Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Erlangen: Tatverdächtige festgenommen

Eine Seniorin wurde Opfer von Telefonbetrug. Die Polizei nahm die Abholerin fest und ein Richter erließ Untersuchungshaft.

Foto: Depositphotos

Hildesheim (ost)

SARSTEDT – (jpm) Eine ältere Frau aus Sarstedt wurde am vergangenen Freitagnachmittag, 05.07.2024, von Telefonbetrügern getäuscht. Sie übergab einer vermeintlichen Polizistin eine große Geldsumme und Wertgegenstände. Die Frau, die das Geld abholte, wurde kurz nach der Tat von der Polizei vorübergehend festgenommen. Am Samstag ordnete ein Richter Untersuchungshaft für die Frau an.

Den bisherigen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei zufolge erhielt die betagte Geschädigte am frühen Freitagnachmittag einen sogenannten Schockanruf, bei dem sich die Betrüger als Polizeibeamte ausgaben. Es wurde behauptet, dass ein Familienmitglied der Frau in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt war. Um die Inhaftierung des Verwandten zu verhindern, wurde die Frau gebeten, eine Kaution zu zahlen. Die Seniorin bereitete daraufhin eine fünfstellige Geldsumme und Schmuckstücke vor, die sie später vor ihrem Haus an eine vermeintliche Polizistin übergab.

Gleichzeitig mit der Abholung erhielt die Polizei Sarstedt einen Hinweis auf die Tat. Mehrere Beamte begaben sich sofort zur Adresse und trafen die falsche Beamtin noch in der Straße, in der die Geschädigte lebte, an. Sie wurde vorübergehend festgenommen und die zuvor erlangte Beute wurde sichergestellt.

Die Abholerin ist eine 37-jährige Frau aus einem europäischen Land, die nach aktuellen Informationen keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hildesheim ordnete ein Haftrichter am Samstagnachmittag Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr für die Frau an. Sie wurde anschließend inhaftiert.

Die Ermittlungen dauern an. Medienanfragen sind ausschließlich an die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Hildesheim zu richten.

Zusatz: Informationen darüber, wie die Polizei Sarstedt von der Tat erfahren hat, werden derzeit nicht bekannt gegeben, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden.

Weiterer Betrugsfall im Landkreis Hildesheim

Die Tat in Sarstedt ist nicht der einzige bekannte Betrugsfall. Die Polizei prüft mögliche Verbindungen zu einem ähnlichen Vorfall, bei dem die Betrüger erfolgreich waren.

Ein weiteres Opfer ist eine ältere Frau aus Algermissen. Nach den vorliegenden Informationen wurde sie bereits am Donnerstag, 04.07.2024, von falschen Beamten kontaktiert. Die Betrüger schafften es, unter ähnlichen Vorwänden, mehrere Zehntausend Euro zu erlangen.

Die Geschädigte übergab die Beute an einen männlichen Abholer, zu dem folgende Beschreibungen vorliegen:

Etwa 25-35 Jahre alt, ca. 170 cm groß, schlank, vermutlich helle/blonde Haare, dunkel gekleidet, dunkles Basecap.

Aber das war noch nicht alles. Die Betrüger meldeten sich am Freitagmorgen, 05.07.2024, erneut bei der Frau und behaupteten, dass die “Kaution” nicht ausreiche und verlangten mehr Geld. Die Geschädigte ging daraufhin zur Bank, hob einen fünfstelligen Betrag ab und übergab das Geld gegen 10:30 Uhr an denselben Abholer wie am Vortag, diesmal jedoch im Hohen Weg in Hildesheim, vor einer Parfümerie.

Als die Frau am Freitagabend mit ihren Angehörigen sprach, erkannte sie, dass sie betrogen worden war. Daraufhin erstattete sie Anzeige.

Die Betrugsermittler der Polizei suchen Zeugen, die den Abholer möglicherweise gesehen haben. In Algermissen geht es insbesondere um die Straßen rund um den Kranzweg. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Mann mit einem Fahrzeug, möglicherweise mit ausländischen Kennzeichen, angereist und wieder abgefahren ist.

Hinweise werden unter der Rufnummer 05121/939-115 erbeten.

Quelle: Presseportal

nf24