In Siegen kam es zu einer Verfolgungsfahrt zwischen VW Golf und Polizei. Zwei Männer konnten nach Unfall festgenommen werden.
Dortmund: Verfolgungsfahrt endet auf Autodach, Polizei nimmt zwei Männer fest
Siegen/Freudenberg/A45 (ost)
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (24. Juli) ereignete sich in Siegen eine Verfolgungsjagd zwischen einem VW Golf und einem Polizeifahrzeug. Der Golf endete auf dem Autodach. Zwei Männer, die zunächst zu Fuß flohen, wurden kurz darauf festgenommen.
Ein Zeuge hatte den grau-/silbernen Golf mit dem Kennzeichen „WIL-“ zuvor auf der Autobahn A 45 aufgrund unsicherer Fahrweise bemerkt. Es kam zu mehreren abrupten Brems- und Beschleunigungsmanövern sowie Schlangenlinienfahrten. Gegen 01:03 Uhr rief der Mann über Notruf die Polizei an. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Golf in Fahrtrichtung Dortmund kurz vor der Anschlussstelle Freudenberg. Die Autobahnpolizei konnte das Fahrzeug nicht mehr auf der Autobahn finden. Es wurde vermutet, dass der Golf die A 45 an der Anschlussstelle Freudenberg verlassen hatte.
Ein Streifenwagen der Siegener Polizei konnte das Fahrzeug kurz darauf auf der Freudenberger Straße (Höhe Hermelsbacher Weg) sehen. Vor der Einfahrt in den Wellersbergtunnel in Richtung Stadtmitte musste der Golf an einer roten Ampel anhalten. Vor ihm stand ein weiteres wartendes Auto. Als die Polizeibeamten, die sich direkt hinter dem VW befanden, Anhaltezeichen gaben, überholte der Golf das vor ihm stehende Fahrzeug rechts und fuhr bei Rot in den Wellersbergtunnel. Danach beschleunigte der VW. Der Streifenwagen nahm mit Blaulicht und Martinshorn die Verfolgung auf. Der Golf fuhr dann ebenfalls bei Rot über die Kreuzung Freudenberger Straße / Sandstraße in die Juliusstraße. Dort fuhr er mit hoher Geschwindigkeit in den Sackgassenbereich und prallte schließlich gegen einen Findling.
Durch den Aufprall schleuderte das Auto herum und kam in einem angrenzenden Gebüsch auf dem Dach zum Liegen. Die beiden Insassen konnten nicht selbstständig aus dem Auto aussteigen. Da Rauch / Qualm aus dem Golf kam, schlugen die Beamten die Fensterscheibe ein, um die Insassen zu befreien. Diese schafften es jedoch, die Fahrertür selbst zu öffnen und versuchten zu Fuß zu fliehen. Die Einsatzkräfte konnten die beiden Männer jedoch nach wenigen Metern stoppen. Die Flüchtenden blieben nach dem Unfall unverletzt.
Bei den folgenden Personenkontrollen stellte sich heraus, dass es sich bei einem der Insassen um einen 19-jährigen Rumänen handelte. Gegen ihn lagen nach bisherigen Erkenntnissen zwei Haftbefehle vor. Außerdem war ein Drogenvortest positiv auf Kokain. Der zweite Insasse könnte ein 18-jähriger Rumäne sein. Die Ermittlungen laufen derzeit noch, um diese Identität abschließend zu klären.
Bei der Überprüfung des Fahrzeugs stellten die Beamten fest, dass die Kennzeichen gestohlen waren. Der Golf war nicht zugelassen. Die Eigentumsverhältnisse sind noch nicht geklärt und Teil der weiteren Ermittlungen.
An der Einfahrt zum Sackgassenbereich entdeckte die Polizei zudem zwei geparkte Autos, die offensichtlich frische Unfallschäden aufwiesen. Der Golf dürfte diese bei seiner Flucht beschädigt haben.
Es ist noch nicht sicher, welcher der beiden Männer den VW gefahren hat. Auch hier laufen die Ermittlungen weiter. Ein Blitzerfoto könnte möglicherweise Klarheit bringen, da der Golf nach bisherigen Erkenntnissen in eine Radarmessung geraten war. Beide Rumänen besitzen keine gültige Fahrerlaubnis.
Die Polizei nahm die 18- und 19-Jährigen vorläufig fest. Beide Männer befinden sich derzeit auf der Polizeiwache in Siegen. Bei dem 19-Jährigen ordneten die Beamten eine Blutprobe an. Der stark beschädigte Golf wurde sichergestellt.
Es gab laut bisherigen Erkenntnissen während der kurzen Verfolgungsjagd keine Gefährdungen. Das Verkehrskommissariat hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Zeugen oder Personen, die durch den Golf im Vorfeld (auf der Autobahn oder auf der Strecke von der Anschlussstelle Freudenberg bis nach Siegen) gefährdet wurden, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0271/7099-0 zu melden.
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Nordrhein-Westfalen für 2023
Im Jahr 2023 gab es in Nordrhein-Westfalen insgesamt 637.365 Verkehrsunfälle. Davon waren 63.250 Unfälle mit Personenschaden, was 9,92% entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 13.559 aus, was 2,13% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 3.764 Fällen registriert, was 0,59% ausmacht. Die übrigen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 556.792, was 87,36% der Gesamtunfälle ausmacht. Innerorts ereigneten sich 55.296 Unfälle (8,68%), außerorts (ohne Autobahnen) 17.437 (2,74%) und auf Autobahnen 6.889 (1,08%). Die Anzahl der Getöteten betrug 450, Schwerverletzten 11.172 und Leichtverletzten 68.000.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 637.365 |
Unfälle mit Personenschaden | 63.250 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 13.559 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 3.764 |
Übrige Sachschadensunfälle | 556.792 |
Ortslage – innerorts | 55.296 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 17.437 |
Ortslage – auf Autobahnen | 6.889 |
Getötete | 450 |
Schwerverletzte | 11.172 |
Leichtverletzte | 68.000 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)