Mehr als 80.000 Fans begeistern sich bei Heimspielen von Borussia Dortmund ausnahmslos friedlich für den Fußball. Die Polizei konnte ein mutmaßlich im Dortmunder Süden geplantes Aufeinandertreffen von potenziellen Gewalttätern verhindern und dabei Passivbewaffnungen sicherstellen.
Hörde: Polizei verhinderte Gewalttaten

Dortmund (ost)
Lfd. Nummer: 0358
Bei den Heimspielen von Borussia Dortmund sind mehr als 80.000 Fans ausschließlich friedlich und begeistert vom Fußball. Die Faszination für den Sport steht im Mittelpunkt, sowohl in der Bundesliga als auch bei internationalen Begegnungen, sowohl für die Heim- als auch für eine Vielzahl von Gästefans.
Am Samstag (20.4.2025) stand die Polizei vor einer speziellen Herausforderung. Schon in der Vorbereitungsphase wurde dieses Spiel als „Risikospiel“ eingestuft. Dies basierte insbesondere auf Informationen über konspirative Anreisen von verschiedenen „Fanszenen“, die sich feindlich gegenüberstehen. Es war daher mit gegenseitigen Provokationen und gewalttätigen Auseinandersetzungen bei direkten Begegnungen zu rechnen. Die Verhinderung einer solchen Situation und der damit verbundenen Straftaten waren vorrangige polizeiliche Aufgaben.
Viele sogenannte „Problemfans“ versuchten, den 30. Spieltag in der Fußball-Bundesliga unter anderem für geplante Gewalttaten zu nutzen. Die Polizei konnte ein möglicherweise im südlichen Dortmund geplantes Treffen potenzieller Gewalttäter verhindern und dabei Quarzhandschuhe, Handbandagen, Masken und Kopfschützer sicherstellen.
Am Samstag gegen 14 Uhr entdeckte die Polizei auf Phoenix-West in Hörde etwa 100 Personen aus der Dortmunder Fanszene. Zur gleichen Zeit hielten sich in Hacheney – nur wenige hundert Meter von Phoenix-West entfernt – etwa 400 Mönchengladbacher „Problemfans“ auf, die durch den Rombergpark liefen.
Als die Dortmunder „Problemfans“ auf der Robert-Schumann-Straße (Phoenix-West) die Polizei sahen, stiegen sie in Autos und fuhren weg. Die Polizei stellte in der Umgebung sowie in zwei kontrollierten Autos mehrere passive Waffen sicher. Kräfte der Bereitschaftspolizei führten die Gladbacher Fans vom Rombergpark aus zum Stadion. Dadurch wurde eine gewalttätige Begegnung verhindert.
Im Stadion waren weiterhin mehrere aggressiv auftretende Männer auf Konfrontation aus. Vermummte Schalker Fans, die zur Unterstützung der Gäste angereist waren, versuchten, unter die friedlichen Stadionbesucher der Heimmannschaft zu gelangen. Der Ordnungsdienst hinderte sie daran. Personen mit Eintrittskarten für den Gästebereich zündeten Bengalos und Feuerwerkskörper. Kleine Gruppen Dortmunder Problemfans versuchten mehrmals, die Tribüne zu wechseln und suchten im Stadion die Konfrontation mit den Gladbacher Fans. Die Polizei und die Ordner verhinderten dies.
Die Polizei verhängte Platzverweise und leitete bisher 18 Strafverfahren ein. Es geht um versuchte gefährliche Körperverletzung, Körperverletzung, Angriffe auf Polizeibeamte, Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz, Beleidigung, Urkundenfälschung, Hausfriedensbruch und in einem Fall um das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Nach dem Spiel brachte die Bereitschaftspolizei die Gladbacher „Problemfans“ zurück nach Hacheney, wo sie in Autos stiegen und Dortmund verließen. Während der Begleitung wurden Polizeikräfte mit rohen Eiern beworfen. Ein Verdächtiger konnte sofort identifiziert werden. Befreundete „Problemfans“ beider Lager waren unter anderem aus Köln, Gelsenkirchen, Essen, Brøndby und Rumänien angereist.
Wie schnell sich eine gereizte Stimmung in Gewalt umwandeln kann, zeigte sich auch um 19.59 Uhr am Krückenweg: Zwei Männer gerieten zunächst in verbale Auseinandersetzungen. Einer von ihnen schlug einem 32-Jährigen ins Gesicht. Der Mann stürzte und verlor das Bewusstsein. Der unbekannte Täter flüchtete.
Verantwortlich an diesem Tag war der neue Leiter der Polizeiinspektion 1 in Dortmund, Polizeidirektor Christoph Dünwald, der mit dem Polizeieinsatz zufrieden war.
Quelle: Presseportal