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Oldenburg: Schlag gegen nigerianisches Verbrechersyndikat

Ein 46-jähriger Bremer wurde wegen Betrugs- und Geldwäschedelikten festgenommen. Die Ermittlungen dauern an.

Foto: Depositphotos

Delmenhorst (ost)

Während der Untersuchungen konnte der dringende Tatverdacht auch gegen einen 46-jährigen Bremer begründet werden. Dem Verdächtigen werden zahlreiche Betrugs- und Geldwäschedelikte vorgeworfen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg hat das Amtsgericht Oldenburg einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten erlassen.

Am Donnerstag, 19.06.2025, wurde er in Bremen festgenommen. Es handelt sich um die fünfte Festnahme in diesem Ermittlungskomplex. Die Ermittlungen und die Auswertung der sichergestellten Beweismittel dauern weiter an.

+++ Pressemitteilung vom 13.03.2025 +++

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68438/5989940

POL-DEL: Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Oldenburg und der Polizei Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch: Schlag gegen nigerianisches Verbrechersyndikat – Geldwäschenetzwerk aufgedeckt

Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Oldenburg führt die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch zwei Ermittlungsverfahren gegen insgesamt 13 Verdächtige. Der Vorwurf lautet auf Mitgliedschaft in einer ausländischen kriminellen Vereinigung, gewerbs- und bandenmäßigen Betrug sowie Geldwäsche, Zwangsarbeit und Menschenhandel.

Die Verdächtigen aus Delmenhorst und Bremen im Alter von 40 bis 62 Jahren sollen über Jahre hinweg eine Vielzahl von Straftaten begangen und dabei über eine Million Euro erlangt haben.

Sie sollen hauptsächlich moderne Formen des Internetbetrugs genutzt haben: Zum einen sollen sie über Datingplattformen und soziale Medien das Vertrauen von Opfern erschlichen haben, um dann Notlagen und Schicksalsschläge vorzutäuschen, die die Opfer dazu verleiteten, größere Geldbeträge zu überweisen (sogenannter Love-Scam).

Außerdem sollen sie gefälschte Rechnungen versandt haben, um auch in diesem Fall von der Gutgläubigkeit der Empfänger zu profitieren.

Mehrere der Verdächtigen stehen auch im Verdacht, Mitglieder der Confraternity Black Axe, auch bekannt als Neo Black Movement of Africa, zu sein. Die Taten sollen unter Ausnutzung des Netzwerks und zur Förderung der Ziele dieser Bruderschaft begangen worden sein. Daher ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg auch wegen des Verdachts der Geldwäsche, des Betrugs und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.

Einzelne Verdächtige sollen außerdem Personen ohne Aufenthaltstitel oder Arbeitserlaubnis ihre beruflichen Aufgaben haben ausüben lassen. Sie sollen den Lohn dann vollständig für sich behalten haben.

Am Mittwoch, 12. März 2025, vollstreckten Polizeikräfte drei Haftbefehle in Deutschland und Österreich und durchsuchten insgesamt zwölf Wohnobjekte in Niedersachsen und Bremen. Darüber hinaus kontrollierten die Ermittler einen Arbeitsplatz der Verdächtigen. Die Durchsuchungen führten zur Auffindung verschiedener Beweismittel. Die Beamten sicherten außerdem erhebliche Vermögenswerte, darunter einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag.

Durch die erste Auswertung der beschlagnahmten Beweismittel konnte gegen einen weiteren Verdächtigen ein dringender Tatverdacht erhärtet werden. Auch gegen ihn hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg einen Antrag auf Untersuchungshaft gestellt. Die Entscheidung des Gerichts steht noch aus.

Zahlreiche Behörden und Polizeidienststellen, insbesondere aus Bayern, Eurojust sowie internationale Strafverfolgungsbehörden, unterstützen die seit Juli 2024 intensiv geführten Ermittlungen.

Quelle: Presseportal

nf24