Am Sonntag flüchtete ein Autofahrer in Hannover vor der Polizei und verursachte mehrere Unfälle.
Hannover: Autofahrer flüchtet bei Verfolgungsfahrt vor Polizei
Hannover (ost)
Suche nach Zeugen: Fahrer flieht vor der Polizei und verursacht mehrere Unfälle während der Verfolgungsfahrt
Am Sonntag, 20.07.2025, floh ein Autofahrer in Hannover vor der Polizei mit einem PKW und verursachte dabei mehrere Verkehrsunfälle. Der Gesamtschaden der Unfälle kann noch nicht beziffert werden. Die Polizei bittet nun um Zeugenhinweise.
Die Polizei Hannover berichtete, dass gegen 00:30 Uhr eine Streifenwagenbesatzung des Polizeikommissariats Hannover-Ricklingen in der Beckstraße auf einen unbeleuchteten silbernen Kleinwagen aufmerksam wurde. Dieser bog plötzlich vor dem Streifenwagen von der Straße auf den Fahrbahnrand ab. Nur durch das schnelle Bremsen der Polizeibeamtin konnte ein Zusammenstoß vermieden werden. Bevor die Beamtinnen den Fahrer und das Auto überprüfen konnten, beschleunigte der Fahrer das Fahrzeug stark und flüchtete. Die Verfolgungsfahrt führte über die Leuschnerstraße, den Ossietzkyring und die Bornumer Straße. Dabei überholte der Kleinwagen mehrere Autos mit hoher Geschwindigkeit und geringem Abstand und kollidierte mit dem Renault Megane eines 44-jährigen Hannoveraners. Der Fahrer blieb unverletzt. Trotz des Zusammenstoßes setzte der flüchtende Fahrer seine Flucht über den Deisterplatz, die Göttinger Straße und die Elfriede-Paul-Allee fort. Die Polizeibeamtinnen verloren aufgrund der hohen Geschwindigkeit des Fluchtfahrzeugs mehrmals kurzzeitig die Sicht darauf. Nachdem sie das Fluchtfahrzeug wieder im Blick hatten, fuhr es über die Elise-Meyer-Allee und den Fischerhof in Richtung Ritter-Brüning-Straße. An der Kreuzung Fischerhof Ecke Ritter-Brüning-Straße bog das Fluchtfahrzeug links ab und fuhr entgegen der Fahrtrichtung weiter. Dabei wich er mehreren entgegenkommenden Fahrzeugen in Schlangenlinien aus. Die Flucht führte über die Straße Stadionbrücke, Beuermannstraße, Robert-Enke-Straße, Arthur-Menge-Ufer, Kurt-Schwitters-Platz und das Rudolf-von-Bennigsen-Ufer, bis die Polizeibeamtinnen den Kleinwagen aufgrund der weiterhin hohen Geschwindigkeit aus den Augen verloren.
Trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen konnte der Autofahrer mit dem Kleinwagen vorerst unbemerkt entkommen.
Gegen 00:40 Uhr wurde die Polizei zu einem Unfall in der Dorfstraße in Hemmingen gerufen. Ein Auto kollidierte zwischen der Berliner Straße und der Weetzener Landstraße mit einer Verkehrsinsel und mehreren geparkten Fahrzeugen. Das verursachende Fahrzeug wurde in der Nähe mit erheblichen Schäden abgestellt und der vermeintliche Fahrer vorläufig festgenommen.
Erste Untersuchungen ergaben, dass es sich bei dem gefundenen Auto und dem festgenommenen 25-jährigen Mann aus Salzgitter-Hallendorf wahrscheinlich um den flüchtigen Autofahrer aus Hannover handelte. Weitere Untersuchungen ergaben, dass am Kleinwagen falsche Kennzeichen angebracht waren, der 25-Jährige keinen Führerschein hatte und unter Drogeneinfluss stand.
Das Fluchtfahrzeug wurde beschlagnahmt und untersucht. Der 25-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen freigelassen.
Bei dem gesamten Einsatz wurde niemand verletzt.
Aufgrund des rücksichtslosen Verhaltens des Flüchtigen und der wiederholten Missachtung von Verkehrsregeln und roten Ampeln kann nicht ausgeschlossen werden, dass andere Verkehrsteilnehmer bei dem Vorfall gefährdet oder geschädigt wurden.
Die Polizei hat Ermittlungsverfahren wegen Teilnahme an einem illegalen Autorennen, Gefährdung des Straßenverkehrs, unerlaubtem Verlassen des Unfallorts, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschung eingeleitet, die entsprechenden Untersuchungen aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise. Zeugen, die Informationen zum Vorfall haben oder Foto- oder Videoaufnahmen besitzen, werden gebeten, sich beim Polizeikommissariat Hannover-Ricklingen unter der Telefonnummer 0511 109-3017 zu melden. /pk, ms
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Niedersachsen für 2023
Im Jahr 2023 gab es insgesamt 211.737 Verkehrsunfälle in Niedersachsen. Davon waren 32.471 Unfälle mit Personenschaden, was 15,34% entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 2,02% der Gesamtzahl aus, was 4.271 Unfällen entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 1.665 Fällen verzeichnet, was 0,79% ausmacht. Die restlichen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 81,86% der Gesamtzahl, also 173.330 Unfälle. In der Ortslage innerorts ereigneten sich 24.125 Unfälle (11,39%), außerorts (ohne Autobahnen) 13.995 Unfälle (6,61%) und auf Autobahnen 3.672 Unfälle (1,73%). 423 Menschen wurden getötet, 5.122 schwer verletzt und 36.247 leicht verletzt.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 211.737 |
Unfälle mit Personenschaden | 32.471 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 4.271 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 1.665 |
Übrige Sachschadensunfälle | 173.330 |
Ortslage – innerorts | 24.125 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 13.995 |
Ortslage – auf Autobahnen | 3.672 |
Getötete | 423 |
Schwerverletzte | 5.122 |
Leichtverletzte | 36.247 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)