Am 28.09.2024 ereigneten sich zwei Brände in Mehrfamilienhäusern in Essen. Insgesamt wurden 31 Menschen verletzt, darunter 8 Kinder in Lebensgefahr.
Brandereignisse in Essen
Essen, 28.09.2024, 17:13 Uhr (ost)
Am späten Samstagnachmittag des 28.09.2024 kam es in der Stadt Essen gleichzeitig zu zwei Bränden in Mehrfamilienhäusern, bei denen eine große Anzahl von Bewohnern verletzt wurde.
Um 17:13 Uhr wurde der Feuerwehrleitstelle in Essen ein Brand im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses an der Kreuzung Altenessener Straße Ecke Pielsticker Straße gemeldet. Anrufer berichteten von einem Brand im Gebäude, bei dem mehrere Bewohner eingeschlossen waren, da der Fluchtweg durch den verrauchten Treppenraum versperrt war. Darunter befanden sich auch mehrere Kinder. Sofort wurden zahlreiche Feuerwehr- und Rettungskräfte zur gemeldeten Adresse entsandt. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bot sich ihnen ein dramatisches Bild. Rauch drang aus dem Eingang des Gebäudes, auf der Rückseite standen viele Personen in Rauch gehüllt an den Fenstern und riefen um Hilfe. Nachbarn hatten bereits Leitern aufgestellt, um den Menschen zu helfen, konnten jedoch nicht bis in die höheren Stockwerke gelangen. Die Feuerwehreinsatzleitung leitete sofort eine Rettungsaktion ein, bei der eine Drehleiter positioniert wurde, um die Bewohner aus ihren Wohnungen zu retten. Zusätzlich wurde ein Sprungpolster aufgebaut, da Kinder bereits aus dem Dachgeschossfenster gehalten wurden. Glücklicherweise musste das Sprungpolster nicht benutzt werden. Parallel dazu wurde ein Trupp unter Atemschutz eingesetzt, um das Feuer im Eingang des vierstöckigen Gebäudes mit einem handgeführten Strahlrohr zu bekämpfen. Das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden. Aufgrund der vielen Verletzten forderte die Einsatzleitung schnell zusätzliche Rettungskräfte an. Neben den Einsatzkräften aus Essen wurden auch zwei Rettungshubschrauber aus Duisburg und Lünen sowie Kräfte aus benachbarten Städten alarmiert. Der leitende Notarzt der Stadt Essen koordinierte die Versorgung der Verletzten. Insgesamt wurden bei dem Brand in der Altenessener Straße zwölf Menschen verletzt, darunter acht Kinder. Zwei Kinder waren so schwer verletzt, dass sie in Lebensgefahr schwebten und in Spezialkliniken nach Duisburg und Bochum gebracht wurden.
Während des Einsatzes musste die Altenessener Straße vollständig gesperrt werden.
Nur wenige Minuten nach dem Brand in Altenessen gingen erneut zahlreiche Notrufe bei der Feuerwehr Essen ein. Anrufer berichteten von einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Zollvereinstraße in Essen-Stoppenberg, bei dem ebenfalls Menschen eingeschlossen waren. Um 17:23 Uhr wurden aufgrund des Notrufs viele Einsatzkräfte zur Adresse entsandt. Neben dem Rettungsdienst der Stadt Essen wurden auch Rettungskräfte aus benachbarten Gemeinden angefordert. Vor Ort bot sich ein ähnliches Bild wie bei der ersten Einsatzstelle. Es brannte im Eingang eines Mehrfamilienhauses, mehrere Personen befanden sich an Fenstern und Balkonen und konnten nicht durch den Treppenraum flüchten. Eine Person war bereits aus dem Fenster gesprungen, um sich in Sicherheit zu bringen. Sofort wurden Rettungsaktionen und Brandbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Der Brand war schnell unter Kontrolle und die Bewohner konnten sicher nach draußen begleitet werden. Eine Verletztensammelstelle wurde eingerichtet, wo die Verletzten versorgt wurden. Bei diesem Brand wurden 19 Menschen durch Rauchvergiftung verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Elf davon waren schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt.
Während der Rettungs- und Löscharbeiten war die Zollvereinstraße vollständig gesperrt.
Insgesamt wurden bei diesen beiden Bränden 31 Menschen verletzt. Die Feuerwehr Essen war im Großeinsatz. Die Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr Essen, der Rettungsdienst der Stadt Essen und zahlreiche überörtliche Einsatzkräfte waren beteiligt. Die Freiwillige Feuerwehr besetzte die verwaisten Feuerwachen zur Sicherstellung des Grundschutzes. Insgesamt waren rund 160 Einsatzkräfte der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr an den Einsätzen beteiligt.
Zusatzinfo: Die Feuerwehr Essen möchte nochmals betonen, dass man nicht durch einen verrauchten Treppenraum flüchten sollte, es sei denn, man schwebt in akuter Gefahr. Schon wenige Atemzüge in einem verrauchten Raum können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Wenn Sie nicht direkt von Feuer und Rauch bedroht sind, bleiben Sie in Ihrer Wohnung, bis die Feuerwehr eintrifft, und machen Sie sich am Fenster bemerkbar. Schließen Sie die Türen zum Treppenraum und versuchen Sie nicht, das Feuer selbst zu löschen.
Quelle: Presseportal