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Goslar: Betrug mit PayPal-Zahlungen

Eine neue Betrugsform im Landkreis Goslar: Kriminelle täuschen Verkäufer auf Kleinanzeigenportalen, stehlen sensible Zugangsdaten und transferieren Geld auf gefälschte PayPal-Konten.

Foto: unsplash

Goslar (ost)

Eine offensichtlich lukrative Betrugsform im Zusammenhang mit PayPal-Zahlungen etabliert sich aktuell auch im Landkreis Goslar.

Immer wieder gelingt es Kriminellen auf Internetplattformen unvorsichtige Nutzer hinters Licht zu führen, so auch bei PayPal-Zahlungen. Stephan Reis, Leiter des Fachkommissariates für Betrugsdelikte bei der Polizei Goslar schildert eine aktuell beliebte Masche der Betrüger: „Auf Kleinanzeigenportalen werden Verkäufer privater Gegenstände durch die Täter angeschrieben und ein Kaufinteresse vorgetäuscht. Zur Bestätigung eines vermeintlich bereits angestoßenen Zahlungseingangs werden die Verkäufer dann aufgefordert, über einen übersandten Link PayPal aufzurufen und sich dort anzumelden. Da der Link jedoch auf eine gefälschte PayPal-Anmeldeseite führt, geben die Verkäufer dort unbeabsichtigt ihre sensiblen Zugangsdaten preis“.

Was nun folgt, beschreibt der Kriminalist wie folgt: „Die erlangten Zugangsdaten nutzen die Täter sogleich, um sich hiermit selbst auf den PayPal-Konten der Geschädigten anzumelden. Über die Zahlungsoption „Freunde und Familie“ nehmen sie dann Überweisungen auf andere PayPal-Konten vor, die zuvor mit Falschpersonalien eröffnet wurden. So werden die Finanzflüsse sofort verschleiert und sind in aller Regel für die Polizei nicht mehr nachvollziehbar – und die Gelder somit verloren.“ Bei vier aktuell bekanntgewordenen Fällen aus dem Bereich Goslar beläuft der finanzielle Schaden auf rund 5.000 Euro.

Der Beauftragte für Kriminalprävention der Polizei Goslar, Thomas Kirchner, kennt die Tricks der Täter und warnt vor leichtsinnigen Transaktionen: „Eine Zahlung mit der Option „Freunde und Familie“ kostet zwar keine Gebühren, allerdings bedenken viele Nutzerinnen und Nutzer dabei nicht, dass sie dadurch den sogenannten Käuferschutz verlieren, der sie eigentlich vor betrügerischen Angeboten im Internet schützen soll.“

Deshalb rät der Präventionsexperte: „Für die Zahlung kleinerer Beträge innerhalb der Familie, an Freunde oder Bekannte ist diese Funktion nutzbar. Vermeiden Sie jedoch unbedingt diesen Zahlungsweg, wenn Sie die Empfänger nicht kennen, hier laufen Sie schnell Gefahr, Betrügern aufzuliegen. Zahlen Sie lieber eine Überweisungsgebühr. Sollten Sie von der Masche betroffen sein, informieren Sie PayPal unverzüglich.“

Quelle: Presseportal

Cybercrime-Statistiken in Niedersachsen für 2022/2023

Die Cyberkriminalitätsraten in Niedersachsen zwischen 2022 und 2023 zeigen einen leichten Anstieg. Im Jahr 2022 wurden 12917 Fälle registriert, wovon 4662 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen lag bei 3226, darunter 2212 Männer, 1014 Frauen und 788 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 stieg die Zahl der registrierten Fälle auf 13218, wobei 5070 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen erhöhte sich auf 3422, mit 2310 Männern, 1112 Frauen und 950 Nicht-Deutschen. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 registrierten Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 12.917 13.218
Anzahl der aufgeklärten Fälle 4.662 5.070
Anzahl der Verdächtigen 3.226 3.422
Anzahl der männlichen Verdächtigen 2.212 2.310
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 1.014 1.112
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 788 950

Quelle: Bundeskriminalamt

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