denen sie geholfen haben, und wie wichtig jeder einzelne Beitrag war – sowohl für die Ermittlungen der Polizei, als auch für die Menschen in ihren Notsituationen.

Zu der Ehrung kam auch ein Beamter der Bundespolizei. Er hatte die Ermittlungen für die Tat im Zug übernommen. Der zum Zeitpunkt der Ehrung noch unbekannte Täter konnte im weiteren Verlauf ermittelt werden.

Quelle: Presseportal

nf24