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Flensburg: Verkehrssicherheit für Kinder

Kinder im Straßenverkehr besonders gefährdet. Gründe: Eingeschränkte Wahrnehmung, fehlendes Risikobewusstsein, mangelnde Verkehrskompetenz, Entwicklungsstand.

Foto: Depositphotos

Bonn (ost)

Seit 2018 wird die grenzüberschreitende Verkehrssicherheitsaktion „sicher.mobil.leben“ durchgeführt. Um die Verkehrssicherheit zu stärken, wird einmal im Jahr ein bundesweiter Aktionstag mit verschiedenen Schwerpunktthemen festgelegt. In diesem Jahr lag der Fokus auf der Verkehrssicherheit für Kinder.

Kinder gehören zu einer besonders gefährdeten Gruppe im Straßenverkehr. Dies hat verschiedene Ursachen. Dazu gehören unter anderem:

1. Begrenzte Wahrnehmung

Kinder nehmen ihre Umgebung anders wahr als Erwachsene. Ihr Sichtfeld ist kleiner und sie übersehen oft herannahende Fahrzeuge von der Seite. Aufgrund ihrer geringeren Körpergröße können sie beispielsweise nicht über parkende Autos hinwegsehen und werden von anderen Verkehrsteilnehmern später wahrgenommen.

2. Mangelndes oder geringes Risikobewusstsein

Kinder können Gefahren oft noch nicht gut einschätzen. Außerdem handeln Kinder impulsiv und glauben, dass sie automatisch von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden.

3. Fehlende Verkehrskompetenz

Vor dem Grundschulalter und dem Beginn der schulischen Verkehrserziehung fehlt vielen Kindern das Verständnis für Verkehrsregeln. Zudem haben Kinder Schwierigkeiten, mehrere gleichzeitig auftretende Reize (Geräusche, Autos, Fahrräder, Ampeln usw.) zu verarbeiten.

4. Entwicklungsstand

Kinder sind in ihrer motorischen Koordination noch nicht vollständig entwickelt. Ihre Reaktionsfähigkeit ist langsamer als die von Erwachsenen und sie lassen sich leicht ablenken – zum Beispiel durch Freunde, Spielzeug oder Geräusche.

Durch erhöhte Aufmerksamkeit, angepasstes Fahrverhalten und die konsequente Einhaltung präventiver Schutz- und Sicherheitseinrichtungen kann das Unfallrisiko für Kinder im Straßenverkehr minimiert werden.

Auch die Polizei in Bonn beteiligte sich gestern, am Dienstag (03.06.2025), mit insgesamt 33 Einsatzkräften an der Aktion. Während der Kontrollen an verschiedenen Grund- und weiterführenden Schulen in ihrem Zuständigkeitsbereich, bei denen hauptsächlich Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt wurden, wurden zahlreiche Verstöße festgestellt.

Insgesamt wurden 178 Verstöße von den Polizistinnen und Polizisten geahndet. Darunter waren 105 Geschwindigkeitsverstöße – 93 davon wurden mit einem Verwarnungsgeld belegt. In zwölf Fällen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Drei Radfahrer (55 Euro) und zwei Autofahrer (110 Euro + ein Punkt in Flensburg) wurden beim Fahren mit dem Handy erwischt und abgelenkt. Drei Autofahrer mussten ebenfalls ein Verwarnungsgeld (30 Euro) zahlen, da ihre Kinder nicht richtig gesichert waren. Insgesamt wurden neun Parkverstöße in der Nähe verschiedener Schulen oder Kindertagesstätten festgestellt und geahndet. Im Rahmen der Kontrollaktion wurden außerdem 48 weitere Verkehrsverstöße von den Einsatzkräften festgestellt.

Die Polizistinnen und Polizisten der Verkehrsunfallprävention der Bonner Polizei waren im Rahmen der Verkehrserziehung an Schulen im Einsatz.

Bei einer Kontrollstelle vor einer Grundschule in Königswinter-Steildorf gegen 07:40 Uhr versuchte der Fahrer eines VW Polo, einer Kontrolle zu entkommen, indem er die Anweisungen eines Polizeibeamten missachtete und beschleunigte. Der Kleinwagen konnte zunächst im Rahmen der Verfolgung und der Nahbereichsfahndung nicht gefunden werden. Zwei Polizeibeamten kam das Auto jedoch bekannt vor. Sie hatten das Fahrzeug vor Monaten kontrolliert. Zu diesem Zeitpunkt war der VW zur Entstempelung ausgeschrieben. Der VW Polo und der 23-jährige Fahrer konnten nach weiteren Ermittlungen in Rheinland-Pfalz gefunden werden. Es stellte sich heraus, dass das Auto nicht versichert und zugelassen war. Die versiegelten Kennzeichen wurden beschlagnahmt. Gegen den 23-Jährigen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Quelle: Presseportal

Statistiken zu Verkehrsunfällen in Nordrhein-Westfalen für 2023

Im Jahr 2023 gab es insgesamt 637.365 Verkehrsunfälle in Nordrhein-Westfalen. Davon waren 63.250 Unfälle mit Personenschaden, was 9,92% aller Unfälle ausmacht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 13.559 Fälle aus, was 2,13% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 3.764 Fällen verzeichnet, was 0,59% aller Unfälle ausmacht. Die restlichen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 556.792 Fälle, was 87,36% aller Unfälle entspricht. Innerorts ereigneten sich 55.296 Unfälle (8,68%), außerorts (ohne Autobahnen) 17.437 Unfälle (2,74%) und auf Autobahnen 6.889 Unfälle (1,08%). Insgesamt gab es 450 Todesopfer, 11.172 Schwerverletzte und 68.000 Leichtverletzte.

2023
Verkehrsunfälle insgesamt 637.365
Unfälle mit Personenschaden 63.250
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden 13.559
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel 3.764
Übrige Sachschadensunfälle 556.792
Ortslage – innerorts 55.296
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) 17.437
Ortslage – auf Autobahnen 6.889
Getötete 450
Schwerverletzte 11.172
Leichtverletzte 68.000

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

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