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Hattorf am Harz: Weitere Indoor-Plantagen entdeckt

Über 2.000 Pflanzen und umfangreiche Anbautechnik beschlagnahmt, 56-Jähriger festgenommen, Ermittlungskommission eingerichtet

Stecklinge Wulften
Foto: Presseportal.de

Göttingen (ost)

Wulften/Hattorf

Mittwoch, 23. April 2025

ALTKREIS OSTERODE (jk) – Knapp zwei Wochen und vier Tage nachdem eine professionelle Cannabis-Plantage in einer ehemaligen Schlachterei in Bad Lauterberg entdeckt wurde (Landkreis Göttingen, siehe auch https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/119508/6015476), hat die Polizei im Rahmen der laufenden Untersuchungen und aufgrund von Zeugenhinweisen am Mittwoch (23.04.25) nahe der Ortschaft Wulften und in Hattorf (Altkreis Osterode/Landkreis Göttingen) zwei weitere große Plantagen ausgehoben.

Ähnlich wie Anfang des Monats in Bad Lauterberg wurden für den sorgfältig geplanten illegalen Drogenanbau erneut leerstehende Gebäude genutzt – ein ungenutztes Bauernhaus außerhalb von Wulften südlich der K 406 zwischen Wulften und Hattorf und eine ehemalige Fabrik direkt in Hattorf. Insgesamt hat die Polizei Bad Lauterberg somit innerhalb von knapp drei Wochen drei große Plantagen stillgelegt.

Mehr als 2.000 Pflanzen wurden bei den Durchsuchungen beschlagnahmt

Beide Orte wurden ab Mittwoch und auch am Donnerstag (23./24. April 2025) von der Polizei durchsucht, aufgrund richterlicher Beschlüsse. Es wurden keine Personen in den Plantagen angetroffen.

Bei der ersten vorläufigen Zählung fanden die Ermittler im Bauernhaus nahe Wulften etwa 850 erntereife Pflanzen sowie fast 1.000 Stecklinge und Jungpflanzen. In Hattorf wurden geschätzt 600 erntereife Pflanzen und ebenfalls rund 1.000 Stecklinge entdeckt.

Die Gebäude wurden umfangreich für den Anbau umgebaut

Beide Gebäude wurden erneut äußerst professionell für den langfristigen und groß angelegten Cannabis-Anbau vorbereitet. Es wurden Baumaßnahmen durchgeführt, eine eigene Wasser-, Strom- und Frischluftversorgung installiert und alle Fenster und Türen gegen Licht- und Geruchsemissionen abgedichtet.

56-Jähriger in Hattorf verhaftet

Im Rahmen der fortlaufenden polizeilichen Maßnahmen erschien am Mittwoch (23.04.25) ein 56-jähriger Mann, der Verbindungen zu allen drei Objekten hat, an der ehemaligen Fabrik in Hattorf. Der Mann aus dem Altkreis Osterode, der bereits im Zusammenhang mit der Plantage in Bad Lauterberg ins Visier der Ermittler geriet, wurde nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft Göttingen vorläufig festgenommen. Er wurde am Donnerstag (24.04.25) unter Meldeauflagen wieder freigelassen. Die Rolle des 56-Jährigen im Betrieb oder beim Anbau der Betäubungsmittel ist bisher noch unklar. Ob und in welchem Maße er am Aufbau und Betrieb der Anlagen beteiligt war oder ist, ist ebenfalls Gegenstand der laufenden Untersuchungen.

Die polizeilichen Maßnahmen am Bauernhaus und in dem Gebäude in Hattorf wurden auch am Donnerstagnachmittag fortgesetzt. Die Polizei Bad Lauterberg erhielt erneut Unterstützung von der Zentralen Polizeidirektion beim Abtransport der großen Menge an beschlagnahmten Pflanzen und der umfangreichen Anbautechnik.

Ermittlungskommission eingesetzt

Für die weiteren Untersuchungen zu allen drei Plantagen (Bad Lauterberg, Wulften, Hattorf) wurde eine Ermittlungskommission unter der Leitung des Polizeikommissariats Bad Lauterberg eingerichtet.

Alle drei Gebäude bleiben beschlagnahmt. Die weiteren Untersuchungen dauern an.

Quelle: Presseportal

Statistiken zur Drogenkriminalität in Niedersachsen für 2022/2023

Die Drogenraten in Niedersachsen zwischen 2022 und 2023 blieben relativ stabil. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 35.970 Fälle von Drogenkriminalität erfasst, wovon 33.839 Fälle gelöst wurden. Es gab 30.300 Verdächtige, darunter 26.376 Männer und 3.924 Frauen. 7.947 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der erfassten Fälle leicht auf 36.058 an, wobei 33.800 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen sank auf 29.653, wobei 25.755 Männer und 3.898 Frauen betroffen waren. 8.584 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73.917 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 35.970 36.058
Anzahl der aufgeklärten Fälle 33.839 33.800
Anzahl der Verdächtigen 30.300 29.653
Anzahl der männlichen Verdächtigen 26.376 25.755
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 3.924 3.898
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 7.947 8.584

Quelle: Bundeskriminalamt

nf24