Ein 88-jähriger Mann wurde bestohlen, eine Frau stahl Altkleider, und ein Senior fiel auf einen Telefonbetrug rein.
Halver: Taschendieb, Altkleider gestohlen – Computer-Hotline bucht hohe Summen ab
Halver (ost)
Ein 88-jähriger Mann aus Halver wurde am Samstagmorgen nach dem Einkaufen auf dem Parkplatz eines Discounters am Herpiner Weg bestohlen. Gegen 10.30 Uhr spazierte der ältere Herr mit seiner Frau über den Parkplatz, als er von einem Unbekannten in sehr gebrochenem Deutsch angesprochen wurde, der nach einem Krankenhaus fragte. Der Fremde kam dem Mann sehr nahe. Kurz nachdem der Fremde verschwunden war, bemerkte der Mann, dass sein Portemonnaie aus der Jackentasche gestohlen worden war. Das Ehepaar begab sich sofort zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Eine Nahbereichsfahndung der Polizei blieb erfolglos. Die Polizei veranlasste eine KUNO-Sperrung der gestohlenen Bankkarte und sicherte Kameraaufnahmen.
Am Freitag erwischte eine vorbeifahrende Polizeistreife eine 38-jährige Frau, die Altkleider aus einem Container an der Thomasstraße stahl. Die Polizei stoppte das wegfahrende Fahrzeug. Eine Verständigung war nicht möglich. Die Polizei ermittelt gegen die 38-Jährige und ihre 54-jährige Fahrerin wegen Diebstahls.
Ein 67-jähriger Mann aus Halver fiel auf falsche Microsoft-Mitarbeiter herein. Laut seinen Angaben sprach eine Stimme aus seinem Laptop und behauptete, er habe einen Trojaner. Daraufhin sollte er eine Telefonnummer anrufen, die angeblich zur Microsoft-Hotline gehörte. Der Mann folgte der Anweisung. Ein Mann mit indischem Dialekt erklärte ihm, dass versucht wurde, auf sein Bankkonto zuzugreifen. Die Aufträge könne er aus der Ferne stornieren, wenn er ihm einige TANs gebe. Der Mann tat dies und sah zu, wie der Unbekannte seinen Computer übernahm und Geldbeträge transferierte. Irgendwann wurde ihm die Situation verdächtig, also ließ er sein Bankkonto sperren. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch bereits eine erhebliche Summe unwiederbringlich verschwunden. Die Polizei warnt immer wieder vor der angeblichen Hotline, die nichts mit dem Software-Unternehmen aus den USA zu tun hat.
Für die angebliche Trojaner-Warnung gibt es eine mögliche, einfache Erklärung, die nichts mit einem tatsächlichen Virenbefall zu tun hat: Webseiten-Betreiber können ihren Lesern eine Art „Push-Nachricht“ oder „Eilmeldung“ anzeigen. Das wird zum Beispiel genutzt, wenn sich auf Nachrichtenseiten Inhalte ändern. Leider kann die nützliche Funktion auch genutzt werden, um Falschmeldungen zu verbreiten – zum Beispiel über einen angeblichen Hacker-Angriff. Die Betrüger setzen darauf, dass die Leser dieser Meldung in Panik geraten und unüberlegt handeln. Internet-Nutzer können diese Funktion in den Einstellungen ihres Browsers generell abstellen, um vor solchen Schein-Angriffen sicher zu sein. Ansonsten sollten Computer-Nutzer generell alle Programme und insbesondere die Antiviren-Software auf aktuellem Stand halten, um sich vor tatsächlichen Angriffen auf ihre Computer zu schützen. Gewähren Sie keinem Fremden Zugriff auf Ihren Computer! Geben Sie keine sensiblen Daten bekannt – beispielsweise Konto-Zugriffsdaten oder Ausweiskopien. Bei Verdacht auf einen Virenbefall, sollte man sein Gerät vom Internet trennen und einen örtlichen Fachhändler oder einen fachkundigen Bekannten befragen. Besteht der Verdacht, dass Täter Zugriffs aufs Bankkonto hatten, sollte man von sich aus bei der Bank anrufen. Es ist besser, selbst zum Hörer zu greifen. Denn theoretisch könnten auch die Betrüger noch einmal anrufen und sich dann als „Bank“ ausgeben. Weitere Tipps und Hinweise unter https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/tech-support-scams-falsche-microsoft-mitarbeiter-am-telefon/ Die Polizei mahnt zur Datensparsamkeit: Computer-Nutzer sollten keinen Fremden Zugriff auf ihren Rechner gewähren und äußerst zurückhaltend mit dem Beantworten von Fragen zu persönlichen Verhältnissen, Kontodaten oder Pass-Nummern sein. Wer Probleme mit seinem Computer hat, der sollte besser einen kundigen Bekannten fragen oder gleich zu einem örtlichen Fachmann gehen. Wer seine Daten bereits angegeben hat, sollte umgehend alle Passwörter ändern und – soweit angeboten – eine 2-Faktor-Authentifizierung einrichten. (cris)
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Taschendiebstählen in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023
Die Taschendiebstahlraten in Nordrhein-Westfalen stiegen zwischen 2022 und 2023 an. Im Jahr 2022 wurden 37.321 Fälle registriert, während im Jahr 2023 die Zahl auf 39.519 stieg. Im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die meisten aufgezeichneten Fälle von Taschendiebstahl mit insgesamt 39.519 Fällen. Im Jahr 2023 wurden 1.520 nicht-deutsche Verdächtige identifiziert, was zeigt, dass auch ausländische Täter eine Rolle bei dieser Art von Kriminalität spielen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 37.321 | 39.519 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 1.980 | 2.725 |
Anzahl der Verdächtigen | 1.633 | 1.897 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 1.175 | 1.442 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 458 | 455 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 1.284 | 1.520 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Cybercrime-Statistiken in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Nordrhein-Westfalen zwischen 2022 und 2023 zeigen einen Rückgang der registrierten Fälle von 29667 im Jahr 2022 auf 21181 im Jahr 2023. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg jedoch von 7667 auf 8126 im gleichen Zeitraum. Die Anzahl der Verdächtigen stieg ebenfalls von 6623 auf 7062, wobei die meisten Verdächtigen männlich waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 registrierten Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 29.667 | 21.181 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 7.667 | 8.126 |
Anzahl der Verdächtigen | 6.623 | 7.062 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 4.478 | 4.726 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.145 | 2.336 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 2.072 | 2.159 |
Quelle: Bundeskriminalamt