Feier mit Festprogramm und historischem Rückblick, Auszeichnungen für langjährige Mitglieder und Gemeindebrandmeister
Oppershausen: Jubiläum der Ortsfeuerwehr und Jugendfeuerwehr in Offensen
Offensen (ost)
Mit einem abwechslungsreichen Jubiläumsprogramm feierte die Ortsfeuerwehr Offensen am vergangenen Samstag, den 14. Juni 2025, ihr 90-jähriges Bestehen. Gleichzeitig blickte die Jugendfeuerwehr auf ihr 60-jähriges Bestehen zurück. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde rund um das Dorfgemeinschaftshaus ein buntes Fest für ganz Offensen sowie die umliegenden Ortschaften auf die Beine gestellt.
Am Nachmittag erwartete die Besucherinnen und Besucher eine Fahrzeug- und Technikschau mit aktuellen Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren der Samtgemeinde sowie Sonderfahrzeugen der Stadtfeuerwehr Celle und historischen Löschfahrzeugen aus dem Celler Feuerwehrmuseum. Ebenfalls präsentierte sich die Celler Polizei mit einem Informationsstand. Für die jüngsten Gäste wurde unter anderem eine große Strohballenburg aufgebaut, außerdem konnten sie sich an einer Hüpfburg und einer Wasserspielstation der Kinderfeuerwehr Oppershausen austoben.
Ein weiteres Highlight des Nachmittags stellte eine Brandvorführung unter einsatzrealistischen Bedingungen dar. Hierbei wurde durch die Ortsfeuerwehr Offensen ein Palettenfeuer mit realer Alarmierung simuliert und unter Einsatz von schwerem Atemschutz abgelöscht. Im Anschluss folgte eine Vorführung zum Thema „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“. Gemeinsam demonstrierten die Ortsfeuerwehr Eicklingen und das Deutsche Rote Kreuz die patientengerechte Rettung aus einem verunfallten Fahrzeug.
Im Rahmen des anschließenden Festakts begrüßte Ortsbrandmeister Michael Hasselmann zahlreiche Gäste aus Feuerwehr und Politik. In seiner Ansprache blickte er auf die Entwicklung des Brandschutzes in Offensen zurück – eine Geschichte, die deutlich vor der offiziellen Gründung der Ortsfeuerwehr im Jahr 1934 beginnt. Bereits 1754 finden sich erste Hinweise auf Feuerlöschgeräte im Ort, darunter Leitern, Feuerhaken und lederne Löscheimer. „Auch wenn das damals eher auf dem Papier existierte – der Gedanke, im Notfall gemeinsam zu helfen, war schon da“, so Hasselmann.
Die eigentliche Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Offensen erfolgte am 12. Dezember 1934 mit 35 Kameraden. In seiner Rede erinnerte Hasselmann auch an die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg, die stark vom damaligen Ortsbrandmeister Gottlieb Sussebach geprägt wurden. Unter seiner Führung wurden das erste Löschfahrzeug angeschafft, ein neues Feuerwehrhaus errichtet, die Jugendfeuerwehr gegründet und die Eingliederung in die neugegründete Gemeindefeuerwehr Flotwedel vorbereitet. „Sussebach hat Weichen gestellt, von denen wir heute noch profitieren“, stellte Hasselmann fest. Viele dieser Schritte seien – wie so häufig in Offensen – in Eigenleistung umgesetzt worden.
Neben historischen Eckdaten ging Hasselmann aber auch auf das ein, was die Feuerwehr bis heute ausmacht: das Miteinander. „In den 30 Jahren, die ich jetzt dabei bin, habe ich nie Cliquenwirtschaft erlebt. Ob jung oder schon etwas älter – es war und ist immer eine Gemeinschaft“, so der Ortsbrandmeister. Auch das familiäre Umfeld sei dabei nicht zu unterschätzen: „Ohne den Rückhalt zuhause wäre vieles nicht möglich. Das gilt für Übungen und Einsätze genauso wie für Veranstaltungen wie diese.“
Zum Abschluss warf Hasselmann noch einen Blick in die Zukunft: Nachwuchsgewinnung, Klimafolgen, gesellschaftlicher Wandel – die Aufgaben würden nicht weniger. „Aber wir haben gezeigt, dass wir uns anpassen können – mit Technik, mit Ausbildung, vor allem aber mit Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“, so Hasselmann.
Auch Jugendfeuerwehrwart Marius Hennecke nahm das Jubiläum der Jugendfeuerwehr zum Anlass, um einen Rückblick auf 60 Jahre Nachwuchsarbeit in Offensen zu geben. Er erinnerte an den Weitblick der Gründer im Jahr 1964 und würdigte die zahlreichen Jugendwarte, Betreuer und Unterstützer, die in den vergangenen sechs Jahrzehnten ehrenamtlich tätig waren. Die Jugendfeuerwehr habe nicht nur Technik vermittelt, sondern stets auch Werte wie Hilfsbereitschaft, Disziplin und Zusammenhalt gelebt. Aktuell zählt die Gruppe elf Mitglieder – vier von ihnen sind bereits über 16 Jahre alt und auch in der Einsatzabteilung aktiv. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Kinderfeuerwehr Oppershausen sieht Hennecke die Nachwuchslage positiv: „Zahlreiche Kinder aus Offensen, Schwachhausen und Nordburg stehen bereits in den Startlöchern.“
Zu den Gästen des Festakts zählten unter anderem Gemeindebrandmeister Sascha Engel, Gemeindejugendfeuerwehrwartin Lea Kudwin, Bürgermeisterin Kerstin Ackermann sowie Samtgemeindebürgermeister Frank Böse. Jeder von ihnen sprach kurze Grußworte an die Anwesenden, berichtete aus seinem Blickwinkel über die Feuerwehr Offensen und sprach allen Mitgliedern seinen Dank aus.
Im Rahmen des Festakts wurden zudem fünf Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr für ihr langjähriges Engagement besonders gewürdigt. Hermann Santelmann, Jürgen Kaune, Wilfried Hasselmann, Wilfried Tietje und Günter Stark erhielten für ihre 60-jährige Mitgliedschaft das Abzeichen des Landesfeuerwehrverbands Niedersachsen für langjährige Mitgliedschaft in Gold.
Eine besondere Auszeichnung erhielt auch Gemeindebrandmeister Sascha Engel, der für sein langjähriges Engagement in der Nachwuchsarbeit von Kreisjugendfeuerwehrwartin Sarah Jacobi mit der Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber ausgezeichnet wurde.
Quelle: Presseportal