Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Neues AED-Gerät für die Feuerwehr Ahlten

Die First Responder-Einheit wurde 2024 gegründet und verkürzt die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bei medizinischen Notfällen.

Ahltens stellvertretender Ortsbrandmeister Philipp Herl mit seiner Weste der First Responder-Einheit
Foto: Presseportal.de

Lehrte (ost)

Im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands ist jede Sekunde entscheidend. Je schneller mit einer Herzdruckmassage begonnen wird, desto höher sind die Überlebenschancen. Idealerweise sollte die Reanimation innerhalb der ersten 5 Minuten nach einem Herzinfarkt gestartet werden, da nach 6 Minuten irreversible Hirnschäden auftreten. Leider fehlen oft Ersthelfer bei akuten Notfällen oder ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs liegt lange zurück, so dass sie sich nicht mehr trauen, eine Herzdruckmassage durchzuführen. Oft werden Herz-Kreislauf-Stillstände auch durch Kammerflimmern verursacht, bei dem ein automatisierter externer Defibrillator (AED-Gerät) helfen kann. Der eingebaute Computer erkennt das Kammerflimmern und ein manuell ausgelöster Elektroschock kann den normalen Herzrhythmus wiederherstellen.

Ein reanimationspflichtiger Notfall bei einer Veranstaltung der Feuerwehr Ahlten im Jahr 2005 führte dazu, dass der erste automatisierte externe Defibrillator zur Eigensicherung der Ahltener Feuerwehrleute von der Firma Gödeke Metallbau gespendet wurde.

Nachdem immer mehr freiwillige Feuerwehrleute in den letzten Jahren ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse vertieft hatten und einige sogar hauptberuflich im Rettungsdienst tätig waren, entstand im letzten Jahr die Idee, diese Fähigkeiten auch den Bürgern von Ahlten zugänglich zu machen, ohne den Rettungsdienst in Frage zu stellen.

Die Idee, eine eigene First Responder-Einheit für Ahlten zu gründen, wurde 2024 umgesetzt. Seit September letzten Jahres ist die First Responder-Einheit offiziell im Dienst und wird parallel zum regulären Rettungsdienst bei einem Kreislaufstillstand oder einer nicht ansprechbaren Person alarmiert, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens oder des Notarztes zu verkürzen. Die First Responder haben einen gut ausgestatteten Rettungsrucksack, ein AED-Gerät und Sauerstoff für die Beatmung dabei. Einige First Responder fahren ohne Umweg über das Gerätehaus direkt zum Notfallort, um sofort mit den Reanimationsmaßnahmen zu beginnen. Weitere Kräfte folgen mit dem Feuerwehrfahrzeug und den entsprechenden Gerätschaften. Um die First Responder zu erkennen, tragen sie neongelbe Westen mit ihrer rettungsdienstlichen Ausbildung auf der Rückseite.

Seit ihrem Start wurde die First Responder-Einheit bereits zu mehreren Notfällen alarmiert, allein in diesem Jahr bereits acht Mal. Am heutigen Montag, dem 19.05.2025, konnte Ahltens Ortsbrandmeister Florian Hammer ein neues AED-Gerät entgegennehmen, das das 20 Jahre alte Vorgängergerät ersetzt. Dies wurde durch Spenden der Familie Philipp Gödeke, der Firma Holcim und der Firma ExxonMobil an den Förderverein der Feuerwehr Ahlten ermöglicht. Neben dem neuen AED-Gerät, das den modernsten Anforderungen entspricht, wurde auch eine Verbesserung für die Sauerstoffbeatmung überreicht. Florian Hammer bedankte sich bei allen Beteiligten und betonte die Bedeutung von Schnelligkeit und Effizienz bei medizinischen Notfällen in der heutigen Zeit.

Auch Ortsbürgermeisterin Heike Köhler dankte den Spendern und den Feuerwehrleuten der Freiwilligen Feuerwehr für ihre ehrenamtliche Arbeit bei der Gründung der First Responder-Einheit. Sie hob hervor, dass dies keine Selbstverständlichkeit sei, da es im gesamten Stadtgebiet Lehrte nur eine weitere solche Einheit in Hämelerwald gibt. Angesichts der längeren Fahrtwege der Rettungswagen und des Notarztes durch die Schließung des Lehrter Krankenhauses hofft sie, dass dies nicht zu einem verstärkten Einsatz der First Responder-Einheiten im Stadtgebiet Lehrte führt.

Quelle: Presseportal

nf24