Experten des LKA NRW und VOICE e.V. veranstalten gemeinsamen Sicherheitstag mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Polizei.
Düsseldorf: Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen und VOICE e. V. intensivieren Zusammenarbeit im Kampf gegen Cybercrime
Düsseldorf (ost)
Ein ausgeprägtes Bewusstsein für die wachsenden Herausforderungen durch Cybercrime ist der beste Schutz vor Angriffen durch Hacker. Vor diesem Hintergrund öffnete das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) seine Türen. Gemeinsam mit VOICE e.V., dem Bundesverband der IT-Anwender, veranstalteten die Experten des Cybercrime Kompetenzzentrums des LKA NRW einen Sicherheitstag. Rund 150 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, um sich auszutauschen, zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Darunter waren Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie der Polizei und anderer Institutionen.
Dr. Daniela Lesmeister, Staatssekretärin im Ministerium des Innern NRW, und die Leitende Kriminaldirektorin Daniela Robach, stellvertretende Behördenleiterin des LKA NRW, stellten bereits bei der Begrüßung der Gäste fest, welche enormen Fortschritte die Polizei NRW in den zurückliegenden Jahren gemacht hat. “Mit der Einrichtung der Interventionsteams Digitale Tatorte in insgesamt sieben Polizeibehörden haben wir in der Bekämpfung von Cybercrime ein neues Niveau erreicht, das betroffenen Wirtschaftsunternehmen im Falle eines Cyberangriffs unmittelbar zugutekommt”, so Dr. Daniela Lesmeister.
In Vorträgen, Diskussionen und Erfahrungsberichten der Referenten und Gäste wurde das Thema Cybersicherheit aus den verschiedensten Perspektiven beleuchtet. Wer Cyberkriminellen kein Einfallstor für Schadsoftware bieten möchte, muss seine IT-Systeme mit entsprechenden Maßnahmen schützen und alle Mitarbeitenden sensibilisieren. “Es ist zudem wichtig, vorzudenken, einen Plan B vorzubereiten und für den Ernstfall zu üben”, so Kriminaldirektor Dirk Kunze. Der Leiter des Dezernates 42 im LKA NRW (Cyber-Recherche- und Fahndungszentrum, IuK Ermittlungsunterstützung, Ermittlungen Cybercrime) informierte unter anderem darüber, welche Hilfestellungen die Experten des Cybercrime Kompetenzzentrums bieten – und zwar vor, während und nach einem Angriff auf die IT-Systeme von Unternehmen oder Institutionen. Ergänzend führte Dr. Dirk Häger, Abteilungsleiter Operative Cyber-Sicherheit im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Unterstützungsmöglichkeiten bei Hackingvorfällen auf.
Einblicke aus der Wirtschaft gab es unter anderem durch Arijo Nazari Azari und André Wardaschka (Evonik). Sie stellten die Anstrengungen im Chemiesektor zum Schutz der Produktionsanlagen vor. Andreas Eckey (Westfalen AG) stellte die Herausforderungen während eines Angriffs auf die Wirtschaft dar. Und Sabine Griebsch (GovThings) informierte über die Kompetenzen, aber auch Schwierigkeiten einer Kommunalverwaltung bei der Krisenbewältigung. Dabei bezog sie sich auf den Angriff auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld, bei dem das LKA NRW erfolgreich Hilfe leisten konnte.
Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen und der Verband VOICE e.V. arbeiten seit dem Jahr 2015 erfolgreich in einer Sicherheitskooperation zusammen. Das gemeinsame Ziel ist es, die Sicherheit bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien zu fördern und die Bekämpfung von Cybercrime voranzutreiben. Dafür ist es essentiell, das Bewusstsein für die Gefahren von Cybercrime zu verbessern, Präventionsmaßnahmen fortwährend weiterzuentwickeln und Unternehmer mit Veranstaltungen wie dem Sicherheitstag zielgerichtet zu informieren.
Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen steht Firmen mit seiner Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) unter der Rufnummer 0211/939-4040 oder per E-Mail an cybercrime.lka@polizei.nrw.de zur Verfügung.
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Nordrhein-Westfalen für 2021/2022
Die Cyberkriminalitätsraten in Nordrhein-Westfalen zwischen 2021 und 2022 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2021 wurden 30.115 Fälle registriert, während es im Jahr 2022 29.667 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging ebenfalls von 8.020 auf 7.667 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen stieg jedoch von 6.056 im Jahr 2021 auf 6.623 im Jahr 2022. Davon waren 4.478 männlich, 2.145 weiblich und 2.072 nicht-deutsche Verdächtige. Im Vergleich zu der Region in Deutschland mit den meisten gemeldeten Fällen von Cyberkriminalität im Jahr 2022, die 29.667 Fälle verzeichnete, zeigt Nordrhein-Westfalen eine ähnliche Tendenz, jedoch mit einer geringeren Gesamtzahl von Fällen.
2021 | 2022 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 30.115 | 29.667 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 8.020 | 7.667 |
Anzahl der Verdächtigen | 6.056 | 6.623 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 4.024 | 4.478 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.032 | 2.145 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 1.596 | 2.072 |
Quelle: Bundeskriminalamt