Die Bonner Polizei warnt vor perfider Betrugsmasche, bei der Telefonbetrüger gezielt Senioren mit emotional belastenden Anrufen täuschen und hohe Geldbeträge erpressen.
Bonn: Schockanruf nach Todesfall
Bonn (ost)
In den letzten Tagen wurden bei der Polizei in Bonn erneut mehrere Berichte über Telefonbetrug eingereicht, bei dem gezielt ältere Menschen mit sogenannten „Schockanrufen“ konfrontiert werden. Diese betrügerischen Methoden sind besonders heimtückisch und belastend für die Opfer.
Während der Ermittlungen des zuständigen Kriminalkommissariats 24 der Bonner Polizei wurde festgestellt, dass die Betrüger ihre Opfer zunehmend anhand von Todesanzeigen in Zeitungen oder Online-Medien auswählen. Da die Telefonnummern der Verstorbenen oft noch im Telefonbuch stehen, ist es für die Kriminellen einfach, Kontakt mit den hinterbliebenen Ehepartnern aufzunehmen. In den Anrufen geben sich die Betrüger als Polizeibeamte, Staatsanwälte oder Richter aus und behaupten beispielsweise, dass ein Kind des Verstorbenen einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem jemand verletzt oder sogar getötet wurde. Um eine drohende Haftstrafe zu vermeiden, werden die Angerufenen aufgefordert, sofort eine hohe Geldsumme – oft mehrere tausend Euro – oder Gold und Schmuck zu übergeben. Das Geld und/oder die Wertgegenstände werden dann von Komplizen persönlich abgeholt.
Eine Bewohnerin von Bonn erhielt einen solchen Anruf einen Tag vor der Beerdigung ihres verstorbenen Ehemannes. Ein Anrufer gab sich als ihr Sohn aus und teilte unter Tränen mit, dass er bei einem Verkehrsunfall eine junge Frau getötet habe. Anschließend übernahm ein vermeintlicher Polizist das Gespräch und forderte die Angerufene auf, 35.000 Euro zu zahlen, um eine Haftstrafe zu vermeiden. Nach der Zahlung könne der Sohn auch an der bevorstehenden Beerdigung teilnehmen. Die Frau erkannte rechtzeitig den Betrugsversuch, beendete das Gespräch und informierte die Polizei.
Leider wurde dem Kriminalkommissariat 24 auch ein Fall gemeldet, bei dem eine Hinterbliebene in den vergangenen Tagen einen Betrag von mehreren tausend Euro an die Telefonbetrüger zahlte.
Die Polizei Bonn warnt eindringlich vor dieser perfiden Betrugsmasche und gibt folgende Ratschläge:
Die Seniorenberatung der Polizei in Bonn bietet nach einem solchen Vorfall Beratungsgespräche an und stellt bei Bedarf weiterführende Informationsmaterialien zur Verfügung. Sie können gerne unsere Präventionsdienststelle unter 0228 15-7676 anrufen oder eine E-Mail an seniorenberatung.bonn@polizei.nrw.de senden.
Weitere Tipps zum Schutz vor Schockanrufen finden Sie unter: https://bonn.polizei.nrw/sites/default/files/2021-06/Artikel%2002_2021.pdf
Quelle: Presseportal