Die Polizei setzt auf QR-Codes und „Beinahe-Diebstahl“ als unkonventionelle Methoden, um Bürgerinnen und Bürger für Sicherheitshinweise zu sensibilisieren.
Neue Präventionsmaßnahmen der Polizei in Sarstedt

Hildesheim (ost)
SARSTEDT (mau) – Das Polizeikommissariat Sarstedt hat am Mittwoch, den 10. Dezember 2025 Präventionsmaßnahmen der etwas anderen Art durchgeführt. Das Ziel: Bürgerinnen und Bürger sollen schnell und unkompliziert auf wichtige Sicherheitshinweise aufmerksam werden. Mit dabei waren auch eine Kollegin und ein Kollege, die zurzeit im Rahmen ihres Studiums an der Polizeiakademie ihren Dienst im Polizeikommissariat Sarstedt versehen. Auf diese Weise haben auch sie erfahren wie man offensiv und direkt Präventionsarbeit betreiben kann.
Papierlos und digital
Zum einen wurden an ausgewählten Orten mittels Sprühkreide QR-Codes mit der Überschrift „POLIZEI INFORMIERT“ auf Gehwegen aufgetragen, über welche man direkt zur Internetseite des Präventionsteams der Polizeiinspektion Hildesheim gelangt.
„Dieses Pilotprojekt dient dazu, den Bürgerinnen und Bürgern einen einfachen Zugang zu unseren Präventionsinhalten zu ermöglichen“, sagt Harald Neumann, Kontaktbereichsbeamter des Polizeikommissariates Sarstedt. Die digitale Informationsseite bietet eine Fülle an Sicherheitstipps, darunter Hinweise zu Einbruchschutz, Schutz vor Taschendiebstahl, Verkehrsrecht sowie weiteren aktuellen Präventionsaspekten.
Hiermit soll der klassische Flyer zeitgemäß ergänzt und gleichzeitig sollen Ressourcen wie Papier geschont werden. Statt Flyer auszuhändigen ließen die Beamten die Interessierten den QR-Code direkt mit dem Handy einscannen, was auf positive Resonanz stieß.
Sensibilisierung durch Schreckmoment
Zum anderen suchte das Team in lokalen Einkaufsmärkten das direkte Gespräch mit Kundinnen und Kunden um gezielt Präventionstipps zu geben, wie Rucksäcke mit Wertgegenständen nicht auf dem Rücken zu tragen oder Jackentaschen, in denen sich Geldbörsen befinden, stets zu verschließen.
Etwas drastischer war eine direkte Konfrontation mit der Gefahr: Entdeckten die Beamten eine Geldbörse in einer nicht verschlossenen Jackentasche, brachten sie unbemerkt einen kleinen Polizei-Aufkleber daran an. Erst danach wurde der Kunde auf seine leicht zugängliche Geldbörse angesprochen. Spätestens als die Betroffenen den Aufkleber entdeckten, ergab sich schlagartig die Erkenntnis: Die Geldbörse hätte in diesem Moment auch von einem Taschendieb entwendet werden können. Die Aktion sorgte für einen kurzen Schreck, aber auch für einen hohen Lerneffekt.
Die Polizei hofft durch diese eindringliche Methode die Wachsamkeit der Bevölkerung nachhaltig zu stärken und damit die Zahl der Taschendiebstähle zu senken.
Mit der Kombination aus digitaler Information und Bürgergespräch will die Polizei Sarstedt ihre Präventionsarbeit zukunftsorientiert gestalten.
Quelle: Presseportal
Einbruchstatistiken in Niedersachsen für 2022/2023
Die Einbruchsraten in Niedersachsen stiegen zwischen 2022 und 2023 an. Im Jahr 2022 wurden 6510 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 7646 waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging jedoch von 1570 auf 1517 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen sank ebenfalls von 1299 auf 1244. Davon waren 1115 männlich, 184 weiblich und 509 nicht-deutsche Verdächtige. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Einbruchsfällen in Deutschland mit 27061 Fällen.
| 2022 | 2023 | |
|---|---|---|
| Anzahl erfasste Fälle | 6.510 | 7.646 |
| Anzahl der aufgeklärten Fälle | 1.570 | 1.517 |
| Anzahl der Verdächtigen | 1.299 | 1.244 |
| Anzahl der männlichen Verdächtigen | 1.115 | 1.068 |
| Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 184 | 176 |
| Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 509 | 434 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Statistiken zu Taschendiebstählen in Niedersachsen für 2022/2023
Die Taschendiebstahlraten in Niedersachsen zwischen 2022 und 2023 sind leicht angestiegen. Im Jahr 2022 wurden 6843 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 7335 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 485 auf 608. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 453 auf 529, wobei die meisten Verdächtigen männlich waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Taschendiebstählen in Deutschland mit 39519 Fällen.
| 2022 | 2023 | |
|---|---|---|
| Anzahl erfasste Fälle | 6.843 | 7.335 |
| Anzahl der aufgeklärten Fälle | 485 | 608 |
| Anzahl der Verdächtigen | 453 | 529 |
| Anzahl der männlichen Verdächtigen | 326 | 394 |
| Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 127 | 135 |
| Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 309 | 386 |
Quelle: Bundeskriminalamt








