Spezialkräfte verhaften Verdächtige und beschlagnahmen Drogen und Waffen. Einige haben Verbindungen zum Clanmilieu.
Essen: Großeinsatz gegen Betäubungsmittelkriminalität
Essen (ost)
45117 Essen-Stadtgebiete unter anderem: Am Montagnachmittag (14. April) wurden von der Polizei Essen im gesamten Ruhrgebiet fünf Haftbefehle vollstreckt, zahlreiche Objekte durchsucht und dabei über 200 kg Marihuana, Bargeld, eine scharfe Schusswaffe und weitere Beweismittel sichergestellt. Einzelne Verdächtige haben Verbindungen zum Clanmilieu.
Wir haben berichtet:
https://essen.polizei.nrw/presse/grosseinsatz-gegen-betaeubungsmittelkriminalitaet-mehrere-festnahmen-durch-spezialkraefte
Nach ersten Hinweisen im Sommer 2023 hat die Polizei Essen eine Ermittlungskommission eingerichtet. Intensive Ermittlungen haben den Verdacht erhärtet, dass eine Gruppe von mehreren Tätern internationalen Drogenschmuggel aus dem Ausland ins Ruhrgebiet betrieben haben soll. Nach aktuellen Ermittlungen erhielt die Gruppe mehrere Großlieferungen pro Monat. Die Lastwagen enthielten Kisten, in denen legale Waren mit Drogen gemischt waren. Außerdem haben die Täter bei ihrer geheimen Arbeit Scheinfirmen genutzt, um die Einfuhr zu verschleiern und die Waren dann im gesamten Ruhrgebiet weiterzuverteilen.
Nach aktuellen Ermittlungen sollen die Verdächtigen auf diese Weise monatlich Drogen im Wert von mehreren Millionen Euro erhalten und weiterverteilt haben.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen hat das Amtsgericht Essen mehrere Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle gegen fünf Männer im Alter von 27 bis 33 Jahren erlassen. Die Verdächtigen stammen aus verschiedenen Städten des Ruhrgebiets und haben die deutsche, syrische & libanesische, deutsche & libanesische, deutsche & türkische sowie die afghanische Staatsangehörigkeit. Bei den Tätern handelt es sich um Mitglieder einer organisierten Bande. Einzelne Mitglieder haben Verbindungen zum Clanmilieu. Die Täter hatten eine klare Hierarchie und Aufgabenverteilung.
Gestern Nachmittag (14. April) wurden die Haftbefehle von der Polizei Essen mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften vollstreckt und mehrere Wohnungen und Lagerhallen in Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Duisburg durchsucht.
Die Ermittler stellten unter anderem über 200 kg Cannabis und Haschisch, über 30.000 Euro Bargeld, eine scharfe Schusswaffe, belastende Kommunikationsmittel und Firmenunterlagen sicher.
Die Ermittlungen dauern an. / Wrk
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023
Die Drogenraten in Nordrhein-Westfalen stiegen zwischen 2022 und 2023 an. Im Jahr 2022 wurden 70510 Fälle von Drogenmissbrauch registriert, während es im Jahr 2023 bereits 73917 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 63352 auf 65532. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 56367 auf 57879, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 49610 auf 51099 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 6757 auf 6780 stiegen. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 16655 auf 18722. Trotz des Anstiegs in Nordrhein-Westfalen bleibt die Region mit den meisten aufgezeichneten Drogenfällen in Deutschland im Jahr 2023 mit insgesamt 73917 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 70.510 | 73.917 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 63.352 | 65.532 |
Anzahl der Verdächtigen | 56.367 | 57.879 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 49.610 | 51.099 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 6.757 | 6.780 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 16.655 | 18.722 |
Quelle: Bundeskriminalamt