Neue Ermittlungen enthüllen: Vermisster lebt seit über 30 Jahren
Düsseldorf: Polizei Mönchengladbach löst Cold Case
Mönchengladbach (ost)
Die Polizei in Mönchengladbach hat erfolgreich einen sogenannten Cold Case gelöst. Neue Untersuchungen haben ergeben, dass der Kroate Boris C., der seit über 30 Jahren vermisst wurde, noch am Leben ist und wohlauf.
Der damals 37-jährige Mann aus Viersen verschwand am 13. September 1994. Kurze Zeit später wurde sein Auto in Düsseldorf mit Blutspuren entdeckt. Die Staatsanwaltschaft in Mönchengladbach ging von einem Mord aus und richtete eine Mordkommission ein. Die Ermittlungen dauerten mehrere Jahre, bis der Vermisste 1997 auf Antrag seiner Familie für tot erklärt wurde.
In den folgenden Jahrzehnten wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Moderne kriminalwissenschaftliche Untersuchungen bestätigten, dass das Blut im Auto von dem Vermissten stammte. Die Ermittler versuchten auch über internationale Behördenrecherchen Hinweise auf Boris C. zu finden. Im Jahr 2024 fanden die Polizei und die Staatsanwaltschaft schließlich heraus, dass der Vermisste noch am Leben ist. Sie konnten Kontakt zu ihm aufnehmen, ihn befragen und zweifelsfrei identifizieren.
Es stellte sich heraus, dass das verlassene Auto mit den Blutspuren Teil einer Geschichte war, die Boris C. erfunden hatte, um ins Ausland zu fliehen. Die Verletzungen fügte er sich selbst zu. Somit gilt dieser Cold Case nun als gelöst.
Cold Cases sind ungeklärte Mordfälle und Fälle von langzeitvermissten Personen, bei denen Hinweise darauf hindeuten, dass sie Opfer eines Mordes wurden. Diese Fälle werden nicht geschlossen, da Mord nicht verjährt. (sts)
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023
Die Mordraten in Nordrhein-Westfalen stiegen zwischen 2022 und 2023 deutlich an. Im Jahr 2022 wurden 380 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 470 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 357 auf 443. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 518 im Jahr 2022 auf 671 im Jahr 2023. Unter den Verdächtigen waren 458 Männer und 60 Frauen im Jahr 2022, während es 596 Männer und 75 Frauen im Jahr 2023 waren. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 206 im Jahr 2022 auf 310 im Jahr 2023. Im Vergleich dazu war Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die Region mit den meisten registrierten Mordfällen in Deutschland, mit insgesamt 470 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 380 | 470 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 357 | 443 |
Anzahl der Verdächtigen | 518 | 671 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 458 | 596 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 60 | 75 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 206 | 310 |
Quelle: Bundeskriminalamt