Schneetreiben führt zu Kollisionen und Fisch-Verlust auf Autobahn, stundenlange Vollsperrung für Bergung und Reinigung.
Hamburg: Verkehrsunfälle auf Autobahn 1 durch Winterwetter
Sittensen/A1 (ost)
Am Freitagabend führte Schneetreiben zu zahlreichen Verkehrsunfällen auf der Autobahn 1 bei Sittensen. Ein besonders schwerwiegender Vorfall ereignete sich kurz vor Mitternacht zwischen den Anschlussstellen Sittensen und Elsdorf. Ersten Berichten zufolge sollte eine Person eingeklemmt sein, was sich jedoch glücklicherweise als falsch herausstellte.
Ein Lastwagen, beladen mit etwa 7000 lebenden Fischen, kollidierte aus unbekannten Gründen mit einem anderen Fahrzeug auf der Fahrtrichtung Bremen. Dabei wurden die Behälter, in denen die Fische transportiert wurden, auf die Gegenfahrbahn geschleudert. Auf der Fahrtrichtung Hamburg fuhren zwei Lastwagen und mehrere Autos in die Trümmer. Zum Glück gab es bei diesem Unfall keine schwerwiegenden Verletzungen. Der Lastwagen mit Fischladung riss außerdem seinen Dieseltank auf, wodurch sich Diesel über die gesamte Fahrbahn und den Seitenstreifen ergoss. Fünf Personen wurden vom Rettungsdienst behandelt und teilweise in umliegende Krankenhäuser gebracht. Mehrere Sauerstoffbehälter aus dem Fischlastwagen wurden ebenfalls auf die Gegenfahrbahn geschleudert. Einer der Behälter entleerte sich sofort, während der zweite unter Atemschutz und Hitzeschutzanzügen von den Feuerwehren Sittensen und Klein Meckelsen kontrolliert abgelassen werden musste. Ein Radius von 200 Metern wurde abgesperrt. Die Hansestraße in Sittensen, die über die Autobahn führt, musste ebenfalls gesperrt werden, da die Behälter direkt unter der Brücke lagen. Aufgrund der Minustemperaturen strömte der Sauerstoff aus den Flaschen, was Verbrennungen verursachen kann.
Die Fische aus dem verunglückten Lastwagen verteilten sich über beide Fahrtrichtungen. Mehrere tausend Fische lagen auf der Straße und im Seitenstreifen. Für die Tiere kam jede Hilfe zu spät, sie verendeten am Unfallort. Die Autobahn 1 musste in beide Fahrtrichtungen vollständig gesperrt werden, was voraussichtlich bis in den Morgen andauern wird. Die Bergung und Reinigung der Fahrbahn werden von Fachunternehmen durchgeführt.
Neben den Feuerwehren aus Sittensen und Klein Meckelsen waren die Führungsgruppe des Gefahr- und Umweltschutzzuges des Landkreises, mehrere Rettungswagen, zwei Notärzte und der organisatorische Leiter des Rettungsdienstes vor Ort. Der Einsatz für die Feuerwehren endete gegen 5 Uhr.
Um die Menschen, die seit Stunden im Stau festsaßen, zu befreien, wurde später jeweils eine Spur in eine Fahrtrichtung freigemacht. Dadurch konnte der Verkehr fließen, nachdem die Autobahnmeisterei gestreut hatte.
Dies war nicht der erste Einsatz für die beiden Feuerwehren an diesem Abend. Sie mussten bereits zu zwei anderen Verkehrsunfällen ausrücken, bei denen es jedoch keine Verletzten gab.
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Niedersachsen für 2023
Im Jahr 2023 gab es in Niedersachsen insgesamt 211.737 Verkehrsunfälle. Davon waren 32.471 Unfälle mit Personenschaden, was 15,34% entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 4.271 Fälle aus, was 2,02% aller Unfälle entspricht. 1.665 Unfälle wurden unter dem Einfluss berauschender Mittel verursacht, was 0,79% aller Unfälle ausmacht. Der Großteil der Unfälle, nämlich 81,86%, waren übrige Sachschadensunfälle. In Ortslagen innerorts ereigneten sich 24.125 Unfälle (11,39%), außerorts (ohne Autobahnen) waren es 13.995 Unfälle (6,61%) und auf Autobahnen 3.672 Unfälle (1,73%). Bei den Verkehrsunfällen verloren 423 Menschen ihr Leben, 5.122 wurden schwer verletzt und 36.247 leicht verletzt.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 211.737 |
Unfälle mit Personenschaden | 32.471 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 4.271 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 1.665 |
Übrige Sachschadensunfälle | 173.330 |
Ortslage – innerorts | 24.125 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 13.995 |
Ortslage – auf Autobahnen | 3.672 |
Getötete | 423 |
Schwerverletzte | 5.122 |
Leichtverletzte | 36.247 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)