Experten sensibilisieren für wichtigen Austausch und interdisziplinäre Arbeit gegen Diskriminierung. Polizeipräsident Fladung betont gesellschaftliche Verantwortung und Notwendigkeit nachhaltiger Strategien zur Bekämpfung von Extremismus.
Hildesheim: Erster Fachtag gegen Rassismus und Antisemitismus
Hannover (ost)
Am 21. November hat bei der Polizei Niedersachsen der erste Fachtag zum Thema “Rassismus und Antisemitismus” stattgefunden. Die Veranstaltung war eine Kooperation der Katholischen Akademie des Bistums Hildesheim mit der Polizeidirektion Hannover, der Polizeidirektion Göttingen, dem Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA NI) und der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD NI). Ziel war es, Fachkräfte aus unterschiedlichsten Bereichen zu sensibilisieren, weiterzubilden und den interdisziplinären Austausch zu fördern.
“Wir Sicherheitsbehörden sind alarmiert und reagieren auf vielen polizeilichen Handlungsfeldern. Dazu gehören Schritte wie Verbotsmaßnahmen gegen extremistische Netzwerke und gegen die Terrororganisation Hamas, Ermittlungshandlungen gegen Hasskriminalität, Veröffentlichungen eines umfassenden und aktuellen Lagebilds mit dem vor den Ausprägungen von Antisemitismus gewarnt und informiert wird. Wir sind gefordert! Als Gesellschaft, als Rechtsstaat, als Sicherheitsbehörden.”, so Roger Fladung, Polizeipräsident der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen zur Wichtigkeit solcher Veranstaltungen bei der Polizei.
Hochkarätige Vorträge und vielfältige Workshops
Ein Vortrag von Prof. Dr. Joachim Häfele von der Polizeiakademie Nienburg legte den Fokus auf Rassismus im Rahmen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die dort vorgestellten Projektergebnisse sollen unter anderem in die Aus- und Weiterbildung von Polizist:innen einfließen und damit einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung leisten. Moshe Flomenmann teilte in einem Online-Vortrag Einblicke in seine Arbeit als Polizeirabbiner des Landes Baden-Württemberg. In praxisnahen Workshops setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit verschiedenen Aspekten von Rassismus und Antisemitismus auseinander. Durch interaktive Übungen und Gruppenarbeit wurden die Teilnehmenden für verschiedene Formen von Rassismus sensibilisiert und ermutigt, eigene Denkmuster zu reflektieren.
Gemeinsam gegen Diskriminierung
Der Fachtag zeigte eindrucksvoll, wie wichtig die Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus ist – sowohl in der polizeilichen Arbeit als auch in gesellschaftlichen Kontexten wie Bildung und Sport. Durch Vorträge und Workshops wurden wertvolle Ansätze vermittelt, um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gezielt entgegenzuwirken und betroffene Personen zu stärken. Die Veranstalter betonten die Bedeutung der interinstitutionellen Zusammenarbeit, um nachhaltige Strategien zu entwickeln und Rassismus sowie Antisemitismus effektiv zu bekämpfen. Weitere Veranstaltungen in diesem Format sind geplant.
Quelle: Presseportal