Betrüger täuschen Überweisungen vor, fordern TANs und erbeuten Zugangsdaten. Polizei warnt vor Betrugsmasche.
Lauenau: Falsche Bankmitarbeiter häufen Anrufe
Schaumburg (ost)
(Reh) In den vergangenen Tagen gab es vermehrt Anrufe von falschen Bankmitarbeitern, bei denen die Betrüger behaupteten, dass Überweisungen auf oder von den Konten der Opfer geplant oder bereits durchgeführt wurden.
In einem Fall schickte der unbekannte Täter der 58-jährigen Geschädigten aus Stadthagen während des Telefonats eine Foto-TAN, um die vermeintliche Überweisung zu stoppen. Stattdessen wurde jedoch mit dieser TAN eine Zahlung veranlasst, anstatt sie zu stornieren.
In einem anderen Fall veranlasste der Betrüger auf bisher unbekannte Weise eine Überweisung vom Konto der 60-jährigen Geschädigten aus Lauenau und forderte unter dem Vorwand, es handele sich um die Rückbuchung einer unrechtmäßigen Überweisung, die Freigabe der Zahlung über die entsprechende App.
In beiden Fällen handelte es sich um Überweisungsbeträge im vierstelligen Bereich.
Die Rückbuchung dieser unrechtmäßigen Zahlungen ist nur in wenigen Fällen möglich und mit großem Aufwand verbunden.
Bei solchen Anrufen wird auf dem Display der Opfer oft die Rufnummer der örtlichen Bank angezeigt, was den Betrügern durch sogenanntes Call-ID-Spoofing ermöglicht wird.
Die Täter erlangen höchstwahrscheinlich die Zugangsdaten zu den Online-Banking-Konten durch eine vorherige gefälschte E-Mail (Phishing-Aktion) oder eine echt aussehende, aber gefälschte Website des Kreditinstituts.
Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche und gibt folgende Präventionshinweise:
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Niedersachsen für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Niedersachsen zwischen 2022 und 2023 sind leicht angestiegen. Im Jahr 2022 wurden 12917 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 13218 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 4662 im Jahr 2022 auf 5070 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 3226 im Jahr 2022 auf 3422 im Jahr 2023. Von den Verdächtigen waren 2212 männlich, 1014 weiblich und 788 nicht-deutsch. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 12.917 | 13.218 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 4.662 | 5.070 |
Anzahl der Verdächtigen | 3.226 | 3.422 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 2.212 | 2.310 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 1.014 | 1.112 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 788 | 950 |
Quelle: Bundeskriminalamt