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Dortmund: Angriff in Soest

Ein 34-jähriger Mann verübte Körperverletzung und versuchten Raub auf Teilnehmer des Christopher Street Days in Soest. Polizei entschuldigt sich für unangemessene Formulierungen.

Foto: Depositphotos

Kreis Soest (ost)

Die Ankündigungen der Pressemitteilung vom 30.06.2025 über den Angriff eines 34-jährigen Soesters auf Teilnehmer des erstmals in Soest stattgefundenen Christopher Street Days (CSD) wurden von den Lesern zu Recht kritisiert.

Ein Punkt der Kritik war die Bezeichnung der queeren Community als „Szene“. Diese Bezeichnung war unangemessen und entsprach in keiner Weise den queeren Identitäten. Auch die Formulierung der ursprünglichen Überschrift wurde als unangemessen und relativierend empfunden. Auch diese Kritik wird von der Polizei Soest als berechtigt angesehen.

Dafür möchten wir uns entschuldigen.

Wir setzen uns für eine offene und tolerante Gesellschaft ein und tragen neben vielen anderen Aufgaben dazu bei, dass die Menschen in unserem Kreis Soest so sicher wie möglich vor Gewalt und Feindseligkeiten geschützt sind.

Die Polizei Soest hat und hatte nie die Absicht, Übergriffe auf Minderheiten zu verharmlosen oder den Eindruck zu erwecken, dass diese nicht ernst genommen werden. Der schnelle Erfolg der Ermittlungen zeigt, dass wir diesem Verbrechen motiviert und professionell entgegentreten.

In Zukunft wird die Polizei Soest bei der Berichterstattung besonderes Augenmerk auf die verwendeten Formulierungen legen und mit angemessener Sensibilität vorgehen.

Korrigierte Pressemitteilung vom 30.06.2025:

Ein 34-jähriger Mann aus Soest beging am vergangenen Samstagabend zunächst eine Körperverletzung, eine Beleidigung und später einen versuchten Raub.

Um 20:44 Uhr traf er auf die späteren Opfer aus Lippstadt, eine 22-jährige Frau und einen 22-jährigen Mann. In der Brüderstraße, kurz vor dem Marktplatz, begegnete der Soester seinen beiden Opfern mit dem Fahrrad und beleidigte sie. Die beiden Opfer ignorierten die Beschimpfungen und gingen weiter. Der Soester drehte sein Fahrrad um, fuhr auf sie zu, beleidigte sie weiter, trat der Frau aus Lippstadt in die Hüfte und schlug ihr auf den Arm. Die Frau erlitt leichte Verletzungen durch den Angriff.

Beide Opfer waren eindeutig als Teilnehmer des vorherigen Christopher Street Days (CSD) zu erkennen, da sie Regenbogenflaggen bei sich trugen. Nach der Tat flüchtete der Täter mit seinem Fahrrad in Richtung Marktplatz. Die herbeigerufenen Einsatzkräfte konnten den Verdächtigen trotz sofortiger Fahndungsmaßnahmen zunächst nicht finden.

Kurz darauf beging der Verdächtige in der Straße „Kungelmarkt“ in der Außengastronomie eines Restaurants eine weitere Straftat. Auch in diesem Fall war das Opfer, eine 24-jährige Frau aus Hagen, deutlich als Teilnehmerin des vorherigen CSD zu erkennen. Der 34-jährige Soester fuhr mit seinem Fahrrad an ihr vorbei und versuchte, ihr die Handtasche zu entreißen. Dies gelang ihm nicht, da die Frau ihre Tasche festhielt. Daraufhin schlug der Soester der Frau in den Nacken und flüchtete in unbekannte Richtung. Auch dieses Opfer erlitt leichte Verletzungen durch den Schlag des Täters.

Die Beschreibung des Täters stimmte in beiden Fällen überein. Die bereits eingeleiteten und weiter intensivierten Fahndungsmaßnahmen führten zur vorläufigen Festnahme des 34-jährigen Soesters an seiner Wohnadresse.

Im Rahmen der Ermittlungen ergaben sich Hinweise darauf, dass der Verdächtige aus Hass gegen Minderheiten gehandelt hat. Daher wurden die Ermittlungen mit dem Verdacht der Volksverhetzung bereits an das zuständige Polizeipräsidium Dortmund, die dortige Staatsschutzstelle, übergeben.

Den Opfern wurden im Anschluss Maßnahmen des polizeilichen Opferschutzes angeboten.

Fragen zum Stand der weiteren Ermittlungen sind daher an das Polizeipräsidium Dortmund, die dortige Pressestelle, zu richten.

Quelle: Presseportal

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