Jeden Tag werden mehr als 140 Frauen und Mädchen in Deutschland Opfer einer Sexualstraftat. Bis zum Tag der Menschenrechte positionieren sich weltweit Städte gegen die Gewalt.
Hannover: Gewalt gegen Frauen und Mädchen am “Orange Day”
Hannover (ost)
Jede Frau oder jedes Mädchen in Deutschland erlebt alle drei Minuten häusliche Gewalt. Täglich werden über 140 Frauen und Mädchen in Deutschland Opfer von Sexualstraftaten. Fast täglich wird eine Frau oder ein Mädchen Opfer eines Tötungsdelikts.
Am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen, findet auch in diesem Jahr der “Orange Day” statt. Bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember setzen sich weltweit Städte, Regierungen, Unternehmen, Organisationen, Bildungsstätten und Einzelpersonen mit der Farbe Orange gegen die weltweit verbreitete Gewalt ein. Die Schirmfrau der UN-Kampagne “Orange The World” ist erneut die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
Das Ziel der Kampagne ist es, ein gemeinsames Statement gegen jegliche Formen geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen abzugeben. Dies umfasst körperliche, sexualisierte und psychische Gewalt sowie Drohungen, Nötigung und Freiheitsberaubung – unabhängig davon, ob diese Taten im öffentlichen Raum oder im privaten Umfeld stattfinden.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen kann in verschiedenen Formen auftreten und sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen zeigen. Sie reicht von Gewalt in der Familie und (Ex-)Partnerschaften über sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung bis hin zu Stalking, Menschenhandel sowie Gewalt im Zusammenhang mit Prostitution oder Genitalverstümmelung.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen beginnt jedoch nicht erst bei strafbaren Handlungen, sondern bereits bei herabsetzendem oder abwertendem Verhalten oder Aussagen gegenüber Mädchen oder Frauen, einschließlich des sogenannten Catcallings.
Gewalt in (Ex-)Partnerschaften
Insbesondere Gewalt in Partnerschaften und ehemaligen Partnerschaften verwandelt das Zuhause, das für die meisten Menschen mit Wohlbefinden und Sicherheit verbunden ist, in einen Ort der Bedrohung und Angst. In solchen Phasen können Warnsignale wie das vollständige Zurückziehen der Betroffenen aus ihrem sozialen Umfeld oder Kontrollverhalten und das Erteilen von Verboten durch den Täter vom sozialen Umfeld wahrgenommen werden. Bei betroffenen Kindern und Jugendlichen können zudem verschiedene auffällige Verhaltensweisen auf innerfamiliäre Konflikte hinweisen.
In den frühen Stadien innerfamiliärer und (ex-)partnerschaftlicher Gewalt ist die Polizei in der Regel nicht vor Ort. In solchen Fällen ist das soziale Umfeld und der Mut der Bevölkerung gefragt.
Im Rahmen der Kampagne “HerzSchlag – Wenn aus Liebe Gewalt wird” hat das Landeskriminalamt Niedersachsen gemeinsam mit Partnern aus dem Netzwerk Häusliche Gewalt eine Liste mit Tipps für das Umfeld von Betroffenen erstellt.
Tipps des LKA: So können Sie Betroffenen helfen
Wenn Sie Zeuge einer gefährlichen Situation oder einer akuten Bedrohung werden, rufen Sie die Polizei unter 110 an. Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr!
An wen kann ich mich wenden?
Weitere Informationen zum Thema (Ex-)Partnerschaftsgewalt
Quelle: Presseportal