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Fahrraddiebstähle in Göttingen

Polizei intensiviert Kontrollen und Prävention gegen hohe Fallzahlen. Erfolge bei aktuellen Kontrollen, mehrere Fahrräder sichergestellt.

Social Media "Sattelstütze"
Foto: Presseportal.de

Göttingen (ost)

GÖTTINGEN (jk) – „Zum Schutz Aller und insbesondere zur Aufklärung und Verhinderung von Straftaten, werden wir unsere bereits ergriffenen Maßnahmen noch intensivieren bzw. das Spektrum erweitern. Mit der Forcierung unserer Tätigkeiten wollen wir ein ganz klares Signal in Richtung der Täter setzen und auf der anderen Seite über eine noch breiter aufgestellte Präventionsarbeit den Göttinger Bürgerinnen und Bürgern unsere professionelle Unterstützung und Hilfe anbieten“, hatte Polizeidirektor Marco Hansmann, Leiter der Polizeiinspektion Göttingen, am 16.06.25 in einer Pressemitteilung angekündigt (siehe auch https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/119508/6056214).

Hintergrund ist das weitere Vorgehen der Göttinger Polizei im Kampf gegen die hohen Fallzahlen bei den Fahrraddiebstählen und weiteren Delikten, insbesondere der Hehlerei.

Zu den angedeuteten Maßnahmen gehören z. B. auch verstärkte Kontrollen an größeren Wohnkomplexen, zur Hehlerei genutzten Umschlagsplätzen und auch sonstigen „bevorzugten“ Tatörtlichkeiten, wie z. B. Schwimmbädern und Schulen.

Kontrollen in Göttingen

Im Fokus gezielter Überprüfungen standen in dieser Woche die größeren Wohnkomplexe und deren Umfeld, der Bereich um den Göttinger Bahnhof sowie die Innenstadt.

Erfolge bei Kontrollen – Mehrere Fahrräder sichergestellt

Im Zuge der aktuellen Kontrollen konnte ein bis dahin unbekannter Tatverdächtiger einer bereits angezeigten Diebstahlstat zugeordnet sowie ein weiterer Mann bei der Hehlerei von Schmuck und Parfum angetroffen und das Hehlgut beschlagnahmt werden.

Bei einem weiteren Tatverdächtigen stellten Ermittler ein Rad sicher, für das kein Eigentumsnachweis vorlag und bei einer anderen kontrollierten Person wurde ein bereits in den polizeilichen Auskunftssystemen als gestohlen einliegendes Fahrrad ebenfalls einbehalten.

Während einer weiteren Überprüfung am Dienstag (24.06.25) stellten Beamte drei weitere Fahrräder sicher, für die ebenfalls keine Eigentumsnachweise vorhanden waren. Eines der Räder, ein hochwertiges E-Bike, konnte einem nur kurz zuvor begangenen Diebstahl zugeordnet werden. Gegen den dazugehörigen 39 Jahre alten Mann aus Göttingen leitete die Polizei Ermittlungen wegen Hehlerei ein. Woher die beiden anderen Räder stammen, ist noch nicht geklärt. Auch in diesen Fällen wird wegen Hehlerei ermittelt.

Sechs Verfahren wegen Hehlerei

Insgesamt leitete die Polizei im Zusammenhang mit den Kontrollen in dieser Woche sechs Strafverfahren wegen Hehlerei ein und stellte von rund 100 Personen die Identität fest. Neben mitgeführten Fahrrädern wurden auch mehrere Kraftahrzeuge überprüft.

Prävention gestartet

Im Bereich der Prävention ist die Polizei Göttingen in dieser Woche mit zwei Infoständen und parallel dazu mit Präventionsvideos auf ihren Social Media-Accounts gestartet (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/119508/6059473). Die ersten zwei Infostände, weitere sollen folgen, fanden am Montag und Mittwoch (23./25.06.25) auf dem Göttinger Marktplatz und am Bahnhof statt. Bei beiden Veranstaltungen war das Interesse sehr groß und die Rückmeldungen durchweg absolut positiv.

„Die meistgestellte Frage war wohl die Frage nach dem besten Schloss, die man leider so nicht beantworten kann, da jedes Schloss Vor- und Nachteile hat und daher die Empfehlung ist, zwei Schlösser unterschiedlicher Bauart zu verwenden“, sagt Marko Otte, Beauftragter für Kriminalprävention der Polizei Göttingen, der an beiden Tagen vor Ort war.

