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Gewalt an Frauen: Polizei setzt Zeichen

Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, beleuchtet die Polizei in Paderborn ihre Gebäude orange, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

v.l.n.r.: Kriminaloberkommissarin Andrea Brings (Gleichstellungsbeauftragte), Kriminalhauptkommissarinnen Monika Freff und Simone Höing (Kommissariat Prävention/Opferschutz).
Foto: Presseportal.de

Kreis Paderborn (ost)

(md) Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, der seit 1999 anerkannter Gedenktag der Vereinten Nationen ist.

Weltweit beleuchten Unternehmen, Behörden und Privatpersonen an diesem Tag ihre Gebäude in orange, um so ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.

Die Polizei nutzt ihrer Warnleuchten, die sonst auf Gefahrenstellen hinweisen. Am 25. November blinken sie nach Einbruch der Dunkelheit in den Fenstern der Polizeiwache in der Riemekestraße. Zusätzlich weht eine orangefarbene Flagge am Gebäude.

Auch bei der Mahnwache, die seitens der Gleichstellungsbeauftragten von Kreis und Kommunen am Kreishaus Paderborn veranstaltet wird, ist die Polizei dabei. Ab 17.00 Uhr wird für jedes Opfer eines Femizides im Jahr 2023 in Deutschland ein Paar Schuhe sowie eine Kerze aufgestellt. Die Kriminalhauptkommissarinnen Simone Höing und Monika Freff aus dem Kommissariat Prävention/Opferschutz informieren über Hilfsangebote für Betroffene. “In Einsätzen wegen häuslicher Gewalt beraten wir die betroffenen Frauen und weisen auf Hilfsangebote der Frauenberatungsstelle hin”, erläutert Simone Höing. Kriminaloberkommissarin Andrea Brings vertritt die Behörde bei der Mahnwache in ihrer Funktion als Gleichstellungsbeauftragte.

Seinen Abschluss findet der Gedenktag für die beiden Kolleginnen aus dem Kommissariat Prävention/Opferschutz bei einer Abendveranstaltung des Arbeitskreises “Gewalt gegen Frauen”. “Im Anschluss an eine Filmvorführung nehmen wir die Möglichkeit zum informellen Austausch mit dem Paderborner Arbeitskreis wahr. Das ist ein wichtiger Baustein unserer Netzwerkarbeit”, erklärt Monika Freff. Gezeigt wird zudem der Film “Three Billboards outside Ebbing, Missouri”, der von einer Frau erzählt, die in einer fiktiven amerikanischen Kleinstadt nach dem Mord an ihrer Tochter auf drei großen Werbetafeln den örtlichen Polizeichef der Untätigkeit bezichtigt.

Von Januar bis Oktober 2024 wurden im Kreis Paderborn 373 Frauen Opfer häuslicher Gewalt, 289 Frauen erlitten dabei Körperverletzungen. Im Jahr 2023 (Vergleichszeitraum Januar bis Ende Oktober) waren es im Kreisgebiet 409 Frauen, davon 329 mit Körperverletzungen.

Die Polizei rät Betroffenen und Zeuginnen oder Zeugen häuslicher Gewalt, im Notfall sofort den Polizeiruf 110 zu wählen.

Sie haben Fragen zu wirksamen Hilfsangeboten? Sie brauchen Hilfe oder Beratung? Melden Sie sich gerne, Telefon 05251 306-0. Wählen Sie im Notfall immer 110!

Quelle: Presseportal

Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023

Die Mordraten in Nordrhein-Westfalen stiegen zwischen 2022 und 2023 deutlich an. Im Jahr 2022 wurden 380 Fälle registriert, wovon 357 aufgeklärt wurden. Es gab insgesamt 518 Verdächtige, darunter 458 Männer, 60 Frauen und 206 nicht-deutsche Verdächtige. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 470, wovon 443 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen stieg auf 671, darunter 596 Männer, 75 Frauen und 310 nicht-deutsche Verdächtige. Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland mit den meisten Mordfällen im Jahr 2023 – 470 in Nordrhein-Westfalen – ist die Kriminalitätsrate in dieser Region besorgniserregend hoch.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 380 470
Anzahl der aufgeklärten Fälle 357 443
Anzahl der Verdächtigen 518 671
Anzahl der männlichen Verdächtigen 458 596
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 60 75
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 206 310

Quelle: Bundeskriminalamt

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