„Häufig wurde auch nach der Wirksamkeit und der letztendlichen Empfehlung eines Trackers gefragt. Hier ist es so, dass die Aufgabe eines Trackers ja nicht die ist, einen Diebstahl zu verhindern. Er soll lediglich seinen Standort melden, stößt aber unter bestimmten Voraussetzungen an technische Grenzen“ , so Otte. „Im Rahmen der Beratungen haben wir die Bürgerinnen und Bürger auch ermutigt, bei verdächtigen Beobachtungen sofort die Polizei über den Notruf 110 zu verständigen. Ziel ist es dabei, das Meldeverhalten zu verbessern“.

Die Infostände werden in den kommenden Wochen fortgesetzt. Die nächste Möglichkeit der persönlichen Beratung bietet sich am 7. Juli, in der Zeit von 10.00 bis 13.00 Uhr am Badeparadies Eisweise (dortiger Wohnmobilhafen).

Anschließend stehen Marko Otte und das Präventionsteam der Polizei Göttingen dann wieder am 16. Juli 2025, ebenfalls 10.00 bis 13.00 Uhr, an der UMG für alle Fragen zum Thema „Fahrraddiebstahlsschutz“ zur Verfügung.

Präventionsvideos auf Social Media

Zu empfehlen sind auch die Präventionsvideos der „Themenwochen Fahrradsicherung“, die ebenfalls seit Montag (23.06.25) auf den unten genannten Social Media-Accounts der Polizei Göttingen abrufbar sind. In der ersten Woche wurden die Beiträge „Sicheres Anschließen“, „Tracker“, „Meldeverhalten“, und „Räder für Diebe unattraktiv machen“ auf den Kanälen veröffentlicht. Alle zusammen wurden insgesamt etwa 60.000mal aufgerufen und erreichten zusätzlich eine nahezu identische Reichweite.

Am meisten angeklickt wurde das Video „Achtung, neue Masche bei Fahrraddiebstahl“, das sich auf den Einsatz der Sattelstütze beim Knacken von Schlössern bezieht (siehe Screenshot).

In der kommenden Woche (30.06. bis 04.07.25) stehen Videos und Tipps zu den Themen „Codierung“, „Richtiges Abstellen“ und „Richtiges Schloss“ sowie zum Abschluss der Themenwoche ein interaktives „Wissensquiz“ auf dem Programm.

Reinklicken lohnt sich!

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Quelle: Presseportal

Statistiken zu Fahrraddiebstählen in Niedersachsen für 2022/2023

Die Fahrraddiebstahlraten in Niedersachsen zwischen 2022 und 2023 sind leicht angestiegen. Im Jahr 2022 wurden 29.204 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 30.208 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 3.322 im Jahr 2022 auf 3.613 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen blieb relativ konstant, mit 2.770 Verdächtigen im Jahr 2022 und 2.814 im Jahr 2023. Die Anzahl der männlichen Verdächtigen war höher als die der weiblichen Verdächtigen, wobei 2.511 Männer und 259 Frauen im Jahr 2022 und 2.583 Männer und 231 Frauen im Jahr 2023 verdächtigt wurden. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 972 im Jahr 2022 auf 1.116 im Jahr 2023. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Fahrraddiebstählen in Deutschland mit 62.036 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 29.204 30.208
Anzahl der aufgeklärten Fälle 3.322 3.613
Anzahl der Verdächtigen 2.770 2.814
Anzahl der männlichen Verdächtigen 2.511 2.583
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 259 231
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 972 1.116

Quelle: Bundeskriminalamt

Statistiken zu Verkehrsunfällen in Niedersachsen für 2023

Im Jahr 2023 gab es in Niedersachsen insgesamt 211.737 Verkehrsunfälle. Davon waren 32.471 Unfälle mit Personenschaden, was 15,34% aller Unfälle ausmacht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden waren 4.271, was 2,02% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel machten 0,79% der Gesamtunfälle aus, was 1.665 Unfällen entspricht. Die restlichen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 173.330, was 81,86% aller Unfälle ausmacht. Innerorts ereigneten sich 24.125 Unfälle (11,39%), außerorts (ohne Autobahnen) 13.995 Unfälle (6,61%) und auf Autobahnen 3.672 Unfälle (1,73%). Insgesamt gab es 423 Getötete, 5.122 Schwerverletzte und 36.247 Leichtverletzte.

2023
Verkehrsunfälle insgesamt 211.737
Unfälle mit Personenschaden 32.471
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden 4.271
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel 1.665
Übrige Sachschadensunfälle 173.330
Ortslage – innerorts 24.125
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) 13.995
Ortslage – auf Autobahnen 3.672
Getötete 423
Schwerverletzte 5.122
Leichtverletzte 36.247

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

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